Symptome und Behandlungsmethoden

Windpocken: Ansteckung, Schutz, Symptome – _

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In welchem Alter bekommt man Windpocken?

Alter

Windpocken treten in der Regel im frühen Kindesalter auf. Typischerweise stecken sich Kindergartenkinder und Schulkinder bis zum 10. Lebensjahr an. Es aber auch möglich, dass Jugendliche und sogar Erwachsene sich erstmals mit dem Varizella-Virus infizieren.

Grundsätzlich gilt: Infektionen bei Erwachsenen haben ein höheres Risiko für einen schwereren Verlauf. Das gilt insbesondere für Schwangere, chronisch Kranke und immungeschwächte Personen.

Verlauf

Die Inkubationszeit bei Windpocken beträgt im Durchschnitt 14 bis 16 Tage. Es kann in Ausnahmefällen aber auch acht bis 21 Tage dauern, bis nach einer Ansteckung die ersten Symptome auftreten.

Die Krankheit bricht aber nur aus, wenn man noch nie Windpocken hatte. Nach einer durchlebten Infektion ist man lebenslang immun. Es ist also nicht möglich, zweimal im Leben an Windpocken zu erkranken. Eine Erkrankung trotz Windpocken-Impfung ist sehr unwahrscheinlich, aber möglich. Sie verläuft dann dank der Impfung in der Regel nur milde.

Bei Kindern nehmen die Windpocken in der Regel einen gutartigen Verlauf. Sie bilden meist weniger Bläschen als Erwachsene. Sobald die Bläschen abgeheilt sind, sind sie nicht mehr ansteckend. Die Erkrankung heilt nach wenigen Tagen komplikationslos ab und hinterlässt üblicherweise keine Narben.

Durch starkes Kratzen können sich die Bläschen jedoch entzünden. Wird die Haut dann mit Bakterien besiedelt, können Narben zurückbleiben.

Windpocken bei Erwachsenen

Die Symptome sind bei Erwachsenen prinzipiell die gleichen wie bei Kindern. Es zählen dazu allgemeine Krankheitsanzeichen wie Unwohlsein, Fieber oder Gelenkschmerzen sowie der charakteristische Ausschlag mit juckenden, flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Der Hautausschlag unterscheidet sich meist nur darin, dass sich bei älteren Patienten meist mehr Bläschen bilden als bei kleinen Kindern. Ein weiterer Unterschied zu den „kindlichen“ Windpocken: Erwachsene Patienten beklagen meist ein stärkeres Krankheitsgefühl.

In der Regel dauern Windpocken bei Erwachsenen etwas länger als bei Kindern. Die Infektion heilt meist innerhalb von zwei Wochen aus.

Komplikationen

Die größte Gefahr bei einer Varizellen-Infektion im Erwachsenenalter ist das erhöhte Risiko für komplizierte Verläufe. Zudem können Schwangere mit Windpocken ihr Ungeborenes anstecken.

Bakterielle Superinfektion: Bakterien wie „Streptococcus pyogenes“ oder „Staphylococcus aureus“ sind Keime, die bei vielen Menschen auf der Haut vorkommen, ohne Probleme zu verursachen. Dringen sie über die geschädigte Haut in tiefere Schichten oder ins Körperinnere ein, sprechen Ärzte von einer bakteriellen Superinfektion. Die eingedrungenen Bakterien lassen sich unter Umständen nur schwer bekämpfen.

Lungenentzündung: 20 Prozent aller Erwachsenen, die an Windpocken erkranken, entwickeln innerhalb von drei bis fünf Tagen nach Krankheitsausbruch eine Lungenentzündung. Ärzte sprechen von einer Varizellenpneumonie. Das ist eine durch die Windpocken-Infektion bedingte Lungenentzündung. Sie kann sehr schwer und sogar tödlich verlaufen. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet, an einer solchen Lungenentzündung zu erkranken.

Schädigung des Nervensystems: In sehr seltenen Fällen (0,1% aller Windpocken-Erkrankungen) befallen die Varizella-Viren das Nervensystem. Dazu zählen zum Beispiel Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen und Krampfleiden. Auch eine Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder eine Hirnhautentzündung (Meningitis) kann sich entwickeln. Sehr selten entsteht das Guillain-Barré-Syndrom oder das Reye-Syndrom.

Sehr seltene Komplikationen: In Einzelfällen wurden Herzmuskelentzündungen, Hornhautschäden, Nierenentzündungen, Gelenkentzündungen oder Leberentzündungen beschrieben.

Fetales Varizellensyndrom: Erkrankt eine schwangere Frau im ersten oder zweiten Schwangerschaftsdrittel an Windpocken, kann dies schwerwiegende Folgen für das Ungeborene haben. Mögliche Auswirkungen auf das Kind sind Hautveränderungen, Augenschäden oder Fehlbildungen des Skeletts.

Neonatale Windpocken: Erkrankt die Mutter innerhalb von fünf Tagen vor der Geburt oder bis zu 48 Stunden nach der Geburt kann das Kind schwer an Windpocken erkranken.

Gürtelrose: An Gürtelrose (Herpes Zoster) erkranken nur jene Personen, die zuvor in ihrem Leben Windpocken hatten. Varizella-Viren werden nach überstandener Windpockenerkrankung nicht aus dem Körper eliminiert, sondern ziehen sich ins Nervengewebe zurück. Ist das Immunsystem geschwächt, werden sie wieder aktiviert und lösen die Gürtelrose aus.

Mehr über die Auswirkungen einer Varizellen-Infektion in der Schwangerschaft lesen Sie in unserem Beitrag „Windpocken und Gürtelrose in der Schwangerschaft„.

Wie läuft die Ansteckung/Inkubation?

Varizella-Viren sind weit verbreitet und sehr ansteckend. Nahezu jeder infiziert sich im Laufe seines Lebens mit Windpockenviren.

Ansteckung über Tröpfcheninfektion

In den meisten Fällen erfolgt die Ansteckung über eine sogenannte Tröpfcheninfektion. Dabei gelangen winzige, virushaltige Speicheltröpfchen (Aerosole) von Infizierten beim Ausatmen, Sprechen, Niesen oder Husten in die Umgebung und werden dann von Gesunden eingeatmet. Daher rührt auch ihr Name: Windpocken werden sprichwörtlich „mit dem Wind“ übertragen. Da sie hochinfektiös sind, reicht es schon aus, sich mit einem Infizierten länger als fünf Minuten im selben Raum aufzuhalten: Von 100 empfänglichen (also nicht geimpften und noch nicht erkrankten) Personen stecken sich mit großer Wahrscheinlichkeit rund 90 an.

Ansteckung über Schmierinfektion

In selteneren Fällen erfolgt die Übertragung durch direkten oder indirekten Kontakt. Mediziner sprechen von einer „Schmierinfektion“. Neben dem Speichel ist auch der Inhalt der Windpocken-Bläschen hochinfektiös. Kratzt der Erkrankte die Bläschen auf und berührt anschließend einen Gegenstand oder eine andere Person, haften die Viren daran. Kommt ein Gesunder damit in Kontakt und berührt (unbewusst) seine Mund- oder Nasenschleimhaut, steckt er sich an. Die Viren gelangen in das Innere des Körpers und lösen die Erkrankung aus.

Ein Erkrankter ist bereits ein bis zwei Tage bevor der typische Hautausschlag sichtbar wird infektiös! Die Ansteckungsgefahr endet erst, wenn alle Bläschen verkrustet sind. Das ist in der Regel fünf bis sieben Tage nach dem Auftauchen der ersten Bläschen der Fall.

Ansteckung des ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft

Sehr selten werden Varizellen von einer Schwangeren auf das ungeborene Kind über den Mutterkuchen (Plazenta) übertragen. Eine solche Windpocken-Infektion im Mutterleib führt in einigen Fällen zum sogenannten fetalen Varizellensyndrom. Ebenfalls möglich ist eine Windpocken-Infektion bei Neugeborenen, wenn die Mutter selbst kurz vor oder nach der Geburt an Varizellen erkrankt ist.

Ansteckung über Gürtelrose-Patienten

Eine Ansteckungsquelle stellen auch Gürtelrose-Patienten dar: Gürtelrose ist die Zweiterkrankung, die Varizellen-Viren mitunter auslösen – auch noch Jahre nach der durchlebten Windpocken-Infektion. Gürtelrose-Patienten sind in der Lage, die Erreger ab dem Auftreten des Hautausschlags bis zum vollständigen Verkrusten der Bläschen (meist fünf bis sieben Tage nach Beginn des Ausschlags) an Gesunde weiterzugeben. Wenn diese nicht gegen Varizellen geimpft sind und noch keine Windpocken hatten, erkranken sie in der Folge – an Windpocken, nicht an Gürtelrose. Allerdings sind Gürtelrose-Patienten weniger ansteckend als Windpocken-Patienten.

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