Symptome und Behandlungsmethoden

Syphilis (Lues): Symptome, Verlauf, Behandlung

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Was sind die Symptome bei Syphilis?

Eine Infektion mit Syphilis verläuft bei etwa der Hälfte aller Patienten „asymptomatisch“. Das heißt, die Infizierten entwickeln keine Beschwerden. Bei der anderen Hälfte der Infizierten treten Syphilis-Symptome auf. Diese sind mitunter sehr unterschiedlich und von Patient zu Patient verschieden.

Syphilis-Symptome bei Mann und Frau

Grundsätzlich gilt, dass Syphilis-Symptome Frau und Mann gleichermaßen betreffen. Es variiert nur die Stelle, an der sich das erste Anzeichen der Infektion ausbildet: ein schmerzloses, Flüssigkeit absonderndes Geschwür. Der kleine Defekt in der Haut oder Schleimhaut entsteht an der Eintrittsstelle des Syphilis-Erregers.

Diese liegt bei Männern meist am Penis (bevorzugt an der Eichel) und bei Frauen sehr oft an den Schamlippen. Je nach Sexual-Praktik bildet sich das Geschwür jedoch auch im Mund oder am After beziehungsweise auf der Darm-Schleimhaut.

Ein weiterer möglicher Unterschied betrifft den Haarausfall, der mitunter in späteren Krankheitsstadien auftritt. Es gibt Hinweise, dass er bei Männern häufiger vorkommt als bei Frauen.

Davon abgesehen, verläuft Syphilis bei beiden Geschlechtern im Allgemeinen in vier Stadien. Die ersten beiden Stadien werden auch Früh-Syphilis genannt, die letzten beiden Spät-Syphilis. Der Zeitabstand zwischen den einzelnen Stadien sowie deren Ausprägung sind von Patient zu Patient ganz unterschiedlich.

Mitunter machen sich die einzelnen Syphilis-Stadien aber auch kaum bemerkbar oder fehlen sogar ganz.

Syphilis-Symptome im 1. Stadium (Früh-Syphilis Primär-Stadium)

Das erste Syphilis-Anzeichen zeigt sich im Schnitt drei Wochen nach der Infektion: An der Eintrittsstelle des Erregers (Penis, Schamlippen, Scheide oder Mund) bildet sich ein kleines, derbes, hirsekorn-großes Knötchen. Daraus entsteht nach einiger Zeit ein Geschwür.

Es wird „Ulcus durum“ oder „Primär-Affekt“ genannt. Das Syphilis-Geschwür an Penis oder im Intimbereich der Frau verursacht keine oder kaum Schmerzen.

Bei Menschen, die sich über Oralverkehr mit Syphilis anstecken, entwickelt sich das Geschwür oft an den Lippen, in der Mundhöhle oder im Rachen. Bei einer Infektion über Analverkehr bildet es sich am After oder im Enddarm. Diese Syphilis-Geschwüre außerhalb der Genital-Region sind mitunter schmerzhaft.

Anfangs ist das Knötchen ein kleiner, rötlicher Fleck. Innerhalb von ein bis zwei Wochen entwickelt sich daraus ein scharf begrenztes, flaches Geschwür. Es ist gelblich belegt und hat einen derben Rand-Wall. Oft sondert es eine farblose Flüssigkeit ab, die sehr viele Syphilis-Erreger enthält. Sie ist also hoch infektiös.

Im Verlauf der folgenden Wochen schwellen die Lymphknoten in der Umgebung des Geschwürs an. Sie schmerzen nicht und fühlen sich hart an.

Das Geschwür an der Eintrittsstelle des Syphilis-Erregers heilt innerhalb von vier bis sechs Wochen von allein wieder ab. Die Lymphknoten-Schwellung besteht teilweise monatelang. Ohne Behandlung geht das erste Syphilis-Stadium (Primär-Stadium) meist in das nächste Stadium über.

Syphilis-Symptome im 2. Stadium (Früh-Syphilis, Sekundär-Stadium)

Etwa vier bis zehn Wochen nach der Infektion tritt möglicherweise das zweite Syphilis-Stadium (Sekundärstadium) auf. Das passiert, wenn sich der Erreger über die Blut- und Lymph-Bahnen im Körper ausbreitet.

Anfängliche Syphilis-Symptome in diesem Stadium sind grippeartige Beschwerden wie Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Muskel- und Gelenk-Schmerzen. Es entwickeln sich zusätzliche harte Lymphknoten-Schwellungen.

Im weiteren Verlauf bildet sich ein Haut-Ausschlag, der von Fall zu Fall variabel ausfällt: Zuerst zeigen sich rötliche, nicht juckende Flecken, besonders am Rumpf. Nach einigen Tagen entstehen aus den Flecken derbe Knötchen, die ähnlich wie die Geschwüre zu nässen beginnen. Auch hier ist die austretende Flüssigkeit hoch ansteckend.

Manchmal verschwinden nach dem Abheilen der Haut-Erscheinungen die Farb-Pigmente der Haut (Depigmentierung). Zurück bleibt das blasse „Halsband der Venus„.

Mögliche Syphilis-Symptome in diesem zweiten Stadium sind auch Schleimhaut-Veränderungen in der Mundhöhle: Es bilden sich verschiedenste Plaques (rote, gefurchte, weißliche oder andere). Zusätzlich sind mitunter die Mandeln angeschwollen.

In der After-Region entstehen manchmal flache, gelappte Gewebswucherungen.

Bei vielen Patienten beginnen die Haare stellenweise auszufallen. Mediziner bezeichnen dies als Alopecia syphilitica.

Obwohl sich die Syphilis im zweiten Stadium bevorzugt im Bereich der Haut und Schleimhäute bemerkbar macht, sind alle Organsysteme von der Krankheit betroffen! Das äußert sich zum Beispiel in Blutarmut (Anämie), Leber-Schwellung und Kopfschmerzen.

Die Syphilis-Symptome des zweiten Stadiums (Sekundär-Stadium) klingen manchmal nach einigen Wochen ab, ohne Spuren (wie Narben) zu hinterlassen. Es ist aber möglich, dass sie mehrfach wiederkehren (Rezidiv = Wiederauftreten, Rückfall). Die Beschwerden sind jedes Mal weniger ausgeprägt.

Ruhephase (Latenz)

Nach dem zweiten Syphilis-Stadium kommt die Krankheit in manchen Fällen zu einem längeren Stillstand. Dieser dauert bis zu zehn Jahre an, im Schnitt sind es jedoch drei bis vier Jahre. In dieser Zeit treten gar keine Syphilis-Symptome auf.

Der Erreger befindet sich aber nach wie vor im Körper: Es besteht also weiter Ansteckungsgefahr. Irgendwann bricht die Syphilis erneut aus – nun als sogenannte Spät-Syphilis (drittes und viertes Stadium).

Syphilis-Symptome im 3. Stadium (Spät-Syphilis, Sekundär-Stadium)

Das dritte oder Tertiär-Stadium ist durch Syphilis-Symptome gekennzeichnet, die neben Haut und Schleimhäuten meist auch innere Organe (wie Skelett, Nervensystem oder Augen) betreffen. Überall im Körper entstehen jetzt sogenannten Gummen.

Das sind langsam wachsende Knoten, die aufbrechen und ein oder mehrere Geschwüre bilden. Das Gewebe im Geschwür stirbt meist ab (Nekrose).

Der Name „Gummen“ rührt daher, dass die Gewebe-Knoten ein dünnes, fadenziehendes (gummiartiges) und entzündliches Sekret enthalten.

Gefährlich wird es, wenn die Syphilis die Wand der Hauptschlagader (Aorta) schädigt. Mediziner sprechen hier von „Mesaortitis luica“. Es besteht die Gefahr einer Wand-Aussackung (Aneurysma) im Blutgefäß. Die Aorten-Wand ist in der Folge sehr dünn und kann leicht platzen. Dann besteht Lebensgefahr durch Verbluten.

Syphilis-Symptome im 4. Stadium (Spät-Syphilis, Tertiär-Stadium)

Bleibt die Syphilis unbehandelt, entwickeln sich etwa zehn bis zwanzig Jahren nach der Infektion Entzündungen im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark). Dann spricht man von Neuro-Lues oder Neuro-Syphilis. Die auftretenden Syphilis-Symptome hängen davon ab, welcher Teil von Gehirn und/oder Rückenmark betroffen ist.

So fallen bei einem Befall des Rückenmarks Reflexe aus und die Bewegungskoordination ist gestört. Auch Missempfindungen (wie Hautkribbeln), stechende Schmerzen in Unterbauch und Beine sowie Impotenz sind möglich. Viele Patienten verlieren zudem die Kontrolle über Blase und Darm.

Manche Syphilis-Patienten entwickeln eine Hirnhaut-Entzündung mit einer Schädigung der Hirnnerven. Das nennen Mediziner eine „syphilitische Meningitis„. Mögliche Folgen sind zum Beispiel Taubheit, Schwindel, Lähmungen der Augenmuskeln und Sehstörungen.

Befallen die Syphilis-Erreger das Gehirn, resultiert eine chronisch fortschreitende Gehirnentzündung (Enzephalitis). Sie wird als Progressive Paralyse bezeichnet und löst vielfältige Symptome aus. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Veränderungen der Persönlichkeit
  • Konzentrations- und Gedächtnis-Störungen
  • Demenz
  • Lähmungen
  • Epileptische Anfälle
  • Wahnvorstellungen
  • Depressionen

Ohne Behandlung führt die Progressive Paralyse innerhalb von vier bis fünf Jahren zum Tod.

Die 4 Syphilis-Stadien und ihre Symptome
Syphilis-Symptome
Zunächst zeigt sich die Syphilis nur lokal, später erkranken lebenswichtge Organe.

Angeborene Syphilis: Symptome

Viele Kinder, die sich im Mutterleib mit Syphilis anstecken, sterben noch während der Schwangerschaft (Fehlgeburt, Totgeburt) oder kurz nach der Geburt. Andere kommen vorzeitig auf die Welt (Frühgeburt).

Infizierte Neugeborene sind anfangs oft unauffällig. Nur selten treten schon direkt nach der Geburt Syphilis-Symptome auf wie Atemprobleme (Atemnot-Syndrom des Neugeborenen), Gewebs-Schwellungen (Ödeme), eine vergrößerte Leber und Milz, Gelbsucht, Blutarmut (Anämie) und Hauterscheinungen.

Viele der kleinen Patienten zeigen erst ab der dritten bis zehnten Lebenswoche Anzeichen der Syphilis. Dazu zählen unter anderem:

  • Fieber und geschwollene Lymphknoten
  • Variable Hautveränderungen (meist an Hand-Innenflächen und Fuß-Sohlen) und Schleimhaut-Geschwüre
  • Breitbasige, warzenförmige Haut-Erhebungen (Condylomata lata), vor allem in den Hautfalten (After- und Genital-Region, Achselhöhlen etc.)
  • Gewebs-Schwellungen (Ödeme)
  • Vergrößerung der Leber
  • Vergrößerung der Milz
  • Gelbsucht
  • Blässe
  • Punktförmige Hautblutungen (Petechien)
  • Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis, „Schnupfen„)
  • Darm-Entzündung (Enteritis)
  • Kehlkopf-Entzündung (Laryngitis)
  • Nachlassendes Trinken an Brust oder Flasche

Eine Hirnhautentzündung (Meningitis) infolge der angeborenen Syphilis (Syphilis connata oder Lues connata) macht sich meist zwischen dem dritten und sechsten Lebensmonat bemerkbar. Anzeichen für einen Befall des zentralen Nervensystems sind zum Beispiel:

  • Trink-Verweigerung
  • Schreien oder Wimmern
  • Atem-Störung
  • Krampfanfälle
  • „Wasserkopf“ (Hydrocephalus).

All diese Syphilis-Symptome bei Neugeborenen und Säuglingen werden unter dem Begriff „Lues connata präcox“ zusammengefasst. Ohne Behandlung geht die Erkrankung nach dem zweiten Lebensjahr früher oder später in die nächste Krankheitsphase über („Lues connata tarda„):

Es treten nun Syphilis-Anzeichen an verschiedenen Organen auf. Einige Beispiele:

  • „Sattelnase“ sowie Veränderungen an Gaumen, Stirn und Schienbeinen, Schwellungen an den Kniegelenken
  • Hornhaut-Entzündung der Augen (mit Lichtscheu, Augen-Schmerzen und Seh-Problemen bis hin zur Erblindung)
  • Schwerhörigkeit oder Taubheit
  • Fehlbildungen der Zähne („Tonnenzähne“)
  • kleine Risse in Haut und Schleimhaut (Rhagaden), etwa eingerissene Mundwinkel
  • Krampfanfälle, Ausfall von Hirnnerven etc. bei Befall des Nervensystems

In dieser Phase sind die Syphilis-Patienten nicht mehr ansteckend.

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