Symptome und Behandlungsmethoden

Scheidenpilz: Symptome, Behandlung, Ursachen – _

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Scheidenpilz: Behandlung

Pilzinfektionen lassen sich mit Medikamenten behandeln, die speziell gegen Pilze wirksam sind – sogenannte Antimykotika. Auch für die Scheidenpilz-Behandlung empfehlen die aktuellen ärztlichen Leitlinien solche Antipilzmittel. Zudem können Antiseptika helfen.

Wirkstoffe gegen Scheidenpilz gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Die Therapie erfolgt entweder lokal im befallenen Bereich (z.B. durch Cremes oder Zäpfchen) oder mittels Tabletten zum Schlucken (systemische Behandlung).

Sprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenständig einen vermeintlichen Scheidenpilz behandeln. Mehrheitlich stecken andere Ursachen hinter den Beschwerden.

So hatte in einer Studie nur jede dritte Frau, die sich Antipilzmittel zur Selbstbehandlung kaufte, tatsächlich einen Scheidenpilz. Abgesehen davon bergen falsche und/oder unnötige Therapien das Risiko, dass die Keime widerstandsfähiger werden (Resistenzen ausbilden). Das kann zukünftig notwendige Behandlungen erschweren.

Scheidenpilz-Behandlung mit Antimykotika

Tritt der Scheidenpilz erstmalig auf, helfen meist Antimykotika, die man am Infektionsort aufträgt (lokale Behandlung). Sie enthalten für gewöhnlich Wirkstoffe aus der Gruppe der Imidazole (z.B. Clotrimazol, Econazol, Miconazol), Polyene (u.a. Nystatin) oder Ciclopiroxolamin. Einige Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Oft werden Kombi-Packungen angeboten, bestehend aus einer Antipilz-Creme zur Anwendung im äußeren Schambereich sowie Scheidenzäpfchen oder Vaginaltabletten, die in die Scheide eingeführt werden. Es gibt aber auch Produkte, die nur eine Antipilz-Creme enthalten sowie einen Applikator, mit dessen Hilfe man die Creme in die Scheide einbringen kann. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem jeweiligen Präparat.

Haben sich Ihre Beschwerden nach den ersten Tagen nicht gebessert, suchen Sie (erneut) einen Arzt auf. Möglicherweise handelt es sich nicht (nur) um eine Infektion mit Pilzen.

Wenn eine lokale Scheidenpilz-Behandlung nicht hilft oder die Infektion immer wieder kommt beziehungsweise wiederholt aufflammt, ist meist eine innerliche Anwendung von Antimykotika in Tablettenform notwendig (systemische Behandlung). Diese Medikamente enthalten sogenannte Triazole (wie Fluconazol) und werden vom Arzt verschrieben.

Antimykotische Tabletten kann der Arzt auch beim ersten Vaginalpilz verschreiben, wenn dieser besonders ausgeprägt ist und/oder Betroffene dies wünschen. Die Tablettentherapie ist für gewöhnlich so erfolgreich wie eine lokale Behandlung.

Bei stetig wiederkehrendem, chronischem Scheidenpilz kann unter Umständen auch eine antimykotische Behandlung über mehrere Monate sinnvoll sein (Suppressionstherapie). Betroffene nehmen die Tabletten dabei nach einem festgelegten Schema ein (z.B. drei in der ersten Woche, dann einmal wöchentlich und schließlich immer weniger). Der Arzt prüft währenddessen in regelmäßigen Abständen die Beschwerden und den Pilzbefall.

Scheidenpilz-Behandlung mit Antiseptika

Mit sogenannten Antiseptika kann man Scheidenpilz ebenfalls behandeln. Das sind Mittel, die vergleichsweise schnell und unspezifisch gegen verschiedene Keime (v.a. Bakterien und Pilze, und damit potenziell bei Mischinfektionen) wirken – aber auch gegen jene, die die Vaginalschleimhaut naturgemäß besiedeln (Vaginalflora).

Die antiseptischen Mittel gegen Scheidenpilz werden lokal etwa als Salbe, Lösung oder Zäpfchen angewendet. Erprobte Antiseptika enthalten Dequaliniumchlorid, Octenidin oder Povidon-Iod. Sie gelten auch dann als Alternative, wenn die Hefepilze gegen bestimmte Antipilzmittel nicht mehr empfindsam, sprich resistent sind.

Bei Schilddrüsenerkrankungen darf Povidon-Iod nicht angewendet werden. Das enthaltene Iod kann in diesem Fall Komplikationen verursachen! Das Gleiche gilt bei Schwangeren.

Schwangerschaft: Was tun bei Scheidenpilz?

Bei Scheidenpilz in der Schwangerschaft empfehlen Experten lokal aufzutragende Antimykotika aus der Gruppe der Imidazole – insbesondere Clotrimazol oder Miconazol. Sie gelten als sehr wirksam, gut verträglich und in der gesamten Schwangerschaft als ungefährlich für das Kind.

Die in den ärztlichen Leitlinien genannten Antiseptika Dequaliniumchlorid und Octenidin können (eingeschränkt) auch bei schwangeren Frauen angewendet werden. Povidon-Iod ist jedoch nicht geeignet, da das enthaltene Iod die Schilddrüsenfunktion des ungeborenen Kindes stören kann.

Orale Antimykotika (Tabletten) dürfen in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden beziehungsweise nur dann, wenn der Arzt es für unbedingt notwendig hält. Sie können Fehlbildungen beim Kind verursachen, wenn man sie in den ersten Schwangerschaftsmonaten einnimmt.

Warum die Behandlung in der Schwangerschaft so wichtig ist

Scheidenpilz in der Schwangerschaft behandeln Ärzte grundsätzlich – auch, wenn die Pilze (noch) keine Beschwerden verursachen, sondern die Scheide nur besiedeln. Die Gründe:

Zum einen können die Hefepilze eine Frühgeburt begünstigen. Zum anderen gehen die Erreger bei der vaginalen Geburt sehr wahrscheinlich auf das Kind über. Dort befallen sie meist schon in den ersten Lebensmonaten die Mundschleimhaut und den Intimbereich (“Windeldermatitis“).

Daher ist eine medikamentöse Scheidenpilz-Behandlung bei Schwangeren besonders in den letzten vier bis sechs Wochen vor dem Geburtstermin wichtig. Es gilt, den Geburtskanal rechtzeitig von allen Pilzen zu befreien.

Sprechen Sie grundsätzlich mit Ihrem betreuenden Arzt, wenn Sie schwanger sind und vaginale Beschwerden entwickeln. Nur er kann die genaue Ursache ermitteln und die passende Behandlung mit Ihnen besprechen.

Mitbehandlung des Partners

Scheidenpilz ist ansteckend. Er kann durch direkten Körperkontakt zwischen zwei Menschen, aber auch über verunreinigte Gegenstände übertragen werden. Wenn Sie also eine vaginale Pilzinfektion haben, stammt der Pilz möglicherweise von Ihrem Partner. Umgekehrt kann sich dieser bei Ihnen anstecken und ebenfalls eine Pilzerkrankung (z.B. Penispilz) entwickeln.

Es ist aber nicht zwingend notwendig, einen beschwerdefreien Sexualpartner allein aufgrund eines Scheidenpilzes mitzubehandeln. Studien erbrachten bislang keine eindeutigen Vorteile, wenn der Partner mitbehandelt wird. Auch dann nicht, wenn er ebenfalls mit einem Pilz besiedelt, dabei aber beschwerdefrei ist. Hefepilze sind – in geringer Anzahl – auch Teil der gesunden Hautflora eines Mannes.

Inwieweit diese Besiedlung Rückfälle von Scheidenpilz begünstigt, ist nicht sicher geklärt. In bestimmten Risikolagen, beispielsweise bei einem schwachen Abwehrsystem, kann die Untersuchung auf Pilze und eine entsprechende Therapie beim Sexualpartner aber sinnvoll sein.

Penispilz behandeln

Hat der Sexualpartner einen Penispilz entwickelt, muss dieser behandelt werden. Diese Pilzinfektion macht sich meist zuerst durch eine Rötung an der Vorhaut und der Eichel bemerkbar. Innerhalb einiger Tage schwillt das Gewebe an. Juckreiz, Brennen und Schmerzen gesellen sich hinzu.

Bei solchen Beschwerden oder im Zweifelsfall ist es sinnvoll, wenn ein Mann sich ebenfalls untersuchen und gegebenenfalls behandeln lässt. Dafür stehen wie beim Scheidenpilz Antimykotika, gegebenenfalls in Kombination mit Kortison oder Antiseptika zur Verfügung.

Alles Wichtige über die Pilzinfektion im männlichen Genitalbereich lesen Sie im Beitrag Penispilz.

Hausmittel gegen Scheidenpilz

In den Medien sowie im Familien- und Freundeskreis werden oft verschiedene Hausmittel gegen Scheidenpilz angepriesen. Auch wenn viele Frauen von ihrer Wirksamkeit überzeugt sind: Viele Hausmittel schaden der Scheidenflora eher und helfen überhaupt nicht gegen Scheidenpilz.

Hausmittel, die am häufigsten zur Scheidenpilz-Behandlung empfohlen werden, sind zum Beispiel Joghurt, Essig und Knoblauch. Sie sollen im äußeren Schambereich aufgetragen beziehungsweise in die Scheide eingeführt werden und so die Pilze abtöten.

Stattdessen aber stören Essig, Knoblauch und andere scharfe Substanzen das Scheidenmilieu und machen es Pilzen und anderen Krankheitserregern womöglich noch einfacher, sich zu vermehren.

Von beispielsweise mit Joghurt getränkten Tampons raten einige Experten ebenfalls ab. Zwar gilt vaginal eingebrachter Natur- oder probiotischer Joghurt als lindernd bei Vaginalproblemen. Allerdings ist diese Methode nur unzureichend geprüft. Zudem unterscheiden sich die im Joghurt enthaltenen Bakterien in ihrer Zusammensetzung und entsprechen nicht dem natürlichen Scheidenmilieu. Nicht zuletzt könnten die Milchprodukte mit Pilzen verunreinigt sein.

Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

Alternative Medizin bei Scheidenpilz

Es gibt eine Reihe weiterer Therapiemöglichkeiten gegen eine Vulvovaginalkandidose. Sie können wirken, allerdings sind sie kaum wissenschaftlich belegt. Beispiele:

  • Borsäurezäpfchen können die Heilung beschleunigen und gelten als Therapieoption bei Scheidenpilz durch Candida glabrata. Sie haben aber keine offizielle Zulassung für Scheidenpilz (off-label-Gebrauch) und werden nicht im Rahmen der erstmaligen Behandlung angewendet. Zudem können sie die Fruchtbarkeit stören und das ungeborene Kind im Mutterleib schädigen.
  • Propolis (“Bienenkittharz”) hat unter anderem entzündungshemmende und antiseptische Eigenschaften. Als Mittel gegen Scheidenpilz durch den Pilz Candida albicans gibt es positive Berichte. Es birgt aber das Risiko für Kontaktallergien.
  • Salvia officinalis (“Echter Salbei”) soll mit seinen ätherischen Ölen antimykotisch wirken. Als Vaginaltablette hat es in einer kleinen Studie allein oder zusammen mit Clotrimazol erfolgreich Scheidenpilz gelindert.

Die ärztlichen Leitlinien benennen diese alternativen Mittel, betonen aber, dass die wissenschaftlichen Daten sehr begrenzt sind. Es handelt sich nicht um eine Therapieempfehlung.

Sonstige Tipps bei Scheidenpilz

Beachten Sie während einer Scheidenpilz-Erkrankung am besten folgende Tipps:

  • Weil Scheidenpilz ansteckend ist, sollten Sie während der Infektion auf Geschlechtsverkehr verzichten. Auch in der ersten Zeit nach der Behandlung können Kondome sinnvoll sein (die Scheidenschleimhaut befindet sich dann in Regeneration).
  • Beachten Sie: Zur Behandlung aufgetragene Antipilzmittel beeinträchtigen möglicherweise die Sicherheit von Latexkondomen oder Gummidiaphragmen.
  • Um ein Ausbreiten der Pilzinfektion zu verhindern, verwenden Sie im Genitalbereich idealerweise nur lauwarmes Wasser und fetten insbesondere trockene Haut regelmäßig ein.
  • Tragen Sie luftdurchlässige Unterwäsche, damit sich kein feucht-warmes Milieu im Scheidenbereich entwickelt – solche Bedingungen sind nämlich ideal für das Pilzwachstum.
  • Kürzen Sie Ihre Schamhaare. Eine ausgeprägte Schambehaarung begünstigt ein feucht-warmes Milieu.
  • Teilen Sie Ihr Handtuch nicht mit anderen.
  • Wechseln Sie Ihre Wäsche und Handtücher jeden Tag und waschen Sie diese bei 60 Grad mit einem Vollwaschmittel.

Oft wird eine zuckerfreie Diät empfohlen, um den Scheidenpilz “auszuhungern”. Bislang konnte aber nicht nachgewiesen werden, dass dies tatsächlich funktioniert.

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