Symptome und Behandlungsmethoden

Hodenhochstand: Behandlung, Folgen, Ursachen – _

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Was tun bei einem Hodenhochstand?

Die Behandlung eines Hodenhochstandes hat das Ziel, den oder die falsch liegenden Hoden frühzeitig in das Skrotum zu verlagern. So versucht man einerseits, das Risiko für spätere Komplikationen zu reduzieren. Andererseits ist er dann tastbar und zukünftig einer körperlichen Untersuchung zugänglich.

Das Hodengewebe reagiert empfindlich, wenn die Außentemperatur zu hoch ist. Deshalb befinden sich die Hoden normalerweise im Hodensack, wo geringere Temperaturen herrschen als im Körperinneren.

Damit der Hoden bei einem Maldescensus testis nicht zu lange der erhöhten Temperatur ausgesetzt ist, sollte eine Therapie möglichst früh erfolgen und spätestens mit Vollendung des zwölften Lebensmonats abgeschlossen sein. Während der ersten sechs Monate wartet man allerdings ab, da in dieser Zeit der zu hoch liegende Hoden eventuell noch von selbst absteigt.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Behandlungsansätze. Bei der konservativen Therapie versucht man, einen Hodenabstieg mithilfe bestimmter Hormone zu erreichen. Größere Erfolgsaussichten hat aber die operative Verlagerung des Hodens.

Hodenhochstand: Hormontherapie

In manchen Fällen gelingt der Hodenabstieg, indem man dem Patienten spezielle Hormone verabreicht. Man setzt Botenstoffe ein, die auch für den natürlichen Hodenabstieg während der Schwangerschaft verantwortlich sind: GnRH (“Gonadotropin Releasing Hormon”) und HCG (“Humanes Choriongonadotropin”).

Es ist möglich, dass der Arzt die Hormone jeweils einzeln oder in Kombination gibt. GnRH gibt es als Nasenspray, HCG als Spritze.

Je näher ein Hoden am Skrotum liegt, desto wahrscheinlicher gelingt die Hormontherapie. Insgesamt ist die Erfolgsrate aber mäßig. Nur bei jedem fünften Patienten erreicht man einen Hodenabstieg, wobei sich die beiden Hormone in ihrer Wirksamkeit kaum unterscheiden.

Zudem ist diese Therapieform mit einigen Nebenwirkungen verbunden. Den behandelten Säuglingen wachsen manchmal Schamhaare und es ist möglich, dass der Penis ungewöhnlich an Größe zunimmt. Gelegentlich treten Schmerzen im Genitalbereich auf.

Hodenhochstand: OP

Die Erfolgsaussichten einer operativen Behandlung des Hodenhochstandes sind deutlich größer als bei der Hormontherapie. Allerdings ist die chirurgische Verlagerung eines falsch liegenden Hodens anspruchsvoll. Der Operateur sollte deshalb über ausreichende Erfahrung mit diesem Eingriff verfügen. Je nach Lage des Hodens, kommen grundsätzlich zwei verschiedene Operationsverfahren zum Einsatz: die offene und die laparoskopische OP.

Laparoskopische Hodenhochstand-OP

Die Laparoskopie ist ein operatives Verfahren zur Untersuchung des Bauchraums. Dabei führt der Chirurg über einen kleinen Schnitt in die Bauchdecke das Laparoskop – ein langes, dünnes Rohr mit Kamera – in die Bauchhöhle des Patienten ein. Das Laparoskop ist mit einer Lichtquelle versehen und stellt alles vergrößert dar. Eine Spül- und Absaugvorrichtung sorgt dafür, dass der Untersucher klare Sicht hat.

Ein Bauchhoden lässt sich mit dem Laparoskop nicht nur erkennen, sondern direkt operieren. Liegt er relativ nah am Leistenkanal, wird er sofort freigelegt und über den Leistenkanal in den Hodensack verlegt (laparoskopische Orchidopexie). Sollte er sich weiter als drei Zentimeter vom Leistenkanal entfernt befinden, führt man die Operation gewöhnlich in zwei Schritten durch.

Zunächst werden Hoden und Samenstrang nur aus dem umgebenden Gewebe befreit. Erst sechs Monate später erfolgt dann die Verlagerung in das Skrotum (eine sogenannte “zweizeitige Operation nach Fowler-Stephens”).

Sollte sich während der Untersuchung herausstellen, dass ein Hoden fehlt, zum Beispiel wenn der Samenstrang blind endet, bricht der Arzt die Laparoskopie ab.

Offene Hodenhochstand-OP (inguinale Orchidopexie)

Ist ein hochstehender Hoden tastbar oder bei der Ultraschalluntersuchung in der Leiste zu erkennen, folgt in der Regel eine offene Operation über die Leiste (inguinal). Der Arzt macht einen kleinen Schnitt im Bereich der Bauchfalte und legt den Leisten- beziehungsweise Gleithoden und den zugehörigen Samenstrang frei.

Über den Leistenkanal tastet er sich mit einem Finger in den Hodensack vor und legt dort eine kleine Tasche an, in die er den Hoden anschließend verlagert. Wichtig ist, Hoden und Samenstrang so freizulegen, dass in ihrer neuen Position kein Zug auf sie wirkt.

Damit der Hoden nach seiner Verlagerung nicht wieder in die alte Position zurückweicht, näht ihn der Operateur zusätzlich mit einem dünnen Faden an der Innenseite des Skrotums fest (Orchidopexie). 

Autotransplantation

Die Autotransplantation ist wie die inguinale Orchidopexie ein offenes Operationsverfahren. Diese Methode setzt man allerdings nicht bei Leistenhoden, sondern bei bestimmten Formen der Bauchhoden ein. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass die Gefäße, die den Bauchhoden versorgen, zu kurz sind, um diesen in das Skrotum zu verlegen.

Dann trennt der Chirurg den Hoden zunächst von seinen Gefäßen ab und verbindet ihn anschließend mit Gefäßen aus der Bauchdecke, die näher am Skrotum liegen. Somit wird der Hoden weiter durchblutet und lässt sich nun in das Skrotum verlagern.

Komplikationen bei der Hodenhochstand-OP

Jede Operation ist mit allgemeinen Risiken verbunden. Dazu gehören zum Beispiel Nachblutungen, Wundinfektionen oder Verletzungen angrenzender Strukturen, wie zum Beispiel Nerven. Zu den speziellen Komplikationen nach einer Orchidopexie gehören:

  • Schrumpfhoden (Hodenatrophie): In seltenen Fällen führt eine Verletzung der versorgenden Gefäße dazu, dass der Hoden verkümmert. Nach einer Autotransplantation passiert das bei 20 bis 30 Prozent der Patienten.
  • Durchtrennung des Samenleiters mit nachfolgender Einschränkung der Fruchtbarkeit
  • Erneut auftretender Hodenhochstand (Rezidiv): Einen Hodenhochstand ein zweites Mal zu operieren, ist mit weiteren Komplikationen verbunden, weil nach der ersten Operation meist Vernarbungen entstehen.

Die genannten Komplikationen sind – abgesehen von der Hodenatrophie nach Autotransplantation – selten. Ihnen gegenüber steht eine hohe Erfolgsrate der chirurgischen Eingriffe: 70 bis 90 Prozent der Operationen eines Hodenhochstandes verlaufen erfolgreich.

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