Überlebensvorteil bei zytoreduktiver Nephrektomie vor medikamentöser Therapie
Eine internationale Autorengruppe stellt in einer Beobachtungsstudie heraus, dass die Entfernung des primären Nierentumors bei de novo diagnostiziertem metastasierendem Nierenzellkarzinom (mRCC; zytoreduktive Upfront-Nephrektomie, CN) auch im Zeitalter der Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICIs) immer noch einen Nutzen für ausgewählte Patienten hat.
Unter Verwendung von Daten des International Metastatic RCC Database Consortium identifizierten die Autoren um Toni K. Choueiri von der Harvard Medical School in Boston (USA) retrospektiv Patienten, bei denen de novo mRCC diagnostiziert wurde und die mit ICIs oder einer zielgerichteten Therapie behandelt wurden. Sie verglichen das Gesamtüberleben zwischen den beiden Gruppen unter Verwendung der Kaplan-Meier-Methode und multivariabler Cox-Regressionen, wobei bekannte prognostische Faktoren angepasst wurden.
Die Wissenschaftler identifizierten insgesamt 4639 geeignete Patienten mit mRCC. Unter den 4202 Patienten, die mit zielgerichteter Therapie behandelt wurden, und 437 Patienten, die ICIs erhielten, unterzogen sich 2326 (55 %) bzw. 234 (54%) Patienten vor Beginn der Behandlung einer CN. In multivariablen Analysen war CN sowohl bei der Behandlung mit ICIs (HR 0,61; 95 %-KI 0,41–0,90; p=0,013) als auch bei zielgerichteter Therapie (HR 0,72; 95 %-KI 0,67–0,78; p<0,001) mit einem signifikant besseren OS assoziiert. Es gab keinen Unterschied im OS-Nutzen von CN zwischen den Behandlungsgruppen mit ICIs und zielgerichteten Therapien (p für Interaktion =0,6). Zu den Einschränkungen der Untersuchung gehören die Auswahl von Patienten aus großen akademischen Zentren und der retrospektive Charakter der Studie.
(ms)
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