Spondylolisthesis: Behandlung, Prognose – _
Behandlung
Hauptziel der Therapie ist die Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere eine Verminderung der Schmerzen. Dies erreicht man vor allem durch Stabilisierung der Wirbel. Die Wirbelgleiten-Therapie basiert auf zwei Pfeilern, der konservativen und der chirurgischen Behandlung. Während in leichten Fällen Beratung und konservative Therapie in der Regel ausreichen, ist manchmal als zweite Stufe eine stationäre Behandlung erforderlich. Nur in schweren Fällen ist eine Operation nötig.
Konservative Therapie
Zu Beginn einer Gleitwirbel-Therapie steht immer eine umfassende Beratung. Dabei erfährt der Patient, wie er seine Wirbelsäule gezielt entlastet. Vermindert er die körperliche Belastung im privaten und beruflichen Rahmen, bessern sich die Beschwerden oft bereits deutlich. Besonders bestimmte Sportarten, die durch häufiges Überdehnen die Wirbelsäule belasten, müssen bei einer Spondylolisthesis vermieden werden.
Tritt besonders bei Kindern, die sich in einer Sportart wie etwa Kunsturnen, Speerwerfen oder anderen Risikosportarten betätigen, eine Spondylolisthesis auf, raten Mediziner, diese Sportarten nicht mehr auszuüben. Entsprechend empfehlen Ärzte dann rückenschonende Sportarten. Dazu zählen etwa Rückenschwimmen oder Kraulen, Radfahren, Yoga und andere.
Patienten mit erhöhtem Körpergewicht rät man im Rahmen der Spondylolisthesis-Therapie, ihr Gewicht zu reduzieren.
Um die Schmerzen in den Griff zu bekommen, stehen verschiedene Schmerzmedikamente zur Verfügung. Außerdem helfen oft antientzündliche und muskelentspannende Medikamente. Teilweise werden diese Medikamente bei einer Spondylolisthesis lokal in die schmerzhaften Regionen gespritzt.
Krankengymnastik in verschiedener Form und Intensität soll die Schmerzen verringern. Eine starke Muskulatur ist ein Garant für eine stabile Wirbelsäule und wirkt dem Wirbelgleiten entgegen. Das lässt sich am besten durch Gymnastik erreichen.
Im Rahmen einer Rückenschule erlernen die Betroffenen Strategien zum Training und Umgang mit der Erkrankung. Die Patienten lernen unter anderem günstige Körperhaltungen und Gleitwirbel-Übungen zur Entlastung. Die Therapie soll vor allem Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Übungen konsequent nach Abschluss der angeleiteten Krankengymnastik fortzuführen, ist für den Therapieerfolg entscheidend.
Auch eine Elektrotherapie hilft oft bei Spondylolisthesis. Dabei vermindern Stromflüsse den Schmerz und aktivieren die Muskulatur.
In manchen Fällen verschreibt der Arzt Hilfsmittel wie Schuheinlagen oder Rumpforthesen, die der Orthopädietechniker individuell anpasst.
Bei Kindern mit Spondylolisthesis liegt der Fokus zunächst auf einem guten Muskeltraining. Bis zum Abschluss des Knochenwachstums werden bei ihnen engmaschige Kontrollen des Krankheitsverlaufs durchgeführt. Eine besondere Belastung der Wirbelsäule sollten die Kinder vermeiden.
Bei schwereren Verläufen ist in manchen Fällen eine Operation zur Versteifung des betroffenen Wirbelsäulenbereichs sinnvoll.
Operative Therapie
Operative Verfahren zur Behandlung einer Spondylolisthesis nennt man Spondylodese. Durch eine Operation stabilisiert der Chirurg die Wirbel in ihrer korrekten Position, versteift sie und entlastet so die Nerven. Diese Stabilisierung ist auch für die Biomechanik der gesamten Wirbelsäule und der richtigen Lastenverteilung von besonderer Bedeutung.
Ein operativer Eingriff ist nicht zwangsläufig notwendig. Faktoren, die für eine Operation sprechen, sind:
- Die Belastung aufgrund der Spondylolisthesis ist hoch.
- Die konservative Therapie hilft nicht ausreichend.
- Das Wirbelgleiten schreitet voran oder ist sehr ausgeprägt.
- Es tauchen neurologische Symptome auf wie etwa Reflexausfälle, Sensibilitäts- oder Motorikstörungen.
- Die Patienten sind noch nicht alt.
Gegen eine Operation sprechen ein hohes Alter und eine starke Osteoporose. Diese beiden Faktoren erhöhen das Operationsrisiko und senken die Erfolgswahrscheinlichkeit deutlich. Dennoch ist eine Operation unter Umständen auch in diesen Fällen empfehlenswert. Beispielsweise ist eine operative Versorgung bei anhaltenden, fortschreitenden oder wiederkehrenden Beeinträchtigungen sinnvoll. Eine in der Regel klare Indikation für eine Operation sind Nervenstörungen wie zum Beispiel eine Sensibilitäts- und Motorikstörung.
Risiken einer Operation sind vor allem allgemeine Komplikationen wie Wundheilungsstörungen oder Gefäß- und Nervenverletzungen. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist im Anschluss an die Operation in manchen Fällen reduziert.
Nach einer Wirbelgleiten-OP erfolgt in der Regel eine krankengymnastische Nachbetreuung. Zudem ist es manchmal nötig, für einige Zeit ein medizinisches Korsett zur Stabilisierung zu tragen.
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