Wie erfolgt die Behandlung einer Trichomonaden-Infektion?
Standard-Therapie
Um eine nachgewiesene Trichomonaden-Infektion zu behandeln, kommen Antibiotika aus der Gruppe der Nitroimidazole zum Einsatz. Fast immer reicht die einmalige Gabe von 2 Gramm des Antibiotikums Metronidazol.
Hilft das nicht, passt der Arzt die Dosis und Therapie-Dauer an (in der Regel 500 Milligramm Metronidazol zweimal täglich für sieben Tage). Sollte das dennoch nicht ausreichen, erhöht der Arzt die Dosis auf 2 Gramm Metronidazol täglich für sieben Tage.
Bleiben die Symptome trotz Therapie weiter bestehen oder kehren zurück, wiederholt der Arzt in der Regel die Diagnostik und intensiviert die Therapie dann gegebenenfalls.
Von einer lokalen Gabe von Metronidazol in Form eines Gels wird abgeraten, da häufig auch Drüsen oder andere Bereiche betroffen sind, die einer lokalen Therapie nicht zugänglich sind. Bis zum Abschluss der Trichomonaden-Therapie sollten Betroffene sexuell abstinent bleiben, also keinen Geschlechtsverkehr haben.
Bei Anwendung dieser Therapievorschläge besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Genesung. In bis zu 20 Prozent ist eine spontane Heilung ohne Trichomonaden-Therapie möglich. Während der Behandlung sollte kein Alkohol konsumiert werden – dies gilt bis zu 48 Stunden nach Einnahme der letzten Tablette.
Behandlung des Partners
Oft ist der Grund für eine erneute Infektion nicht unbedingt ein Versagen der Therapie, sondern eine Re-Infektion durch den Partner. Daher sollte sich bei nachgewiesener Trichomonaden-Infektion immer auch der Partner behandeln lassen. Der Partner erhält die gleiche Therapie wie die Betroffenen.
Behandlung in der Schwangerschaft
Bei einer bestehenden Schwangerschaft setzt der Arzt Metronidazol nicht unbedacht ein. Besonders im ersten Trimester der Schwangerschaft wägt der Mediziner die Anwendung sorgfältig ab. Es gibt eine Reihe von Studien zu Metronidazol-Anwendung, die zumeist keine Hinweise auf negative Folgen der Schwangeren-Therapie geben.
Ärzte empfehlen eine Behandlung der Trichomonaden-Infektion in der Schwangerschaft jedoch meist, weil durch die Infektion ein höheres Risiko für einen vorzeitigen Blasensprung oder eine Frühgeburt besteht. Bei Schwangeren sollte jedoch eher keine hohe Einzeldosen-Therapie durchgeführt werden.