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Binge-Eating: Symptome, Ursachen, Folgen – _

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Binge-Eating: Symptome

Für die Diagnose Binge-Eating muss das anfallartige Essen mindestens einmal die Woche über einen Zeitraum von drei Monaten auftreten.

Diagnosekriterien der Binge-Eating-Störung

Folgende Kriterien müssen nach dem aktuellen Diagnostischen und Statistischen Manual Psychischer Störungen (DSM-V) für die Diagnose Binge-Eating zutreffen:

A)     Wiederholte Episoden von Essanfällen

B)     Die Episoden von Essanfällen treten gemeinsam mit mindestens drei der folgenden Symptome auf:

  1. Wesentlich schneller essen als normal
  2. Essen bis zu einem unangenehmen Völlegefühl
  3. Essen großer Nahrungsmengen, wenn man sich körperlich nicht hungrig fühlt
  4. Alleine essen aus Verlegenheit über die Menge, die man verzehrt
  5. Ekelgefühle gegenüber sich selbst, Deprimiertheit oder große Schuldgefühle nach dem übermäßigen Essen

C)     Es besteht ein deutlicher Leidensdruck aufgrund der Essanfälle.

D)     Die Essanfälle treten im Durchschnitt an mindestens einem Tag pro Woche über drei Monate auf.

E)     Die Essanfälle gehen nicht mit dem regelmäßigen Einsatz von unangemessenen kompensatorischen Verhaltenweisen einher (z. B. absichtliches Erbrechen, Fasten oder exzessive körperliche Betätigung) sie treten nicht ausschließlich im Verlauf einer Anorexia nervosa (Magersucht) oder Bulimia nervosa (Bulimie) auf.

Wiederholte Episoden von Essanfällen

Das Hauptsymptom von Binge-Eating sind die wiederkehrenden Essattacken. Ähnlich wie Bulimiker können Menschen, die an Esssucht leiden, bei einem Anfall nicht mehr aufhören zu essen. Eine Episode von Essanfällen ist durch die beiden folgenden Kriterien charakterisiert:

  1. Verzehren einer Nahrungsmenge in einem abgrenzbaren Zeitraum (z. B. zwei Stunden), die definitiv größer ist, als die meisten Menschen in einem ähnlichen Zeitraum unter ähnlichen Umständen essen würden.
  2. Ein Gefühl des Kontrollverlustes über das verzehrte Essen während der Episode (z.B. ein Gefühl, dass man mit dem Essen nicht aufhören kann bzw. nicht kontrollieren kann, was man isst).

Die Esssucht ist etwas anderes als Überessen. In Ländern mit reichlichem Nahrungsangebot haben die meisten Menschen schon einmal weit über den Hunger hinaus gegessen. Ein leckeres Buffet, von dem man alles probieren will, auch wenn der Bauch schon schmerzt, kann zum Überessen verführen. Menschen, die an Binge-Eating leiden, empfinden dagegen keinen Genuss, wenn sie das Essen in sich hineinstopfen. Vielmehr werden die Essanfälle von negativen Gefühlen wie Ekel, Schuld, Deprimiertheit und Scham begleitet. Daher halten die Betroffenen die Fressattacken geheim.

Abgrenzung des Binge-Eating zur Bulimie und Fettsucht

Im Unterschied zur Bulimie ergreifen Esssüchtige in der Regel keine gegensteuernden Maßnahmen, um die Kalorien, die sie aufgenommen haben, wieder auszugleichen. Die Nahrung wird demnach nicht regelmäßig erbrochen, und es werden auch keine Abführmittel oder exzessive sportliche Betätigung zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Der Body-Mass-Index (BMI) ist deshalb oft höher als bei Menschen mit Bulimie.

Binge-Eating geht fast immer mit Adipositas (Fettleibigkeit, Fettsucht) einher – denn häufige Fressanfälle können naturgemäß das Gewicht entgleisen lassen und so eine Ursache starken Übergewichts sein. Allerdings sind längst nicht alle Fettleibigen esssüchtig. Während sich die Diagnose Adipositas laut Definition alleine auf den Body-Mass-Index und damit auf ein zu hohes Gewicht bezieht, ist Binge-Eating eine psychische Störung.

Esssüchtige sind zudem unzufriedener mit ihrem Körper und haben ein geringeres Selbstwertgefühl als Menschen, die lediglich stark übergewichtig sind. Weitere Unterschiede sind die wiederkehrenden Essanfälle bei Binge-Eating sowie ein unregelmäßigeres und chaotischeres Essverhalten als bei einer reinen Adipositas. Menschen mit Esssucht sind zudem stärker psychisch beeinträchtigt und leiden oft gleichzeitig an weiteren psychischen Störungen wie zum Beispiel Angststörungen.

Körperliche Folgen des Binge-Eating

Die häufigste Begleiterkrankung (Komorbidität) von Binge-Eating geht auf das Konto der begleitenden Adipositas. 40 Prozent der Binge-Eating-Patienten sind stark übergewichtig. Als adipös gelten Menschen mit einem Body-Mass-Index von über 30. Der BMI berechnet sich aus dem Körpergewicht dividiert durch die Körpergröße im Quadrat. Eine Frau mit einer Körpergröße von 1,68 m und einem Gewicht von 85 kg hätte somit einen BMI von 30.

Das Übergewicht hat einen großen Einfluss auf die körperliche Gesundheit. Es beeinträchtigt in erster Linie das Herz-Kreislauf-System. Mögliche Störungen sind Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Dadurch steigt die Gefahr von Herzinfarkt und Schlaganfall. Eine weitere mögliche Folge von Übergewicht ist Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Die Patienten verlieren ihre Leistungsfähigkeit und werden kurzatmig. Außerdem können sich Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) bilden. Diabetes ist eine weitere häufige Folge von Adipositas.

Das erhöhte Gewicht schädigt zudem Gelenke und Wirbelsäule. Vor allem die Knie- und Hüftgelenke sowie die Bandscheiben leiden unter der Belastung. Bei starkem Übergewicht treten auch Atem- und Schlafstörungen auf.

Psychische Komorbidität und Folgen des Binge-Eating

Viele Esssüchtige haben ein geringes Selbstwertgefühl. Sie schämen sich für ihr Gewicht und ihr Essverhalten. Sie ziehen sich daher immer mehr zurück und vermeiden soziale Kontakte. Betroffene beschäftigen sich viel mit ihrem Gewicht und ihrem Körper. Meistens haben sie ein negatives Körperkonzept und versuchen immer wieder, durch Diäten ihr Gewicht zu reduzieren. Der Erfolg hält aber meist nur kurz an, denn das Hungern verstärkt den Essensdrang. Der Kontrollverlust während der Essanfälle löst ein Gefühl der Ohnmacht aus und kann in Selbsthass münden.

Die häufigsten psychischen Begleiterkrankungen von Binge-Eating sind affektive Störungen (20 bis 30 Prozent), also Störungen, die Stimmung und Antrieb beeinträchtigen. Dazu zählen unter anderem Depressionen, Manien und bipolare Störungen. Außerdem leiden rund 20 Prozent der Menschen mit Binge-Eating-Störung unter einer Angststörung. Dazu gehören auch Phobien und Panikstörungen. Zehn Prozent der Esssüchtigen sind substanzabhängig, insbesondere alkoholsüchtig.

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