Symptome und Behandlungsmethoden

Leistenbruch: Symptome, Ursachen, Behandlung – _

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Leistenbruch: Untersuchungen und Diagnose

Gehen Sie bei Verdacht auf einen Leistenbruch zügig zum Arzt. Erster Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt beziehungsweise der Kinderarzt. Behandelt wird eine Leistenhernie dann aber meist von spezialisierten Chirurgen.

Zuerst wird der Arzt in einem ausführlichen Gespräch die Krankengeschichte erheben (Anamnese). Dabei kann er zum Beispiel folgende Fragen stellen:

  • Welche Beschwerden haben Sie?
  • Haben Sie eine Schwellung in der Leistengegend? Verschwindet diese manchmal, etwa im Liegen?
  • Verspüren Sie Schmerzen? Wo genau treten diese auf?
  • Werden die Beschwerden unter Belastung stärker, z.B. beim Heben schwerer Lasten oder beim Husten?
  • Hatte schon einmal jemand in Ihrer Familie einen Leistenbruch?
  • Sind Sie jemals am Bauch oder im Bereich der Leiste operiert worden?

Sind kleine Kinder betroffen, versucht der Arzt, von den Eltern möglichst viele Informationen für die Anamnese einzuholen.

Körperliche Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung einer Inguinalhernie bittet der Arzt den Patienten meist zuerst, sich gerade hinzustellen. Er tastet dann dessen Leistenregion ab, um eine eventuelle Schwellung aufzuspüren. Er kann den Patienten auch anweisen, zu husten oder die Bauchmuskeln anzuspannen, wodurch der Druck im Bauchraum steigt. Das verstärkt normalerweise die Schwellung bei einem Leistenbruch.

Die Tastuntersuchung kann der Arzt beim liegenden Patienten wiederholen. Außerdem richtet er sein Augenmerk auf das Genitale. Möglicherweise reicht der Bruchsack bis in den Hoden (Skrotalhernie, Hodenbruch) oder die Schamlippen (Labialhernie).

In der Regel untersucht der Arzt sowohl die linke als auch die rechte Leistenregion. Ein Leistenbruch tritt nämlich nicht selten auf beiden Seiten auf.

Der Untersucher prüft zudem, ob sich der Inhalt des Leistenbruchs mit den Fingern in den Bauchraum zurückschieben lässt. Wenn das geht, liegt ein sogenannter reponibler Leistenbruch vor. Kann der Arzt den Bruchinhalt aber nicht in die richtige Lage zurückdrücken, handelt es sich um einen irreponiblen Leistenbruch.

Um einen vermuteten Leistenbruch abzuklären, kann auch eine rektale Untersuchung nötig sein. Dabei tastet der Arzt mit einem in den After eingeführten Finger das letzte Stück des Enddarms ab.

Der Arzt hört die Schwellung auch mit dem Stethoskop ab. Kann er dabei Darmgeräusche wahrnehmen, spricht dies dafür, dass sich Darmanteile im Bruchsack befinden.

Die typische Schwellung in der Leistenregion reicht dem Arzt oft schon aus, um die Leistenbruch-Diagnose zu stellen. Wenn nicht, schließen sich bildgebende Untersuchungen an.

Bildgebung

Weist die körperliche Untersuchung nicht eindeutig auf einen Leistenbruch hin, kann der Arzt die entsprechende Region mittels Ultraschall untersuchen (im Liegen und im Stehen). So kann er auch beurteilen, wie ausgeprägt die Leistenhernie ist und wie dringlich sie behandelt werden muss. Außerdem kann er auf diese Weise andere Krankheiten, die eine Schwellung in der Leistengegend auslösen können, ausschließen.

Selten sind andere bildgebende Verfahren nötig (z.B. bei Patienten mit Fettleibigkeit = Adipositas). Das kann dann beispielsweise eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) sein.

Ausschluss anderer Erkrankungen

Manchmal können auch andere Krankheiten hinter einem vermeintlichen Leistenbruch stecken. Zu diesen sogenannten Differenzialdiagnosen gehören zum Beispiel vergrößerte Lymphknoten in der Leistengegend (z.B. bei Lymphdrüsenkrebs). Sie können Schwellungen verursachen, die denen eines Leistenbruchs ähneln.

Hodentumore beziehungsweise Hodenkrebs wiederum können ähnlich aussehen wie eine Skrotalhernie. Sie sind oft weniger schmerzhaft und nehmen nur langsam, aber stetig an Größe zu. Außerdem tastet sich der Hoden bei Krebs verhärtet.

Besonders bei Sportlern entpuppt sich eine vermutete Leistenhernie oft als sogenannte weiche Leiste (Sportlerleiste oder Fußballerleiste). Die Betroffenen haben wie bei einem Leistenbruch Schmerzen in der Leistengegend, die sich oft beim Husten, Niesen oder Pressen verstärken. Die sportliche Aktivität (sprinten, Bälle schießen und mit der Fußinnenseite stoppen etc.) kann nämlich die Muskeln und Sehnen in der Leistengegend sowie den Leistenkanal überlasten und zu kleinen Verletzungen führen – eine weiche Leiste entsteht.

Auch bei einem Wasserbruch (Hydrozele) entsteht eine Beule. Allerdings handelt es sich dabei um eine prall-elastische Vorwölbung im Verlauf des Samenstrangs, die sich nicht verschieben lässt. Im Ultraschall ist der Wasserbruch meist deutlich als eine Art Kugel zu erkennen.

Darüber hinaus kann sich das Venennetz im Hoden erweitern – Varikozele (Krampfaderbruch) genannt. Auch hier schwillt der Hoden an, Schmerzen sind aber eher selten. Manchmal erkennt man schon von außen die vergrößerten Gefäße, die sich meist gut tasten lassen.

Unter Umständen stellt sich ein vermuteter Leistenbruch beim Mann (Jungen) in Wahrheit als ein in der Leiste befindlicher Hoden (Hodenhochstand) heraus.

Wann ist ein Leistenbruch ein Notfall?

Eine Leistenhernie ist ein Notfall, wenn Anzeichen für eine Einklemmung auftreten. Dazu zählen zum Beispiel starke Schmerzen mit Übelkeit und Erbrechen. In diesem Fall sollten Sie sofort zum Arzt gehen beziehungsweise den Notarzt rufen! Durch die Einklemmung können die Organanteile im Bruchsack absterben, da die Durchblutung abgedrückt wird. Diese Komplikation nennen Mediziner Leistenbruch-Inkarzeration.

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