Medizin AllgemeinSymptome und Behandlungsmethoden

Arzneimittelexanthem: Symptome, Therapie – _

Hier findest du Nahrungsergänzungsmittel, um fit zu bleiben oder dich schneller zu erholen. Für PraxisKnochen-Leser zum Vorteilspreis. Nur hier!
#Anzeige

Arzneimittelexanthem: Symptome

Ein Arzneimittelexanthem kann an fast allen Körperstellen auftreten, auch im Bereich der Schleimhäute. Typischerweise entwickelt es sich jedoch an den Extremitäten (Arme, Beine) und am Körperstamm (Brust, Bauch, Rücken). Manchmal breitet sich das Arzneimittelexanthem vom Rumpf her aus; in anderen Fällen dehnt es sich von den Extremitäten ausgehend auf den Körperstamm aus.

Aussehen

Das Arzneimittelexanthem ist eine sehr vielgestaltige Hauterscheinung. So lässt es sich leicht mit dem großfleckigen Ausschlag bei Masern, mit dem kleinfleckigen bei Röteln oder auch mit den Hautveränderungen bei Scharlach oder Syphilis verwechseln.

In den meisten Fällen zeigt sich das Arzneimittelexanthem als rötliche Erhebung, oft auch ähnlich einem Mückenstich. Auch Quaddeln (Urtikaria = Nesselsucht) sind häufiges Symptom eines Arzneimittelexanthems. Manchmal bilden sich teils große Blasen, die platzen (bullöse Form).

An der Art eines Ausschlags lässt also nicht sicher erkennen, ob es sich um ein Arzneimittelexanthem handelt oder nicht. Darüber hinaus kann ein Medikamentenausschlag unterschiedlich heftig ausfallen – manchmal ist er nur leicht und kleinflächig. In schweren Fällen kann sich die Haut auch großflächig ablösen und absterben.

Weitere Symptome

Bei einem allergisch bedingten Arzneimittelexanthem gesellen sich in ernsteren Fällen noch weitere Symptome hinzu wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen sowie Schleimhautschwellungen im Mund und Rachen. Damit verbunden ist dann ein mehr oder weniger ausgeprägtes Krankheitsgefühl, gelegentlich auch mit Fieber. Zusätzlich können Lymphknoten in der Nähe anschwellen. Bei einer sehr schweren allergischen Reaktion ist auch das Herz-Kreislauf-System betroffen.

Sonderformen des medikamentenbedingten Hautausschlags

Besondere Formen des Arzneimittelexanthems sind zum Beispiel:

Fixes Arzneimittelexanthem

Das sogenannte fixe Arzneimittelexanthem entwickelt sich beim ersten Mal meist innerhalb von zwei Wochen. Bei erneuter Anwendung des betreffenden Medikaments können abgeheilte Herde auf der Haut schon innerhalb von 30 Minuten bis 12 Stunden reaktiviert werden.

Der Ausschlag tritt meist als einzelner Herd in Erscheinung. Er ist rund bis oval geformt, scharf begrenzt und rötlich gefärbt. Mit der Zeit kann er sich dunkler verfärben. Oft findet sich ein fixes Arzneimittelexanthem zum Beispiel an Armen, Beinen oder im Genitalbereich (auch an der Schleimhaut).

Typische Auslöser dieses Medikamentenausschlags sind Antibiotika (z.B. Clotrimazol, Tetrazykline), Schlaf- und Beruhigungsmittel aus der Gruppe der Barbiturate sowie entzündungshemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (wie Ibuprofen, Diclofenac).

Makulopapulöses Exanthem

Dabei handelt es sich um einen fleckig-knotigen Hautausschlag, der mit der Bildung von Blasen, Nesselausschlag (Urtikaria) und Einblutungen in die Haut (Purpura) einhergehen kann. Bevorzugt bildet sich dieses Arzneimittelexanthem am Körperstamm. Kopf, Handflächen und Fußsohlen bleiben immer ausgespart.

Ein makulopapulöses Exanthem kann sich zum Beispiel nach der Einnahme bestimmter Antibiotika (wie Sulfonamide, Penicilline) oder Epilepsie-Medikamente entwickeln. Meist zeigt es sich etwa zehn Tage nach Beginn der Therapie. Vereinzelt entwickelt es sich erst später oder sogar erst einige Tage nach Therapieende.

Das makulopapulöse Exanthem ist die häufigste Form von Arzneimittelreaktion.

Akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP)

Eine weitere Sonderform der medikamentenbedingten Hautreaktionen ist die akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP), auch toxisches Pustuloderm genannt. Beim ersten Mal entwickelt sie sich innerhalb von drei Wochen nach Beginn der Medikamentenanwendung (verschiedene Antibiotika). Später kann sie schon innerhalb weniger Tage auftreten.

Typisch für die AGEP ist eine geschwollene Hautrötung, die sich schnell großflächig ausbreitet. Im weiteren Verlauf bilden sich zahlreiche, kleine Pusteln, besonders in den Körperfalten. Weitere mögliche Symptome sind etwa Schwellungen im Gesicht, Einblutungen in die Haut (bevorzugt an den Beinen) und Fieber.

Im Allgemeinen heilt diese Form von Arzneimittelexanthem innerhalb von zwei Wochen unter Bildung feiner Schuppen ab.

Erythema exsudativum multiforme

Das Erythema exsudativum multiforme kann nicht nur durch Medikamente ausgelöst werden, sondern beispielsweise auch durch Infektionen (etwa mit Herpes-simplex-Viren oder Streptokokken).

Die Patienten entwickeln scheibenförmige, nässende Herde mit rotem Rand und bläulich gefärbter Mitte. Betroffen sind meist die Streckseiten der Hände und Arme, manchmal auch die Schleimhäute. Bei den betroffenen Patienten kann auch der Allgemeinzustand schwer beeinträchtigt sein.

Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und Toxisch epidermale Nekrolyse (TEN)

Das sind seltene, aber schwere Formen von Arzneimittelexanthemen. Es können sich hier große Haut- und Schleimhautareale ablösen und absterben. Das sieht dann oft wie verbrühte Haut aus. Beim Steven-Johnson-Syndrom sind unter zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen, bei der Toxisch epidermalen Nekrolyse (auch Lyell-Syndrom genannt) mindestens 30 Prozent.

Neben der starken Hautreaktion machen sich beide Varianten auch in Symptomen an Leber, Darm und Lunge sowie durch Fieber bemerkbar.

Mögliche Auslöser des Stevens-Johnson-Syndroms und der Toxisch epidermalen Nekrolyse sind zum Beispiel das Gichtmittel Allopurinol und Sulfonamid-Antibiotika.

DRESS-Syndrom

Auch das DRESS-Syndrom (DRESS = drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms) ist eine seltene, aber schwere Form von Arzneimittelreaktion. Es beginnt einige Wochen nach Anwendung des auslösenden Medikaments mit hohem Fieber, Muskelschmerzen und einem fleckig-knotigen Hautausschlag. Begleitend treten Gesichtsschwellungen, Rachenentzündung und geschwollene Lymphknoten auf.

Im weiteren Verlauf entwickeln sich Symptome im Bereich innerer Organe, etwa in Form von Leberentzündung (Hepatitis), Nierenentzündung (Nephritis), Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder Lungenentzündung (Pneumonie). Der Zustand der Betroffenen kann sich schnell verschlechtern.

Das DRESS-Syndrom kann sich zum Beispiel als Reaktion auf bestimmte Mittel gegen Epilepsie (Phenytoin, Carbamazepin) oder das Gicht-Medikament Allopurinol entwickeln.

Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige

Source link