Sportsucht: Symptome, Behandlung, Test – _
Sportsucht: Untersuchungen und Diagnose
Wenn Sie sich Gedanken machen, ob Ihr Trainingspensum noch in Ordnung ist oder das normale Maß übersteigt, ist das ein gutes Zeichen. Sie sind zu ehrlicher Selbstkritik in der Lage und nehmen erste Warnsignale wahr. Sie haben jetzt gute Chancen, gegenzusteuern.
Anders sieht es bei hochgradiger Sportsucht aus. Dann leiden Betroffene oft unter falscher Wahrnehmung: Sie tun ihre Sucht als wichtiges und schönes Hobby ab und verkennen die Alarmsignale. Sportsüchtige umgeben sich oft mit Menschen, die ebenfalls zu viel Sport treiben und bei denen Sportsucht-Tests (siehe unten) auf einen Zwang hindeuten würden.
Erster Ansprechpartner bei Verdacht auf Sportsucht ist der Hausarzt. Er kann Sie bei Bedarf an einen Psychotherapeuten, Sportpsychologen oder Psychiater überweisen. Die Fachleute können feststellen, ob bei Ihnen tatsächlich eine Sportsucht vorliegt und wie ausgeprägt sie ist.
Allerdings lässt sich eine Sportsucht nicht über körperliche Untersuchungen diagnostizieren. Vielmehr gibt das Patientengespräch (Anamnese) oft Hinweise darauf, dass das Sporttreiben ein krankhaftes Ausmaß angenommen hat.
Da Sportsucht bisher keine eigenständige Störung darstellt, existieren auch keine explizit darauf ausgerichteten Diagnosekriterien. Die Symptome der Sportsucht ähneln jedoch denen der Glücksspielsucht.
Für das pathologische Spielen sind im weltweit anerkannten Diagnostischen Manual Psychischer Störungen (DSM-5) bestimmte Kriterien definiert. Der Großteil lässt sich aus Sicht einiger Experten auch auf die Sportsucht anwenden:
- Betroffene erhöhen das Trainingspensum mit der Zeit immer weiter, um negative Gefühle zu vermeiden.
- Wenn das Training verpasst wird, kommt es zu Entzugserscheinungen wie Nervosität und Gereiztheit.
- Versuche, das Sportpensum zu reduzieren, scheitern.
- Betroffene beschäftigen sich häufig mit Sport oder Gedanken daran.
- Sport wird als Bewältigungsstrategie gewählt, um mit Stress oder negativen Erlebnissen umzugehen.
- Betroffene trainieren auch, wenn sie verletzt oder krank sind, beziehungsweise wenn sie große Schmerzen haben.
- Betroffene spielen ihren Trainingsumfang herunter oder belügen andere diesbezüglich.
- Betroffene gefährden oder verlieren aufgrund des exzessiven Sporttreibens Beziehungen, den Arbeitsplatz oder Zukunftschancen.
- Betroffene können ihr Sportverhalten nicht ändern, selbst wenn sie die negativen körperlichen und psychischen Auswirkungen verstehen.
- Betroffene fühlen sich schuldig, wenn sie das Training verpassen oder reduzieren.
Je mehr dieser Kriterien zutreffen, desto ausgeprägter ist die Sportsucht.
Der Arzt wird auch eine Differentialdiagnostik durchführen, um andere Störungen – etwa Magersucht (Anorexia nervosa) – als Krankheitsursache auszuschließen.
Sportsucht-Test: Sind Sie sportsüchtig?
Ihr Risiko für eine Sportsucht können Sie mithilfe einer Art Sportsucht-Test zumindest ansatzweise herausfinden. Der Test stützt sich auf Merkmale, die auf eine bestehende oder sich entwickelnde Sportsucht hinweisen. Wenn Sie also die Mehrzahl der folgenden Fragen mit “Ja” beantworten, sind das Warnsignale:
- Streben Sie permanent danach, Ihre körperliche Leistung immer weiter zu steigern?
- Werden Sie nervös, gereizt, unruhig, aggressiv, ängstlich oder fühlen Sie sich traurig/depressiv, wenn Sie keinen Sport treiben können?
- Lassen Sie Verabredungen (immer öfter) sausen, um stattdessen trainieren zu können?
- Vernachlässigen Sie für den Sport Freunde und Familie?
- Kreisen Ihre Gedanken ständig um den Sport, wann Sie trainieren können und wie viel? Ist er Ihr zentraler Lebensinhalt?
- Trainieren Sie auch dann weiter, wenn Sie Schmerzen haben, verletzt oder krank sind?
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