Was ist eine Badedermatitis (Zerkariendermatitis)?
Was ist eine Badedermatitis?
Wenn sich nach dem Schwimmen im Badesee stark juckende Pusteln auf der Haut bilden, steckt womöglich eine Badedermatitis (auch Zerkariendermatitis genannt) dahinter. Dabei handelt es sich um einen Hautausschlag, der durch die Larven verschiedener Saugwurmarten (Trematoden, Schistosomen) ausgelöst wird. Die Zerkarien bezeichnen hier die Larvenformen der Saugwürmer.
Diese dringen bis zu einige Millimeter tief in die Haut ein, wo sie die typischen Symptome auslösen. Normalerweise befallen die Parasiten nur Wasservögel und bestimmte Wasserschnecken, um sich zu vermehren. Beim Menschen docken sie irrtümlich an, da sie sich hier nicht vermehren können und nach kurzer Zeit absterben. Der Mensch ist ein sogenannter Fehlwirt.
Vor allem Kinder, die sich meist in seichtem Wasser aufhalten, und Allergiker sind von der Badedermatitis betroffen. Weltweit nimmt der Befall der Gewässer mit Zerkarien zu.
Im Volksmund bezeichnet man die Badedermatitis auch als Entenflöhe, Entenwurmkrankheit, Hundsblattern oder Weiherbeiß.
Was sind Zerkarien?
Die Larven von Saugwürmern werden als Zerkarien bezeichnet. Dabei handelt es sich um Parasiten, die mit dem bloßen Auge im Wasser kaum bis nicht zu erkennen sind. Zerkarien befallen normalerweise Wasservögel.
Dabei halten sich die Parasiten an heißen, sonnigen Tagen an der Oberfläche des Gewässers auf und versuchen, über die Haut und die Blutgefäße in den Schwimmhäuten von Wasservögeln in deren Blutkreislauf zu gelangen. Die Zerkarien haben kleine Saugnäpfe (daher der Begriff Saugwürmer) an Bauch und Kopf, die ihnen das „Andocken“ an den Wirt erleichtern.
Gelegentlich bohren sich die Larven auch in die Haut von Menschen. Dann lösen sie einen juckenden Ausschlag auf der Haut aus – eine Badedermatitis entsteht.
Wo kommen Zerkarien vor?
Zerkarien, die eine Badedermatitis verursachen, kommen hierzulande in Süßwasserseen (Badeseen) vor. Sie bevorzugen vor allem stehendes, seichtes und warmes Wasser. Dort überleben sie etwa zwei bis drei Tage. Üblicherweise halten sich die Larven an der Wasseroberfläche auf.
Die Larven schlüpfen meist schon im Frühsommer und vermehren sich vor allem bei Temperaturen über 24 Grad Celsius. Langanhaltendes Sommerwetter mit Wassertemperaturen über 20 Grad Celsius fördern grundsätzlich die Entwicklung und Vermehrung der Larven.
Auch wenn sich in den Gebieten viele Wasservögel und Wasserschnecken aufhalten, begünstigt dies die Verbreitung der Zerkarien, da diese Tiere als Wirt für die Parasiten dienen. Zudem halten sich die Larven gerne in Schilfgürteln und Gebieten mit vielen Wasserpflanzen auf.
Die unangenehme, aber weitgehend harmlose Badedermatitis hat nichts mit einer Parasiten-Erkrankung zu tun, die auch durch Zerkarien ausgelöst wird – die Bilharziose (Schistosomiasis). Hierbei handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die durch Saugwurmlarven des Pärchenegels verursacht wird. Dieser ist in den Tropen und Subtropen beheimatet.
In gechlortem Wasser, wie beispielsweise in Freibädern oder Pools, kommen Zerkarien nicht vor.
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