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Obstruktive Schlafapnoe und kardiovaskuläre Gesundheit: Studien bestätigen Nutzen einer konsequenten CPAP-Therapie

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Laut einer im September auf dem internationalen Kongress der European Respiratory Society (ERS) vorgestellten Studie können Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe (OSA) ihr Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu versterben, durch den nächtlichen Einsatz von kontinuierlichem positivem Atemwegsdruck (CPAP) verringern.

Eine ebenfalls auf dem ERS-Kongress präsentierte Pilotstudie zeigte zudem, dass eine CPAP-Therapie auch bei der Reduzierung von Plaquebildung in den das Herz umgebenden Arterien besser wirkt als ein Medikament zur Gewichtsreduktion.

Über die Ergebnisse der erstgenannten Studie berichtete auf dem ERS-Kongress Dr. Jordi de Batlle vom Institut de Recerca Biomèdica de Lleida (IRBLleida) in Lleida (Spanien). Er und seine Kollegen ermittelte 3638 in der spanischen Region Katalonien lebenden OSA-Patienten, die im Jahr 2011 für sich entschieden hatten, ihre CPAP-Therapie nicht mehr fortzuführen. Die Forschenden verglichen diese Patienten mit einer ähnlichen Gruppe von 3638 OSA-Patienten, die ihre CPAP-Therapie mindestens bis zum Jahr 2015 oder bis zu ihrem Tod fortsetzten.

Beim Vergleich der beiden Gruppen stellten die Wissenschaftler fest, dass CPAP-treuen Patienten ein um 40% geringeres Risiko dafür besaßen, aufgrund jedweder Ursache zu versterben. Sie wiesen außerdem ein um 36% geringeres Risiko für kardiovaskulären Tod und ein um 18% geringeres Risiko für eine Hospitalisierung aus kardiovaskulären Gründen auf.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die CPAP-Therapie den meisten OSA-Patienten durch eine Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Problemen wie Herzerkrankungen und Schlaganfällen helfen kann“, erklärte de Batlle. „Dies ist ein Pluspunkt, da die CPAP-Therapie den meisten OSA-Patienten bereits hilft, indem sie ihre Müdigkeit reduziert und ihre Lebensqualität verbessert. Basierend auf diesen Erkenntnissen sollten wir Menschen mit OSA ermutigen, ihre CPAP-Geräte weiterhin zu verwenden.“

Die angesprochene Pilotstudie wurde von Dr. Cliona O’Donnell, Pneumologin am St. Vincent’s University Hospital und dem University College Dublin (Irland) vorgestellt. Die Medizinerin führte gemeinsam mit Kollegen eine Studie mit 30 OSA-Patienten durch, bei denen man anhand eines Koronarangiogramm mittels Computertomographie (CT) versucht hatte, Anzeichen einer Verengung der Blutgefäße, die das Herz versorgen, zu finden.

Die Patienten wurden dann nach dem Zufallsprinzip einer 24-wöchigen Behandlung zugeteilt: Sie erhielten entweder ein CPAP-Gerät für die Nacht oder mit Injektionen des Medikamentes Liraglutid oder beides zusammen.

Patienten, die bei der ersten Untersuchung Anzeichen einer koronaren Herzkrankheit aufwiesen, wurden am Ende der 24-wöchigen Behandlung einer erneuten Untersuchung unterzogen. Die Forscher nutzten ein Programm mit Unterstützung durch Künstliche Intelligenz, um die Scans der Patienten zu analysieren.

In den Patientengruppen sowohl mit alleiniger CPAP-Therapie als auch mit der Kombination CPAP und Liraglutid zur Gewichtsreduktion kam es zu einer Verringerung der Plaquebildung in den Arterien und zu einer Verringerung von Entzündungsprozessen in der Aorta. Bei Studienteilnehmern, die ausschließlich Liraglutid zur Gewichtsreduktion erhielten, trat eine solche Wirkung nicht auf.

„Kontinuierlicher positiver Atemwegsdruck sorgt dafür, dass die Atemwege der Patienten offen bleiben, während sie schlafen“, verdeutlichte O’Donnell. „Dadurch werden Schwankungen des Sauerstoffgehalts im Blut gestoppt, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschlimmern können. Obwohl es sich hierbei um eine Pilotstudie handelt und wir daher keine eindeutigen Schlussfolgerungen ziehen können, haben wir durch die CPAP-Therapie Verbesserungen im Hinblick auf einige frühe Anzeichen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung festgestellt. Dies sollte nun in größeren Studien weiter evaluiert werden.“

Prof. Sophia Schiza von der Universität Kreta (Griechenland), die Sekretärin des Arbeitsbereiches schlafbezogenen Atmungsstörungen der ERS ist, erklärte: „Wir wissen, dass Menschen mit OSA ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme haben, doch die Daten zu den Auswirkungen von CPAP auf die Reduktion dieses Risikos sind widersprüchlich. Untersuchungen unter Verwendung realer Daten zeigen jedoch, dass die Einhaltung einer CPAP-Therapie einer der wichtigsten Prädiktoren für die Senkung des kardiovaskulären Risikos und für bessere Outcomes im Allgemeinen ist. Hier haben wir zwei Studien: eine große Studie, die zeigt, dass eine CPAP-Therapie dazu beitragen könnte, das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung und Tod aufgrund dieser bei OSA-Patienten zu senken – und eine weitere kleine Studie, die darauf hindeutet, dass CPAP für Menschen mit OSA vorteilhafter sein könnte als eine Therapie zur Gewichtsabnahme. Die OSA ist eine äußerst häufige Erkrankung mit Folgen für das Funktionieren der Betroffene am Tag sowie für die Gesundheit ihres Herzens, ihrer Blutgefäße und ihres Stoffwechsels. Eine der Behandlungsoptionen ist CPAP. Je häufiger die Patienten jede Nacht CPAP einsetzten, desto geringer ist die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Todesfällen. Daher besteht Bedarf an individuellen Behandlungsplänen, der Einbindung von Patienten, Aktivitäten hinsichtlich der Aufklärung und engmaschige Nachbeobachtung der Behandlung, um die Einhaltung der Langzeitbehandlung zu erhöhen und die Outcomes zu verbessern.“

Jordi de Batlle J et al. Impact of CPAP treatment on cardiovascular outcomes: a Catalan nationwide database analysis. ERS 2023, Abstract OA3290. O’Donnell C et al. The effect of CPAP therapy on coronary artery plaque volume in obstructive sleep apnoea: data from a proof-of-concept study. ERS 2023, Abstract OA3287.

European Respiratory Society, 11.09.2023

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