Weltnichtrauchertag 2024 | Gesundheitsportal
31.05.2024
Menschen, die mehr als zehn Zigaretten pro Tag rauchen, verlieren laut der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) im Durchschnitt sieben bis neun Lebensjahre. Ein Rauchstopp steigert die Lebenserwartung jedoch rasch wieder – das zeigt eine aktuelle Studie, auf die sich die ÖGP in einer Aussendung bezieht. Darin heißt es, dass sich bereits nach drei rauchfreien Jahren die Lebenszeit um rund fünf Jahre verlängert. Und: „Zehn Jahre nach dem Rauchstopp hat man statistisch gesehen bereits zehn Jahre Lebenszeit wiedergewonnen. Und wer noch vor seinem 40. Lebensjahr seine Raucherkarriere beendet, kann sogar mit nahezu der gleichen Lebenserwartung rechnen wie jemand, die nie geraucht hat.“
„Quick Wins“: Körper beginnt sofort mit Regeneration
Wer sich gegen das Rauchen entscheidet, muss jedoch nicht jahrelang warten, bis sich positive Effekte des Rauchstopps einstellen. „Die sogenannten ‚Quick Wins‘ stellen sich unmittelbar oder innerhalb weniger Tage und Wochen ein und tragen zu einer massiven Verbesserung der Lebensqualität bei“, betont Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie und Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie am Kepler Universitätsklinikum in Linz.
Der Lungenexperte erläutert weitere positive Effekte: „Innerhalb von nur 20 Minuten nach der letzten Zigarette beginnt sich der Körper bereits zu erholen, Blutdruck und Herzfrequenz normalisieren sich. Nach acht Stunden sinkt der Kohlenmonoxidspiegel im Blut und die Sauerstoffwerte steigen auf ein normales Niveau. Zwei Tage nach dem Rauchstopp ist der Körper bereits frei von Nikotin und Geschmacks- und Geruchssinn verbessern sich.“
Langfristig sinkt Krankheitsrisiko
Auch auf lange Sicht wirkt sich ein Rauchstopp positiv auf die Gesundheit aus. Etwa senkt es das Risiko für COPD, Lungen- sowie Blasenkrebs. Außerdem ist das Herzinfarktrisiko „bereits nach einem Jahr nur noch halb so groß wie bei einer Raucherin oder einem Raucher,“ so Lamprecht. Plus: Man spart mit dem Verzicht aufs Rauchen Geld – bei fünf bis sechs Euro pro Tag spart man pro Jahr rund 2.000 Euro.
Tabakfreie Produkte: Gefahr wird unterschätzt
Anlässlich des Weltnichtrauchertag am 31. Mai warnt die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) vor alternativen Tabak- und Nikotinprodukten, wie E-Zigaretten oder Nikotin-Beutel, sogenannte Snus. Sie können „die Gesundheit von Jugendlichen ebenso gefährden und süchtig machen wie herkömmliche Zigaretten“, so Margit Saßhofer, Allgemeinmedizinerin und Referentin für Schulärztinnen und Schulärzte in der ÖÄK. „Tabakfreie Nikotinprodukte haben durchaus das Potenzial zur Einstiegsdroge für späteren Tabakkonsum“, warnt auch Artur Wechselberger, Allgemeinmediziner und Leiter des ÖÄK-Referats für Sozial- und Vorsorgemedizin.
Diese Produkte sind weder im Tabak- noch im Nichtraucherinnen- und Nichtraucherschutzgesetz erfasst, da sie kein Tabak enthalten oder erhitzt werden müssen. Das Nikotin gelangt jedoch über die Mundschleimhaut in den Körper. „Diese Produkte sind aber keineswegs unbedenklich für die Gesundheit“, betont Saßhofer. Denn das darin enthaltene Nikotin löst dieselben Reaktionen im Körper aus wie tabakhaltige Nikotinprodukte. Langfristig könne die gefäßverengende Wirkung des Nikotins Krankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen. Ebenso dürfe die Gefahr nicht verharmlost werden, dass Jugendliche irgendwann auf normale Zigaretten umsteigen.
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Letzte Aktualisierung: 31. Mai 2024
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