Symptome und Behandlungsmethoden

Dekubitus: Grade, Hilfsmittel & Behandlung

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Welche Hilfsmittel für Dekubitus gibt es?

Je früher Dekubitus erkannt wird, desto besser lässt er sich behandeln. Grundsätzlich gliedert sich die Therapie in zwei Bereich: Die Lokal- und die Kausaltherapie. Eine Lokaltherapie ist eine örtliche Behandlung des Druckgeschwürs mit medizinischen Mitteln, wohingegen die Kausaltherapie sich auf die Beseitigung der Ursachen des Dekubitus konzentriert.

Dekubitus-Lokaltherapie

Die Lokaltherapie zielt darauf ab, das Druckgeschwür zu versorgen und seine Abheilung zu unterstützen. Bei einem Dekubitus ersten Grades reicht es dazu meist aus, die betroffene Hautpartie sorgfältig zu pflegen und von Druck zu entlasten. Dies sind dieselben Maßnahmen, die auch zur Vorbeugung zum Einsatz kommen.

Bei Druckgeschwüren in fortgeschrittenen Stadien ist es erforderlich, dass Ärzte das abgestorbene Gewebe entfernen (Débridement). Dies erfolgt entweder chirurgisch mit dem Skalpell, mithilfe von Enzymen oder durch Fliegenlarven (Madentherapie). Anschließend desinfizieren Ärzte die Wunde, bedecken sie mit feuchten Wundauflagen (umgangssprachlich als Dekubitus-Pflaster bekannt) und sorgen für eine regelmäßige Wundreinigung.

Manchmal kommen im Rahmen der Lokaltherapie technische Verfahren wie die Vakuumversiegelungsmethode beziehungsweise die Unterdruck-Wundtherapie zum Einsatz.

Dekubitus-Kausaltherapie

Eine erfolgreiche Dekubitus-Behandlung hängt von der Beseitigung der Ursache ab: dem Druck. Bei liegenden Patienten empfiehlt sich beispielsweise eine spezielle Dekubitus-Matratze oder ein Spezialbett. Zudem ist ein regelmäßiges Umlagern des Patienten wichtig. Bei Rollstuhlfahrern sind Sitzkissen ratsam.

Es gibt bestimmte Hilfsmittel, die den Druck auf gefährdete Hautbereiche verringern, indem sie ihn gleichmäßiger verteilen. Folgende Systeme haben sich bewährt:

  • Weichlagerungs-Systeme wie Schaumstoffmatratzen, Gelauflagen oder Luftkissen verteilen das Körpergewicht und damit den Druck auf eine größere Fläche.
  • Wechseldruck-Systeme (Wechseldruck-Matratzen) bestehen aus unterschiedlich angeordneten Luftkissen, welche sich abwechselnd mit Luft aufpumpen. Manche Systeme sind digital gesteuert und sorgen für eine automatische Druckverlagerung.
  • Micro-Stimulations-Systeme (MiS) fördern durch eigene kleine Bewegungen die Eigenbewegung des Patienten. Das kurbelt die Durchblutung im Gewebe an, was Druckgeschwüren vorbeugt beziehungsweise die Wundheilung bestehender Geschwüre unterstützt.

Die Nutzung von Schaffellen, Wassermatratzen, Sitzringen, Fellschuhen und Watteverbänden als Hilfsmittel bei der Dekubitus-Lagerung ist nicht mehr empfohlen.

Einschränkungen gibt es auch bei Weichlagerungs-Systemen, da diese bei manchen Betroffenen zu einer verlangsamten Feinmotorik führt. Daneben sind Wechseldruck-Matratzen für bestimmte Patienten (unter anderem bei Schmerz- oder Schlaganfallpatienten mit Wahrnehmungsstörungen) nicht ratsam. Zudem ist es möglich, dass sie die Muskelspannung erhöhen und aufgrund ihrer Lautstärke die Nachtruhe der Betroffenen stören.

Für Rollstuhlfahrer eignen sich spezielle Anti-Dekubitus-Sitzkissen. Diese verringern den Druck auf das Gesäß.

Die richtige Ernährung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Eine Kost mit viel Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen lässt die Haut besser genesen und beugt einer Mangelernährung vor. Manchmal erhalten Betroffene auch eine Spezialnahrung.

Gegen die mit dem Dekubitus verbundenen Schmerzen helfen Schmerzmittel. Zudem fördern spezielle Bewegungsübungen die Durchblutung und verhindern, dass der Patient immer auf der gleichen Stelle liegt.

Ebenfalls zur Kausaltherapie gehört die wirksame Behandlung von Begleiterkrankungen, auch psychischer Natur. So verhindert etwa eine Depression mitunter den Behandlungserfolg.

Dekubitus: Operation

Druckgeschwüre der Grade eins bis drei kommen in der Regel ohne eine operative Behandlung aus. Anders jedoch bei Dekubitus-Grad vier: Hier ist fast immer ein chirurgischer Eingriff nötig. Dabei entfernt der Chirurg das Druckgeschwür im Rahmen einer Operation. Manchmal ist es auch erforderlich, einen Teil des Knochens zu entfernen.

Bei sehr großen Druckgeschwüren ist in manchen Fällen ein plastisch-chirurgischer Eingriff notwendig. Dann transplantiert der Chirurg Haut und Weichteilgewebe von anderen Körperbereichen auf die zerstörte Körperpartie.

Im Rahmen der Wundversorgung ist es notwendig, den Verlauf der Dekubitus-Wunde zu dokumentieren, auch mit Fotos. Diese helfen, den Behandlungserfolg nachzuvollziehen. Seien Sie also nicht überrascht, wenn das medizinische Personal die Wunde regelmäßig fotografiert.

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