Symptome und Behandlungsmethoden

Zwangsstörungen: Symptome, Behandlung – _

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Wie erfolgt die Behandlung?

Die besten Behandlungserfolge zeigt die kognitive Verhaltenstherapie. Zusätzlich sind Medikamente hilfreich.

Kognitive Verhaltenstherapie

Zu Beginn bespricht der Therapeut mit dem Patienten die konkrete Vorgehensweise. Eine Methode in der kognitiven Verhaltenstherapie sind Expositionsübungen, die als besonders wirksam gelten. Bei diesen Übungen wird der Patient mit dem Reiz konfrontiert, der normalerweise sein zwanghaftes Verhalten auslöst, ohne dass er dem inneren Druck nachgeben darf. Jemand, der einen Ordnungszwang hat, muss zum Beispiel Unordnung in seinen Kleiderschrank bringen und darf die Kleider anschließend nicht wieder sortieren.

Die Exposition erfolgt so, dass die Herausforderungen von Mal zu Mal gesteigert werden oder aber der Betroffene gleich zu Beginn der Therapie mit seiner größten Angst konfrontiert wird. Während der Drang, dem üblichen Ritual zu folgen, anfangs übermächtig scheint, erlebt der Patient, wie der Druck langsam nachlässt – auch ohne, dass er dem Zwang nachgibt. Durch diese bewusste Erfahrung gewinnt er ein Stück weit die Kontrolle über sein Verhalten zurück. Zu Beginn der Therapie dauert es allerdings eventuell mehrere Stunden, bis sich dieser Effekt einstellt.

Zur Bewältigung von Zwangsgedanken werden die Patienten dazu aufgefordert, die unangenehmen Gedanken zuzulassen. Denn das Unterdrücken führt dazu, dass diese noch häufiger auftreten. Wenn sich die Betroffenen darauf einlassen und sich direkt mit den Gedanken auseinandersetzen, sind sie in der Lage, ihre Zwänge zu besiegen.

Außerdem erklärt der Verhaltenstherapeut dem Patienten, wie Zwänge entstehen, und hilft ihm, ungünstige gedankliche Muster zu verändern.

Die kognitive Verhaltenstherapie wird sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern eingesetzt.

Unterstützend wirken Methoden zum Stressabbau wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder ein Achtsamkeitstraining.

Medikamente

Einem großen Teil der Zwangserkrankten helfen sogenannte selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) – eine spezielle Gruppe von Antidepressiva. Sie müssen in der Regel deutlich höher dosiert werden als bei der Behandlung von Depressionen. Durch die Einnahme von SSRI verringert sich bei den meisten Betroffenen die innere Anspannung. Die Zwangssymptome lassen nach.

Sie verschwinden aber meist nicht komplett und kehren nach Absetzen der Medikamente verstärkt wieder zurück. Eine begleitende kognitive Verhaltenstherapie ist daher immer zu empfehlen.

Auch bei Kindern gilt diese Vorgehensweise. Sind die Zwänge stark ausgeprägt, werden zusätzlich zur kognitiven Verhaltenstherapie auch bei ihnen Medikamente, vor allem SSRI wie beispielsweise Fluoxetin, eingesetzt.

Selbsthilfegruppen

Die Selbsthilfe bei einer Zwangsstörung stellt einen wichtigen ergänzenden Baustein in der Behandlung einer Zwangsstörung dar. Zum einen sind Selbsthilfezentren oftmals für Betroffene ein erster Anlaufpunkt für eine Beratung. Sie helfen, bei der Aufklärung des Erkrankten mitzuwirken und so einen adäquaten Umgang mit der Störung zu fördern. Zum anderen spielen Selbsthilfegruppen eine Rolle dabei, nach einer Behandlung Rückfälle zu vermeiden. Zudem eignet sich Selbsthilfeliteratur als Mittel zur eigenen Unterstützung.

Auch Fachgesellschaften bieten Betroffenen und ihren Angehörigen Rat und Hilfe, wie zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Zwangserkrankungen DGZ (https://www.zwaenge.de).

Tipps für Angehörige

Eine Zwangsstörung ist nicht nur für den Patienten eine Belastung, sondern auch für alle, die mit ihm zusammenleben. Die zeitaufwendigen Zwangshandlungen gehen zulasten der Partner und Familie. Mitunter wird ihnen sogar abverlangt, sich dem Zwang zu unterwerfen, indem sie beispielsweise ebenfalls überzogene Hygieneregeln einhalten.

Folgende Tipps sind hilfreich für Angehörige, um mit der schwierigen Situation fertig zu werden:

  • Das Zwangsritual lässt sich vom Patienten willentlich nur begrenzt und mit großem Kraftaufwand kontrollieren. Die Aufforderung, sich zusammenzureißen, sowie Diskussionen über die Sinnlosigkeit des Tuns helfen daher nicht weiter. Das einzig wirklich Hilfreiche ist eine Therapie.
  • Ermutigen Sie daher den Betroffenen, sich therapeutische Hilfe zu suchen.
  • Unterstützen Sie den Betroffenen nicht in seinem Ritual. Helfen Sie ihm beispielsweise nicht, vor dem Verlassen des Hauses sämtliche Elektrogeräte zu kontrollieren oder Dinge für ihn zu zählen, um ihn zu beruhigen. Auf Dauer stabilisieren Sie dadurch nur das Zwangsverhalten.
  • Loben Sie ihn für Fortschritte, aber kritisieren Sie ihn nicht, wenn sich die Symptome auch wieder einmal verstärken – beispielsweise, wenn der Betroffene unter Druck steht. Solche Schwankungen in der Symptomstärke sind normal.
  • Lassen Sie sich vom Zwang des Betroffenen nicht vereinnahmen. Gehen Sie weiterhin Ihren Hobbys nach, treffen Sie Freunde und versuchen Sie, auch mit dem Zwangserkrankten im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas zu unternehmen.
  • Setzen Sie dem Betroffenen klare Grenzen für das, was Sie bereit sind, in Kauf zu nehmen, und was nicht.
  • Wenn Sie mitunter entnervt und zornig sind (und das ist unvermeidlich!), sollten Sie deutlich machen, dass sich dies auf die Symptome bezieht und nicht auf den Erkrankten selbst.

Wie sind Krankheitsverlauf und Prognose?

Zwangsstörungen verlaufen meistens chronisch. Unter Stress verschlimmern sich die Symptome.

Früher galten Zwangsstörungen als kaum behandelbar. Mit den heutigen Methoden der Psychotherapie und bestimmten Medikamenten aber lassen sich die Symptome meist auf ein erträgliches Maß reduzieren. Dabei gilt: Je früher die Therapie einsetzt, desto besser die Prognose. Schlechtere Aussichten haben allerdings Betroffene, die zusätzlich an Depressionen leiden.

Langzeitstudien haben gezeigt, dass sich der Zustand von etwa zwei Drittel der therapierten Patienten auch noch zwei bis sechs Jahre nach Therapieende im Vergleich zu früher gebessert oder sehr gebessert hat. Eine vollständige Heilung der Zwangsstörung ist jedoch eher selten.

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