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Bund will Klinik-Atlas nach Kritik weiter aktualisieren

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Zum Angebot der Krankenhäuser in Deutschland gibt es seit einigen Wochen auch ein staatliches Informationsportal – doch es hagelt Tadel wegen teils alter Angaben. Hat das Konsequenzen?

Das neue staatliche Vergleichsportal zu Leistungen der Kliniken soll angesichts anhaltender Kritik an angezeigten Daten fortlaufend aktualisiert werden. Das Bundesgesundheitsministerium erklärte am Mittwoch in Berlin, ein Update finde kontinuierlich statt. Man nehme Kritik etwa medizinischer Fachgesellschaften mit wichtigen Hinweisen sehr ernst, um den Klinik-Atlas zu verbessern.

Zuletzt hatten auch die Länder Korrekturen veralteter Daten verlangt. Patientenvertreter mahnten, Vertrauen in das Portal herzustellen. Die Union forderte eine sofortige Abschaltung. Der Sozialverband VdK erklärte, Patientinnen und Patienten hätten das Recht, die Ursachen des „Fehlstarts“ zu erfahren. Wichtig sei, dass die Bevölkerung jetzt wieder Vertrauen in den Atlas fassen könne.

Dazu seien Fehlerbehebungen dringend erforderlich. „Wird der Klinik-Atlas komplett abgeschaltet, werden ihnen Daten, die von unabhängiger Seite zur Verfügung gestellt werden, vorenthalten“, warnte Präsidentin Verena Bentele. Viele Kliniken hätten auf die Ministeriumsaufforderung, Daten zu aktualisieren, nicht reagiert. Diese „Blockadehaltung“ schade dem Atlas.

Der Mitte Mai von Minister Karl Lauterbach (SPD) gestartete „Bundes-Klinik-Atlas“ soll über Leistungen und Behandlungsqualität der rund 1700 Krankenhäuser in Deutschland informieren. Zum Vergleichen werden die Zahl der für die jeweilige Behandlung erbrachten Fälle und die Personalausstattung in einer Tacho-Anzeige abgebildet. Das Portal hatte nach einer Woche bereits ein Update bekommen. Die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister der Länder forderten danach, weiterhin vorhandene Fehler in kürzester Zeit zu beheben, um Patienten nicht durch Falschinformationen zu gefährden. Grund seien nicht mehr aussagefähige Daten.

Das Ministerium machte klar, dass nicht vorgesehen sei, das Portal vom Netz zu nehmen. Kritik aufzunehmen, gehöre zum Selbstverständnis des Projekts, das als lernendes System angelegt sei, sagte ein Sprecher. „Sollten sich Änderungen ergeben oder sollten wir auf Änderungen hingewiesen werden, dann werden diese auch eingefügt.“ Dies gelte etwa, wenn eine Klinik auf veraltete Daten hinweise und neue übermittele. Der Atlas könne nur so gut sein wie die Daten, die zur Verfügung gestellt würden. Insofern würden die Angaben kontinuierlich weiter verbessert. Die Klinikbranche betreibt bereits seit längerem ein eigenes Informationsportal.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz betonte, Patienten müssten darauf vertrauen, dass staatliche Informationen stimmen. „Wenn nicht, muss der Atlas in die Werkstatt, um Produktreife zu bekommen“, sagte Vorstand Eugen Brysch. Der Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge (CDU) forderte, das Portal sofort vom Netz zu nehmen. „In seiner jetzigen Form stellt der Atlas eine akute Gefahr für die Patientensicherheit dar.“ Wenn Lauterbach ihn als lernendes System bezeichne, verhöhne er Menschen, die von den Daten in eine falsche Klinik geführt würden.

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