Stimmbandlähmung: Ursachen, Therapie – _
Wie wird eine Stimmbandlähmung behandelt?
Wie eine Stimmbandlähmung behandelt wird, richtet sich nach der jeweiligen Ursache und danach, wie stark sie ausgeprägt ist.
Behandlung der Grunderkrankung
Ist eine bestimmte Erkrankung wie zum Beispiel eine Entzündung, eine neurologische Erkrankung oder ein Schlaganfall Ursache für die Stimmbandlähmung, wird der Arzt diese zunächst behandeln.
Stimmübungstherapie (Logopädie)
Bei einer einseitigen Stimmbandlähmung führt eine Stimmübungstherapie beim Logopäden in vielen Fällen zu guten Erfolgen. Mit gezielten Stimmübungen versucht der Logopäde, die zweite, gesunde Stimmlippe so zu trainieren, dass sie möglichst nahe an die gelähmte heranreicht. Dadurch ist es dem Patienten wieder möglich, die Stimmritze zu schließen – die Heiserkeit verschwindet.
Versuchen Sie, weiterhin normal zu sprechen, aber dennoch Ihre Stimme zu schonen – also nicht räuspern, schreien oder laut singen. Auch Flüstern ist nicht stimmschonend, es strengt die Stimmbänder mehr an als es nützt. Langes Schweigen wiederum führt dazu, dass sich die Muskulatur der Stimmbänder mehr und mehr zurückbildet (Muskelatrophie).
Wichtig ist, möglichst bald mit der Stimmübungstherapie zu beginnen und regelmäßig zu trainieren –idealerweise zwei bis drei Mal pro Woche.
Trainieren Sie Ihre Stimme zunächst unter Anleitung eines erfahrenen Logopäden. Wenn Sie die Übungen gut beherrschen, üben Sie auch zwischen den Übungseinheiten zu Hause.
Reizstromtherapie
Begleitend zur Stimmübungstherapie ist bei einer einseitigen Stimmbandlähmung eine sogenannte Reizstromtherapie sinnvoll: Dabei kommt ein spezielles Gerät zum Einsatz, das elektrische Impulse aussendet und dadurch die Muskulatur der Stimmbänder stimuliert.
Der Strom gelangt über zwei unterschiedlich gepolte Elektroden, die der Arzt von außen an den Kehlkopf anlegt, direkt zu den Stimmbändern. Die individuell angepasste Reizstromstärke aktiviert die Muskulatur der Stimmbänder und beschleunigt damit die Regeneration des Nervs.
Während die Stimmbildungsübungen darauf abzielen, dass die gesunde Stimmlippe die Funktion der gelähmten übernimmt, hat die Reizstromtherapie die Regeneration des Nervs und damit die Bewegungswiederkehr der erkrankten Stimmlippe zum Ziel. Auch bei dieser Form der Therapie ist es wichtig, möglichst frühzeitig damit zu beginnen.
Bis die Stimmbänder nach einer Lähmung wieder normal funktionieren, vergehen mitunter zwölf bis 24 Monate.
Operation
Sind weder Logopädie noch Reizstromtherapie erfolgreich, ist unter Umständen eine Operation notwendig.
Stimmlippen-Unterfütterung: Bei der Stimmlippen-Unterfütterung (Augmentation) wird versucht, die gelähmte Stimmlippe durch verschiedene Substanzen – unter anderem Eigenfett – aufzupolstern, sodass sie ihre eigentliche Funktion wieder aufnimmt und die Stimmritze sich wieder schließt. Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt und hinterlässt keine Narben.
Kehlkopfschrittmacher: Eine relativ neue Methode ist der sogenannte Kehlkopfschrittmacher. Er wird unter die Haut am Brustbein implantiert und stimuliert gezielt den Kehlkopfnerv. Die ausgesendeten elektrischen Impulse bewirken, dass sich die Stimmlippe öffnet.
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