Symptome und Behandlungsmethoden

Darmkrebs: Symptome, Therapie, Prognose – _

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Darmkrebs: Untersuchungen und Diagnose

Pro Jahr erkranken etwa 29.500 Frauen und 33.500 Männer an Darmkrebs. Bei der Diagnose sind die Patienten im Schnitt 71 Jahre (Männer) bzw. 75 Jahre (Frauen) alt.

Bei Verdacht auf Darmkrebs sollten Sie sich zuerst an Ihren Hausarzt wenden. Falls eine Darmspiegelung sinnvoll ist, wird er Sie an einen Facharzt für Gastroenterologie überweisen.

Der Arzt wird sich zuerst ausführlich mit Ihnen unterhalten, um Ihre Krankengeschichte zu erheben (Anamnese). Er lässt sich Ihre Beschwerden genau schildern. Außerdem holt er Informationen ein, die ihm helfen, die Wahrscheinlichkeit von Darmkrebs bei Ihnen besser einzuschätzen. Mögliche Fragen des Arztes im Anamnesegespräch sind:

  • Hat sich Ihre Verdauung verändert (z.B. Verstopfung oder Durchfall)?
  • Sind Ihnen Blutspuren im Stuhl aufgefallen?
  • Gibt es in Ihrer Familie bereits Darmkrebs?
  • Leidet oder litt jemand aus Ihrer Familie an anderen Krebserkrankungen wie Brust-, Eierstock oder Gebärmutterhalskrebs?
  • Haben Sie ungewollt an Gewicht verloren?
  • Rauchen Sie und trinken Sie Alkohol?
  • Wie oft essen Sie Fleisch?
  • Ist eine Zuckerkrankheit bei Ihnen bekannt?

Körperliche Untersuchung

Als nächstes untersucht Sie der Arzt: Er hört unter anderem mit dem Stethoskop auf Ihren Bauch und tastet ihn mit den Händen ab. Bei Darmkrebs kann die Tastuntersuchung manchmal schmerzhaft sein.

Eine wichtige Untersuchung bei Verdacht auf Darmkrebs ist die sogenannte digital-rektale Untersuchung (DRU). Dabei führt der Arzt seinen Finger in den After und tastet das Ende des Darms mit dem Finger ab. Ein dort sitzender Darmkrebs lässt sich auf diese Weise leicht ertasten (hart, höckerig). Manchmal erkennt der Arzt nach einer DRU auch Blutreste am Handschuh.

Bis zu zehn Prozent der Darmkrebs-Erkrankungen lassen sich so ertasten!

Test auf Blut im Stuhl

Manchmal wird anhand einer Stuhlprobe untersucht, ob dem Stuhl Blut beigemengt ist, das nicht mit bloßem Auge sichtbar ist (okkultes Blut). Dieser Test heißt fäkaler okkulter Bluttest (FOBT).

FOBTs sagen aber nichts darüber aus, wo genau es im Magen-Darm-Trakt blutet. Auch bei geschlucktem Blut, etwa bei Nasen- oder Zahnfleischbluten kann der Test positiv ausfallen.

Umgekehrt bluten nicht alle Darmtumoren – oder zumindest nicht dauernd. Auch wenn der Test negativ ausfällt, können also Krebstumore im Darm vorhanden sein (falsch-negatives Ergebnis). Eine Darmspiegelung ist daher immer die sicherere Alternative.

Immunologischer Stuhltest (i-FOBT)

Seit einiger Zeit verwenden Ärzte den sogenannten Immunologischen Stuhltest (i-FOBT). Er kann zwischen menschlichem und tierischem Blut (bei Verzehr von rohem Fleisch) im Stuhl unterscheiden. Das geschieht mithilfe von Antikörpern, die nur an menschliches Blut binden.

Den Test erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder Gastroenterologen. Er enthält einen Spatel, eine Auffangvorrichtung für die Toilette und ein Röhrchen. Sie füllen eine Stuhlprobe in das Röhrchen und geben dieses bei Ihrem Arzt ab. Er schickt den Test zur Untersuchung in ein Labor.

Beim immunologischen Stuhltest reicht in der Regel eine Stuhlprobe aus.

Frauen sollten den immunologischen Stuhltest nicht während oder kurz nach der Periode durchführen. Das kann zu einem falsch-positiven Testergebnis führen.

Mehr zum Test und seiner Genauigkeit lesen Sie im BeitragImmunologischer Stuhltest (iFOBT).

Hämoccult-Test

Der früher gebräuchliche Hämoccult-Test wurde inzwischen durch den immunologischen Stuhltest weitgehend ersetzt.

Er springt auch auf tierisches Blut und manche Gemüsesorten an. Patienten, die beispielsweise vor der Probenentnahme rohes Fleisch essen, erhalten ein falsch-positives Ergebnis.

Ob Immunologischer Stuhltest oder Hämoccult-Test: Besteht der Verdacht auf Darmkrebs wird zusätzlich eine Darmspiegelung durchgeführt.

Weitere Stuhltests

Es gibt noch weitere Tests, die den Stuhl nach Anzeichen von Darmkrebs untersuchen. Der M2-PK-Test sucht beispielsweise nach einem bestimmten Eiweiß, das mit dem Tumor in Verbindung gebracht wird. Die aktuellen ärztlichen Leitlinien empfehlen den Einsatz dieses Tests nicht.

Genetische oder DNA-Stuhltests suchen gezielt nach Darmkrebszellen – anhand deren Erbgut. Die Studien deuten auf einen Nutzen hin, die Daten reichen jedoch nicht für eine Empfehlung aus. Außerdem ist dieser Test im Vergleich sehr teuer.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Sie ist die aussagekräftigste Untersuchung bei Verdacht auf Darmkrebs. Spezialisierte Ärzte (Gastroenterologen) untersuchen den Darm dabei mit einem schlauchförmigen Instrument (Endoskop), das mit einer kleinen Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet ist. Das Endoskop wird in den Darm eingeführt. Das Darminnere wird dann über einen Monitor betrachtet.

Im Rahmen der Darmspiegelung kann der Arzt auffällige Darmpolypen direkt entfernen. Außerdem ist es möglich, Gewebeproben (Biospien) von verdächtigen Stellen der Darmschleimhaut zu entnehmen. Sie werden anschließend feingeweblich (histologisch) untersucht. So lässt sich Darmkrebs sicher erkennen oder ausschließen.

Mehr über den Ablauf der Untersuchung lesen Sie im Beitrag Darmspiegelung.

Virtuelle und kleine Darmspiegelung

Ist eine normale Darmspiegelung nicht durchführbar, kann der Arzt auf eine virtuelle Darmspiegelung oder eine Rektoskopie/Sigmoidoskopie ausweichen.

Virtuelle Darmspiegelung

Bei der virtuellen Darmspiegelung (CT- oder MR-Kolonografie) liefern eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) viele Bilder des Darms. Aus ihnen berechnet ein Computer ein dreidimensionales Bild und stellt es grafisch dar.

Auch hier muss der Patient seinen Darm vorher mit Abführmitteln komplett entleeren (wie bei einer normalen Darmspiegelung).

Ein Nachteil der virtuellen Darmspiegelung ist, dass das Ergebnis nicht so präzise ist wie bei der normalen Darmspiegelung. Außerdem können während der Untersuchung weder Polypen entfernt noch Gewebeproben entnommen werden. So kann im Anschluss doch noch eine richtige Darmspiegelung oder ein operativer Eingriff notwendig sein.

Rekto-Sigmoidoskopie (kleine Darmspiegelung)

Die Rektoskopie ist die Spiegelung des Enddarms mit einem Endoskop. Bei der Sigmoidoskopie untersucht der Arzt neben dem Enddarm auch noch den davorliegenden Darmabschnitt (S-förmige Grimmdarmschlinge). Im Unterschied zur normalen Darmspiegelung begutachtet der Arzt bei dieser „kleinen“ Darmspiegelung nicht den ganzen Dickdarm.

Weitere Untersuchungen bei Darmkrebs

Steht die Diagnose Darmkrebs fest, müssen weitere Untersuchungen zeigen, wie weit der Krebs schon fortgeschritten ist (Darmkrebs-Stadien: siehe unten). Ärzte sprechen dabei vom sogenannten „Staging“:

  • Rektale Ultraschalluntersuchung (Sonografie): Damit lässt sich feststellen, wie weit sich der Tumor schon in der Darmwand ausgebreitet hat.
  • Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Bauchraums: Mit dem Ultraschall sucht der Arzt nach Tochterabsiedlungen (Metastasen) vor allem in der Leber. Auch andere Bauchorgane (Milz, Nieren, Bauchspeicheldrüse) kann er dabei begutachten.
  • Computertomografie (CT): Auch hierbei sucht der Arzt nach Darmkrebs-Metastasen, beispielsweise in der Lunge oder der Leber. Um einzelne Strukturen besser voneinander abgrenzen zu können, verabreicht der Arzt vor der Untersuchung ein Kontrastmittel (KM).
  • Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT): Die MRT mit Kontrastmittel erlaubt eine sehr exakte Darstellung verschiedener Gewebe und Organe – präziser als beim CT. Vor allem vor einer Operation ist das MRT wichtig.
  • Röntgenbild des Brustkorbs: Ein Röntgen-Thorax hilft, Tochterabsiedlungen (Metastasen) in der Lunge aufzuspüren. Im Vergleich zu CT oder MRT ist es aber eher ungenau.

Tumormarker

Bei Darmkrebspatienten misst der Arzt regelmäßig sogenannte Tumormarker im Blut. Tumormarker sind Substanzen, die bei vielen Krebserkrankungen verstärkt im Blut zu finden sind.

Bei Darmkrebs kann vor allem das “carcinoembryonale Antigen” (CEA) im Blut erhöht sein. Es eignet sich allerdings nicht zur Früherkennung von Darmkrebs. Denn auch gesunde Darmzellen produzieren CEA, zudem kann der Wert bei Rauchern und Lebererkrankungen erhöht sein. Der CEA-Spiegel hilft vielmehr, den Krankheitsverlauf und Therapie-Erfolg zu beurteilen.

Nach der operativen Entfernung des Tumors sinken die CEA-Werte meist in den Normalbereich ab. Kommt es zu einem Rückfall (Rezidiv), steigt der Wert erneut an. Auch die Wirkung einer Chemotherapie lässt sich am CEA abschätzen.

Ärzte bestimmen den CEA-Wert auch nach erfolgreicher Therapie – im Rahmen der Nachsorge. So lässt sich ein Rückfall oft frühzeitig erkennen!

Genetische Beratung

Bei Verdacht auf erblich bedingten Darmkrebs (HNPCC, FAP und weitere seltene Formen) erfolgt im Normalfall eine genetische Beratung und Untersuchung. Dabei wenden sich Betroffene an spezialisierte Zentren. Der Experte untersucht dann das Erbgut des Patienten auf charakteristische Genveränderungen (Mutationen).

Entdeckt der Arzt dabei eine erblich bedingte Darmkrebs-Neigung, bietet er auch nahen Verwandten (Eltern, Geschwister, Kinder) eine genetische Beratung und einen Gentest an. Außerdem kann der Arzt die weitere, individuelle Darmkrebsvorsorge empfehlen. Diese richtet sich nach der Ursache:

  • Genetische Veranlagung ohne Nachweis einer erblichen Veränderung: Erste Spiegelung zehn Jahre vor dem Erkrankungsalter des betroffenen Verwandten ersten Grades, spätestens ab dem 40.-45.Lebensjahr, bei unauffälligem Befund Wiederholung alle zehn Jahre
  • Verdacht auf HNPCC: Spiegelung mindestens alle drei (bis fünf) Jahre, genetische Beratung ab dem 25.Lebensjahr
  • Gesichertes HNPCC: Jährliche Darmspiegelung ab dem 25. Lebensjahr, ab dem 35. Lebensjahr auch Magenspiegelung; Frauen ab 25 Jahren zusätzlich jährliche gynäkologische Ultraschall-Untersuchung zur Früherkennung von Eierstock- und Gebärmutterkrebs; ab 35. Lebensjahr Probeentnahme aus Gebärmutterschleimhaut.
  • Verdacht auf/gesichertes FAP: Genetische Beratung ab dem zehnten Lebensjahr, von da an auch jährliche Rekto-Sigmoidoskopie; bei Adenomen Erweiterung auf komplette Koloskopie

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