Symptome und Behandlungsmethoden

Serotonin-Syndrom: Ursachen, Therapie – _

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Wie wird ein Serotonin-Syndrom diagnostiziert und untersucht?

Die Diagnose des Serotonin-Syndroms ist schwierig. Zum einen zeigen Betroffene unterschiedlich ausgeprägte Anzeichen eines serotonergen Syndroms. Zum anderen gibt es Krankheitsbilder, die dem des Serotonin-Syndroms ähneln, allen voran das maligne neuroleptische Syndrom (MNS). Das neuroleptische Syndrom ist ein Krankheitsbild, das bei der Therapie mit sogenannten Neuroleptika entsteht — Arzneistoffe, die Personen mit psychischen Störungen einnehmen.

Außerdem entwickelt sich ein Serotoninüberschuss verhältnismäßig schnell. Dadurch bleibt bei schweren Verläufen oft nur wenig Zeit für ausgiebige Untersuchungen. Die Diagnose wird zusätzlich dadurch erschwert, dass es keine nennenswerten Labortests gibt, um das Serotonin-Syndrom als Ursache der Symptomatik festzustellen.

Wer vermutet, an einem Serotonin-Syndrom zu leiden, sollte umgehend zum Arzt gehen, beispielsweise zum behandelnden Psychiater.

Krankengeschichte (Anamnese)

Der Grundpfeiler in der Serotonin-Syndrom-Diagnose ist die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese). Der Arzt stellt beispielsweise folgende Fragen:

  • Unter welchen Beschwerden leiden Sie?
  • Haben Sie Fieber, Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall? Schwitzen Sie auffällig stark?
  • Fallen Ihnen Bewegungen schwer? Haben Sie Muskelkrämpfe oder -zuckungen?
  • Haben Sie Probleme, still sitzen zu bleiben?
  • Seit wann bestehen die Beschwerden? Haben diese in den letzten Stunden zugenommen?
  • Welche Vorerkrankungen sind bei Ihnen bekannt?
  • Leiden Sie unter Depressionen, gegen die sie Tabletten einnehmen?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein? Nennen Sie bitte alle Arzneimittel, auch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Wirkstoffe!
  • Wurde Ihre Medikation in letzter Zeit umgestellt oder erweitert?
  • Konsumieren Sie in regelmäßigen Abständen Drogen?

Da Betroffene mit Serotonin-Syndrom in manchen Fällen verwirrt sind oder unter einem getrübten Bewusstsein leiden, sind sie möglicherweise nicht in der Lage, Fragen eindeutig und klar zu beantworten. Deshalb ist die Fremdanamnese von entscheidender Bedeutung. Hierbei befragt der Arzt nicht den Betroffenen selbst, sondern Angehörige, Freunde oder andere Begleitpersonen.

Körperliche Untersuchung

Nach der ausführlichen Befragung untersucht der Arzt den Körper des Erkrankten genau. Dabei achtet er auf typische Serotonin-Syndrom-Symptome. Diese sind zusammen mit der Anamnese ausschlaggebend für die Diagnose „serotonerges Syndrom“. Der Arzt prüft beispielsweise, ob die Pupillen erweitert sind. Muskelzuckungen oder ein Zittern des Betroffenen sind oft schon mit dem bloßen Auge erkennbar, ebenso wie eine beschleunigte Atmung. Außerdem misst der Arzt den Blutdruck, den Puls und die Körpertemperatur.

Des Weiteren kontrolliert der Arzt den neurologischen Zustand des Erkrankten. Besonderes Augenmerk legt er auf die Reflexüberprüfung. Dazu schlägt er mit einem sogenannten Reflexhammer beispielsweise auf die Oberschenkelsehnen unterhalb der Kniescheibe (Patellarsehnenreflex). Leidet der Patient an einem Serotonin-Syndrom, erfolgt der Reflex, also das „Vorschnellen“ des Unterschenkels, übermäßig stark und oft schon bei nur leichtem Beklopfen der Sehne.

Weitere Untersuchungen bei Serotonin-Syndrom

Es gibt keine spezifischen Labortests, die das Serotonin-Syndrom eindeutig belegen. Dennoch verändern sich unter Umständen einige Laborwerte durch den Serotoninüberschuss, beispielsweise steigt der Entzündungsparameter C-reaktives Protein (CRP). Auch auf das Blutbild wirkt sich das Serotonin-Syndrom möglicherweise aus, erkennbar etwa an einem erniedrigten Spiegel an Blutplättchen (Thrombozyten). Bei starken Krämpfen steigen auch die Muskeleiweiße Kreatinkinase und Myoglobin im Blut an.

Bei schneller Atmung bringt häufig eine sogenannte Blutgasanalyse Aufschluss über den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid in der Lunge.

Außerdem führt der Arzt toxikologische Tests durch. Mittels einer Urinprobe zeigt sich oft schon in Schnelltests (sogenannte toxikologische Bedside-Tests) ein möglicher Drogenkonsum oder -missbrauch. Über zum Teil aufwändige Screeningverfahren weisen Laboranten zudem erhöhte Blutkonzentrationen eines bestimmten Medikamenten-Wirkstoffs nach (Bestimmung des Medikamenten-Spiegels).

Darüber hinaus veranlasst der Arzt je nach Symptomatik weitere Untersuchungen. Mittels Elektrokardiogramm (EKG) deckt er zum Beispiel Herzrhythmusstörungen auf. Nach epileptischen Anfällen hilft ein bildgebendes Verfahren wie Computertomografie (CT), andere Ursachen der Symptome auszuschließen.

Differentialdiagnosen

Das Serotonin-Syndrom lässt sich manchmal nur schwer von anderen Erkrankungen abgrenzen. Eine andere denkbare Diagnose (Differentialdiagnose) ist das maligne neuroleptische Syndrom, kurz MNS. Die Symptome des MNS entstehen etwa nach der Einnahme vor allem stark wirksamer (hochpotenter) Medikamente gegen Psychosen (Antipsychotika, Neuroleptika). Wie bei einem Serotonin-Syndrom leiden Betroffene etwa unter Störungen des Bewusstseins, Fieber, Herzrasen, Blutdruckschwankungen und/oder erhöhter Muskelspannung.

Allerdings entwickeln sich die Beschwerden beim MNS – anders als beim serotonergen Syndrom – deutlich langsamer über mehrere Tage hinweg und treten in der Regel erst ungefähr zwei Wochen nach Therapiebeginn auf. Zudem sind MNS-Erkrankte eher bewegungsarm (bradykinetisch bis akinetisch) und haben verringerte Reflexe (Hyporeflexie). Außerdem ist das Muskeleiweiß Kreatinkinase stark erhöht. Gleiches gilt für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und oft auch für Leberwerte (Transaminase hoch).

Andere Erkrankungen, die zum Teil ähnliche Symptome wie ein Serotonin-Syndrom aufweisen, sind zum Beispiel:

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