Symptome und Behandlungsmethoden

Bornavirus-Infektion: Symptome, Therapie – _

Hier findest du Nahrungsergänzungsmittel, um fit zu bleiben oder dich schneller zu erholen. Für PraxisKnochen-Leser zum Vorteilspreis. Nur hier!
#Anzeige

Was ist das Bornavirus?

Das Bornavirus (BoDV-1) ist ein sogenanntes RNA-Virus. Es löst die Borna’sche Krankheit aus, die mit einer meist tödlich verlaufenden Gehirnentzündung (Enzephalitis) einhergeht.

Die Borna-Krankheit ist eine Zoonose, also eine Infektionskrankheit, die von Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist sehr unwahrscheinlich. Der Erreger BoDV-1 befällt Feldspitzmäuse und kann dann auf andere Säugetiere – einschließlich des Menschen – übergehen. Vor allem bei Pferden und Schafen ist dieses Virus schon seit langem als Ursache der Borna-Krankheit bekannt. 2018 wurde BoDV-1 erstmals bei Menschen als Ursache einer Enzephalitis nachgewiesen.

Allerdings sind Bornavirus-Infektionen bei Menschen seltene Einzelfälle. Im Durchschnitt infizieren sich deutschlandweit zwei Personen pro Jahr mit BoDV-1. Die Dunkelziffer ist allerdings wahrscheinlich deutlich höher (liegt aber im niedrigen zweistelligen Bereich). Eine Untersuchung von Gewebeproben des Gehirns bereits verstorbener Enzephalitis-Patienten hat ergeben, dass zwischen 1999 und 2019 mindestens 14 Menschen an der Bornavirus-Infektion gestorben sind. In welchem Ausmaß das Virus insgesamt hinter Hirnentzündungen mit unbekannter Ursache stecken könnte, ist noch unklar.

Seit März 2020 besteht eine Meldepflicht für Bornavirus-Infektionen. Wurde das Virus beim Menschen nachgewiesen, muss das betreffende Labor den Fall an das zuständige Gesundheitsamt melden.

Das Virus ist nach der Kreisstadt Borna in Sachsen benannt. Dort starben 1885 hunderte Pferde an zunächst unbekannter Ursache. Erst knapp 100 Jahre später konnten Wissenschaftler das Virus als Todesursache ausmachen.

Bunthörnchen-Bornavirus

Einige Jahre länger bekannt als das Bornavirus BoDV-1 ist das Bunthörnchen-Bornavirus, engl. variegated squirrel bornavirus 1 (VSBV-1). Es wurde bei Bunt- und Schönhörnchen sowie vereinzelt einigen anderen exotischen Hörnchen nachgewiesen, und zwar in Deutschland, den Niederlanden und Kroatien. In den letzten Jahren gab es einzelne Fälle von VSBV-1-Infektionen bei Züchtern und Tierpflegern, die sich bei infizierten Hörnchen angesteckt und dann eine meist tödlich endende Gehirnentzündung entwickelt hatten.

Wie das Bunthörnchen-Bornavirus in die europäischen Hörnchenhaltungen Eingang gefunden hat und ob auch wildlebende Hörnchen (z.B. Mittelamerika, Asien) infiziert sind, weiß man bislang nicht.

Ebenfalls noch unbekannt sind die Übertragungswege zwischen den Hörnchen sowie auf den Menschen. Wahrscheinlich kann VSBV-1 auf direktem Wege über Biss- oder Kratzverletzungen sowie über Ausscheidungen infizierter Tiere übertragen werden. Als ausgeschlossen gilt, dass ein infizierter Mensch den Erreger an andere Menschen weitergeben kann.

In wildlebenden heimischen Eichhörnchen hat man VSBV-1 bislang nicht gefunden.

Verbreitung des Bornavirus

Das natürliche Vorkommen des klassischen Bornavirus (BoDV-1) beschränkt sich auf Regionen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, wo die Feldspitzmaus – der natürliche Wirt des Erregers – verbreitet ist. In Deutschland finden sich diese BoDV-1-Risikogebiete in:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Thüringen
  • Sachsen
  • Sachsen-Anhalt
  • Teilen angrenzender Bundesländer

Die Feldspitzmaus ist standorttreu und verlässt ihr Territorium nur selten. Deshalb kommt es nur selten zu einer Ansteckung zwischen Tieren aus zwei verschiedenen Populationen. Dadurch kann sich das Bornavirus nur langsam ausbreiten – die Ausbreitung beschränkt sich auf die genannten Gebiete.

Die Feldspitzmaus kommt außer in den genannten Ländern beispielsweise auch in Italien, Frankreich und Tschechien vor. Dort gab es bislang allerdings keine Nachweise des klassischen Bornavirus (BoDV-1).

Übertragungswege des Bornavirus

Die Feldspitzmaus ist der natürliche Wirt von BoDV-1. Sind die Mäuse mit dem Bornavirus infiziert, scheiden sie vermutlich über Speichel, Urin und Kot ansteckende Viruspartikel aus. Über diese Ausscheidungen können sich andere Säugetiere vermutlich via Schmierinfektion anstecken. Der genaue Übertragungsweg ist allerdings noch nicht bekannt.

Auch wie das Bornavirus auf den Menschen übertragen wird, ist noch unklar. Denkbar sind aber verschiedene Übertragungswege wie zum Beispiel:

  • Aufnahme des Virus über verunreinigte Lebensmittel oder verunreinigtes Wasser
  • Einatmen des Virus über kontaminierten Staub
  • direkter Kontakt mit oder Biss durch eine Feldspitzmaus

Darüber hinaus wurden Fälle beschrieben, in denen das Virus im Rah­men ei­ner Or­gantransplantati­on übertragen wurde (siehe unten).

BoDV-1 ist optimal an die Feldspitzmaus angepasst. In diesem Wirt kann sich der Erreger vermehren und ausbreiten. Dabei kann die Maus lebenslang von dem Virus befallen sein, ohne selbst zu erkranken.

Neben Feldspitzmäusen kann das Bornavirus auch andere Spezies als sogenannte “Fehlwirte” befallen. Nach derzeitigem Wissensstand sind das:

  • Pferde
  • Schafe
  • Alpakas
  • Katzen
  • Menschen
  • Mäuse und Ratten (in Experimenten infiziert)

Anders als bei der Feldspitzmaus kann sich das Bornavirus nicht im ganzen Körper dieser Fehlwirte ausbreiten. Denn es ist nicht optimal an diese Lebewesen angepasst und provoziert dadurch eine Immunreaktion.

Das Bornavirus kann sich in diesen Fehlwirten nicht vermehren und wird vermutlich auch nicht wieder ausgeschieden. Dadurch sind infizierte Pferde, Schafe oder Menschen wahrscheinlich nicht ansteckend für andere.

Übertragung über Spenderorgane

Die ersten beim Menschen nachgewiesenen BoDV-1-Infektionen im Jahr 2018 betrafen Transplantatempfänger: Von einem toten Organspender, der unentdeckt mit dem Bornavirus infiziert war, waren damals Organe entnommen und mehreren Menschen eingepflanzt worden. Drei der Transplantatempfänger erkrankten daraufhin an der Borna-Krankheit, zwei davon starben.

Wie hoch ist das Infektionsrisiko?

Insgesamt kommt das Bornavirus beim Menschen selten vor. Nach aktuellem Wissen besteht die größte Infektionswahrscheinlichkeit beim Kontakt mit infizierten Spitzmäusen oder deren Ausscheidungen in den oben genannten Risikogebieten. Allerdings kommen diese Kontakte selten vor. Ein mögliches Infektionsrisiko besteht zum Beispiel bei Aktivitäten im Freien wie zum Beispiel Gartenarbeit oder Campingausflügen.

Auch bei der Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft sowie im Bauwesen können Menschen potenziell mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen in Kontakt kommen. Dasselbe gilt für den Aufenthalt in und vor allem die Reinigung von Gebäuden, in denen Spitzmäuse leben oder lebten.

Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige

Source link