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Wissenschaftler zweifeln an Gesetz gegen Medikamenten-Engpässe

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Die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Engpässe bei wichtigen Arzneimitteln zu bekämpfen, stoßen bei Wissenschaftlern auf Skepsis.

Die Probleme seien komplexer, als viele das wahrhaben wollten und könnten nicht national gelöst werden, sagten David Francas, Professor für Daten- und Lieferkettenanalyse an der Hochschule Worms, und Ulrike Holzgrabe, Chemie-Seniorprofessorin an der Universität Würzburg, am Donnerstag bei einem Briefing des Science Media Centers.

Zuletzt gab es erhebliche Lieferengpässe bei Antibiotika, Krebsmedikamenten und Fiebersäften für Kinder, neuerdings ist den Experten zufolge ein Diabetes-Medikament besonders knapp. Neue Preisregeln sollen deshalb die Lieferung nach Deutschland attraktiver machen. Pharmafirmen sollen zu einer längerfristigen Lagerhaltung und einer früheren Engpass-Warnung verpflichtet werden. Die Produktion soll wieder stärker nach Europa geholt werden.

„Es ist ein bisschen naiv, zu sagen, wir holen die Produktion zurück“, sagte Holzgrabe. Es gebe nicht den einen Wirkstoff und die eine Firma, die für einen Lieferengpass verantwortlich seien, die Produktion laufe weltweit über viele Zwischenstufen. „Das ist schon eine sehr komplexe Angelegenheit“, sagte Holzgrabe.

Lieferkettenexperte Francas vermisst neben guten Einzel-Initiativen eine breitere Perspektive. Ein Frühwarnsystem sei ebenso sinnvoll wie ein Lieferketten-Stresstest, „aber man muss das Ganze auch in eine Strategie gießen“. Außerdem sei es „grundfalsch“, das Thema als nationales Problem zu betrachten. „Ein deutscher Alleingang funktioniert nicht.“

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