Tripper: Symptome, Ansteckung – _
Welche Symptome treten auf?
Typische Tripper-Symptome im Anfangsstadium sind die Entzündung der Harn- und Geschlechtsorgane und ein eitriger Ausfluss aus der Harnröhre. In vielen Fällen jedoch geht die Tripper-Infektion nicht mit einem typischen Aussehen einher, und es treten keine Beschwerden auf (stille Infektion).
Etwa jeder dritte infizierte Mann verspürt keine Beschwerden durch die Erkrankung. Bei Frauen verläuft Tripper sogar noch häufiger ohne oder nur mit geringfügigen Beschwerden: Ungefähr die Hälfte der infizierten Frauen bemerkt keine typischen Symptome.
Das Problem: Wer keine Tripper-Anzeichen bemerkt, weiß in der Regel auch nicht, dass er eine ansteckende Krankheit hat. Somit wird Tripper häufig unwissentlich weitergegeben. Dies bedeutet ein hohes Risiko für die unerkannte Verbreitung von Tripper.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome (Inkubationszeit) beträgt bei Tripper zwischen einem und maximal 14 Tagen, meistens zeigen sich die Beschwerden jedoch nach zwei bis sieben Tagen. Man unterscheidet akute Tripper-Symptome von chronischen Beschwerden.
Akute Tripper-Symptome beim Mann:
- Brennende Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie). Im Extremfall entsteht ein Gefühl von „Glassplittern in der Harnröhre“. Ursachen der Symptome ist eine Entzündung der Harnröhre (Urethritis).
- Tripper verursacht eine Rötung der Eichel um die Harnröhrenöffnung, unter Umständen auch eine schmerzhafte Schwellung des Penis und der Vorhaut
- Eitriger Ausfluss aus der Harnröhre. Zunächst entstehen nur geringe Mengen, die schleimig sind. Die Menge nimmt aber sehr schnell zu, der Ausfluss sieht gelblich-cremig aus.
- Bei ausbleibender Behandlung steigen die Bakterien in die männlichen Geschlechtsorgane auf und verursachen dort z. B. eine Entzündung der Prostata oder eine Nebenhodenentzündung.
- Bei Analverkehr besteht die Möglichkeit, dass sich durch Tripper eine Entzündung im Enddarm (rektale Gonorrhoe) entwickelt. Sie macht sich beispielsweise durch schleimig-eitrige Beimengungen im Stuhl und Schmerzen beim Stuhlgang bemerkbar.
- Bei einer Ansteckung durch Oralverkehr kommt es mitunter zu Tripper-Symptomen im Mund. Genauer gesagt entsteht eine Rachenentzündung mit Halsschmerzen (Rachen-Gonorrhoe). Eine Infektion des Rachens mit Tripper-Erregern verursacht jedoch in 90 Prozent der Fälle keine Symptome.
Akute Tripper-Symptome bei der Frau:
- Im Anfangsstadium sind die Gonorrhoe-Symptome in der Regel sehr mild. Möglich sind etwa vaginaler Ausfluss und leichtes Brennen beim Wasserlassen. Der Ausfluss aus der Scheide riecht mitunter übel.
- Eine Entzündung des Muttermundes (Zervizitis) zeigt sich beispielsweise an einem eitrigen oder blutigen Ausfluss.
- Manchmal breitet sich Tripper weiter auf die inneren Geschlechtsorgane aus, was in einigen Fällen zu einer Entzündung von Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken führt. Dabei treten Fieber, Unterleibsschmerzen, Ausfluss und Schmierblutungen auf.
- Zu einer rektalen Gonorrhoe kommt es bei Frauen oft, wenn sich der Erreger vom Genitaltrakt auf den Enddarm ausbreitet (Sekundärinfektion).
Ohne Behandlung besteht das Risiko einer Chronifizierung der Tripper-Symptome. Dabei verschwinden die lokalen Symptome an den Schleimhäuten überwiegend, die Erreger dringen aber in tiefere Gewebeschichten ein, wo sie meist chronische Entzündungen verursachen.
Beim Mann kommt es dann häufiger zu einer chronischen Prostataentzündung (Prostatitis) und/oder Nebenhodenentzündung (Epididymitis). Die Eiterproduktion ist gering. Nur über Nacht bildet sich ein Eitertropfen, der typischerweise vor dem ersten Wasserlassen am Morgen aus der Harnröhre fließt („Bonjour-Tröpfchen“). Die chronische Entzündung ist schwer für Antibiotika zugänglich und führt unter Umständen zu Verengungen in der Harnröhre (Harnröhrenstriktur).
Bei der Frau kommt es durch eine chronische Gonorrhoe oft zu weitreichenden Komplikationen: Steigen die Bakterien in den weiblichen Geschlechtsorganen auf, besteht die Gefahr einer Eileiter- und Eierstockentzündung (Adnexitis). In der Folge verkleben in manchen Fällen die Eileiter und führen dadurch zu Unfruchtbarkeit. Außerdem besteht durch verklebte Eileiter ein höheres Risiko für eine Eileiterschwangerschaft. Bei einigen Frauen verstärken sich die Beschwerden während der Menstruationsblutung.
Bei beiden Geschlechtern besteht in seltenen Fällen die Möglichkeit, dass sich die Erreger im gesamten Organismus ausbreiten und Tripper-Symptome auch an anderen Körperstellen hervorrufen. Etwa zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung treten Tripper-Symptome unter anderem mit Fieber, Hautveränderungen (wie Ausschlag oder punktförmige Einblutungen), schmerzhaften Gelenkentzündungen sowie Sehnenscheidenentzündungen auf. Ärzte sprechen auch von einer disseminierten Gonokokken-Infektion (DGI).
Nur in seltenen Fällen sind die Gehirnhäute (Meningitis) und das Herz (Endokarditis) beteiligt. Liegt eine Tripper-Infektion während der Geburt vor, tritt beim Neugeborenen möglicherweise eine Infektion der Bindehäute in den Augen auf („Neugeborenen-Blennorrhoe“).
Auch bei Erwachsenen kommt es gelegentlich zu einer Infektion der Augen mit Gonokokken. Meist handelt es sich um „verschleppte“ Bakterien bei Personen mit einer bestehenden genitalen Tripper-Infektion. Die Augenentzündung (Gonokokken-Ophthalmie) bei Erwachsenen ist hoch akut und hat meist einen schlechteren Verlauf als bei Neugeborenen.
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