Testosteronmangel: Symptome, Ursache und Behandlung
Was kann man gegen einen Testosteronmangel tun?
Haben Betroffene einen Testosteronmangel und stecken keine anderen Erkrankungen hinter den Symptomen, verordnet der Arzt in den meisten Fällen eine Hormonbehandlung mit Testosteron. Damit ersetzt der Arzt das fehlende Testosteron im Körper des Betroffenen.
Um die Therapie zu unterstützen und einem Mangel vorzubeugen, ist es auch möglich, dass die Betroffenen die körpereigene Produktion auf natürliche Weise (z.B. durch Ernährung, Bewegung) ankurbeln.
Ihr Arzt informiert Sie über die Behandlung sowie Prognose und klärt Sie über mögliche Risiken und Nebenwirkungen auf.
Testosteronersatztherapie
Bei der Testosteronersatztherapie verabreicht der Arzt dem Betroffenen meist Testosteron in Form von Gelen, Spritzen oder Kapseln. Die Dosierung wählt der Arzt so, dass sich der Testosteronspiegel im normalen Bereich einpendelt.
Welche Dosierung Sie erhalten, setzt Ihr Arzt fest. Er bestimmt außerdem gemeinsam mit Ihnen, welche Darreichungsform (z.B. Gel, Tabletten, Injektion) sich für Sie am besten eignet.
Gel
Häufig verschreibt der Arzt ein Testosteron-haltiges Gel, das den Testosteronspiegel im Blut weitgehend konstant hält. Gele sind für Betroffene meist am angenehmsten und einfachsten anzuwenden.
Dazu tragen sie das Gel täglich großflächig auf (z.B. auf Oberarme, Schultern, Bauch). Wichtig ist, das Gel auf die saubere, trockene und gesunde Haut aufzutragen (einreiben ist nicht notwendig) und trocknen zu lassen (z.B. bevor man Kleidung anzieht).
Spritzen
Ärzte verabreichen häufig Depot-Spritzen in den Oberarm, um einen Testosteronmangel zu beheben. Je nach Präparat und Bedarf spritzt der Arzt diese im Abstand von etwa zwei Wochen. Bei manchen Präparaten reicht eine Injektion im Abstand von zwei bis drei Monaten aus.
Tabletten oder Kapseln
Auch in Form von Tabletten oder Kapseln ist Testosteron verfügbar. Allerdings werden diese Präparate von Ärzten in der Regel nicht mehr empfohlen, da sie mehrmals täglich einzunehmen sind und häufig nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Wann darf Testosteron nicht gegeben werden?
Wichtig ist, dass Männer mit Prostatakrebs oder Menschen mit Brustkrebs kein Testosteron erhalten. Die Gabe von Testosteron erhöht nach derzeitigem Wissensstand zwar nicht die Wahrscheinlichkeit, Krebs zu entwickeln, verschlechtert aber oft eine bestehende Erkrankung.
Ärzte raten außerdem davon ab, Testosteron zu verabreichen, wenn:
- Der PSA-Wert zu hoch ist (PSA steht für prostataspezifisches Antigen). Erhöhte PSA-Werte können auf Prostatakrebs hinweisen.
- Knoten in der Prostata tastbar sind.
- Die Prostata stark, aber gutartig vergrößert ist.
- Die roten Blutkörperchen im Blut Betroffener vermehrt sind (Polyglobulie).
- Betroffene an einer schweren Herzinsuffizienz leiden.
- Eine ausgeprägte und nicht behandelte Schlafapnoe (Atemstillstände während des Schlafs) bei Betroffenen vorliegt.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Die Gabe von Testosteron steht in Zusammenhang mit einigen unerwünschten Wirkungen. Hierzu zählen unter anderem:
- Vermehrung roter Blutkörperchen
- Fettige Haut oder Akne
- Verminderte Spermienproduktion und Fruchtbarkeit
- Verschlechterung eines bestehenden Prostatakarzinoms
Betroffene berichten außerdem über weitere unerwünschte Wirkungen:
- Bei Männern: gutartige Vergrößerung der Brustdrüsen und/oder der Prostata
- Haarausfall (androgene Alopezie)
- Schlafapnoe
Darüber hinaus hat jede Darreichungsform ihre Vor- und Nachteile und führt in manchen Fällen zu spezifischen Nebenwirkungen: So lösen Testosteron-Spritzen häufiger Stimmungs- und Libidoschwankungen aus, Tabletten können die Leberwerte erhöhen.
Regelmäßige Laboruntersuchungen der Testosteronwerte sind wichtig, um den Erfolg der Therapie zu kontrollieren und gegebenenfalls die Behandlung anzupassen.
Was kann man selbst tun?
Sie selbst können einiges für einen gesunden, ausgewogenen Testosteronhaushalt tun. Dazu gehören etwa eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf.
Ausgewogene Ernährung
Ernähren Sie sich ausgewogen, und setzen Sie auf Mischkost mit viel Gemüse und Obst. Essen Sie genügend Ballaststoffe (z.B. in Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten enthalten), Proteine (z.B. Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse, Soja-Produkte) und gesunde Fette (z.B. in Avocados, Nüssen, Rapsöl und Olivenöl enthalten) sowie komplexe Kohlenhydrate (z.B. in Vollkornprodukten, Reis, Mais, Hirse, Kartoffeln, Obst, Linsen, Bohnen, Erbsen, Quinoa, Amaranth, Buchweizen).
Regelmäßige Bewegung
Um den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen, ist es wichtig, Kraft und Ausdauer regelmäßig zu trainieren. Belasten Sie Ihren Körper jedoch nicht zu sehr, und legen Sie regelmäßige Pausentage ein. Denn wer zu viel Sport treibt, der überfordert möglicherweise seinen Körper. Der Körper schüttet dann vermehrt das Stresshormon Cortisol aus. Dies beeinträchtigt wiederum unter Umständen den Testosteronspiegel.
Ausreichend Schlaf
Schlafmangel wirkt sich insgesamt negativ auf den Hormonhaushalt aus. So hat zu wenig Schlaf vor allem bei jungen Männern häufig deutlich niedrigere Testosteronwerte zur Folge. Schlafen Sie daher am besten sieben bis acht Stunden täglich. Damit tragen Sie dazu bei, dass sich Ihr Hormonspiegel normalisiert.
Stress vermeiden
Stress spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Chronischer Stress bremst die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron. Gönnen Sie sich daher täglich etwas Zeit für sich und entspannen Sie: Meditieren Sie, machen Sie Yoga, gehen Sie spazieren oder legen Sie einen kurzen Powernap zwischendurch ein. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen guttut.
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