Splenomegalie: Symptome, Ursachen – _
Welche Ursache kann zugrunde liegen? Welche Risikofaktoren gibt es?
Die Ursachen, die unter Umständen zu einer Splenomegalie führen, sind vielfältig. Sie lassen sich in verschiedene Gruppen einteilen.
Blutkrankheiten
Es gibt gutartige und bösartige Erkrankungen des Blutes, die eine Splenomegalie verursachen. Zu den gutartigen zählen angeborene Defekte der roten Blutkörperchen.
Das sind unter anderem:
- Sichelzellanämie
- Thalassämie
- Hereditäre Sphärozytose
- Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Diese Krankheiten führen zu einer Veränderung der Erythrozytenstruktur. Die Erythrozyten bleiben in den Gefäßen der Milz hängen und werden dort abgebaut. Da sich viele Erythrozyten anhäufen, vergrößert sich die Milz, um den umfangreichen Abbau zu bewerkstelligen. In diesem Fall ist eine Milzvergrößerung meist chronisch und besteht bereits über Jahre.
Bösartige Erkrankungen des Blutes, die eine vergrößerte Milz bewirken, sind Leukämien und Lymphome sowie myeloproliferative Erkrankungen wie die Osteomyelofibrose oder juvenile myelomonozytäre Leukämie, also verschiedene Formen von Blutkrebs.
Infektionen
Typisch für eine Milzvergrößerung ist eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV), das die Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber) auslöst. Auch das Cytomegalie-Virus (CMV) führt häufig bei Kindern zu einer Splenomegalie. Weitere Infektionskrankheiten, die oft mit einer Splenomegalie einhergehen, sind unter anderem:
Pfortaderschädigungen
Liegt eine Abflussbehinderung in der Pfortader vor, staut sich das Blut bis in die Milz zurück (Stauungsmilz). Gründe dafür sind unter anderem:
- Herzinsuffizienz
- Leberzirrhose oder -fibrose (in diesem Fall kommt es in der Regel neben einer vergrößerten Milz auch zu einer vergrößerten Leber)
- Pfortaderthrombose
- Budd-Chiari-Syndrom
Speicherkrankheiten
Krankheiten, die mit einer Störung des Stoffwechsels einhergehen, führen in vielen Fällen zu einer Milzvergrößerung. Dazu zählen unter anderem:
- Glykogenspeicherkrankheit
- Morbus Niemann-Pick
- Morbus Gaucher
- Mukopolysaccharidosen
Auch in diesen Fällen besteht eine Milzvergrößerung oft über Jahre als chronisches Symptom.
Immunologische Krankheiten
Verschiedene immunologische Krankheiten sind mögliche Ursache einer – dann ebenfalls meist chronischen – Splenomegalie. Dazu zählen unter anderem:
- Chediak-Higashi-Syndrom
- Kawasaki-Syndrom
- Histiozytosen
- Chronische Granulomatose
- Autoimmunes lymphoproliferatives Syndrom (ALPS)
Weitere mögliche Ursachen
Als weitere Ursachen für eine vergrößerte Milz kommen Raumforderungen in dem Organ selbst infrage. Dazu gehören Fernmetastasen bösartiger Tumoren, Hämangiome oder Hamartome der Milz. Auch Lymphome und Leukämien infiltrieren oft das Milzgewebe.
In seltenen Fällen kommt eine Milzschwellung bei Kollagenosen wie systemischem Lupus erythematodes, Morbus Still oder juveniler rheumatoider Arthritis vor. Auch bei Sarkoidose ist eine Splenomegalie möglich.
Zusammenhänge zwischen einer vergrößerten Milz und Stress oder “ungesundem” Lebensstil werden zwar im Bereich der Alternativmedizin beschrieben, sind aber schulmedizinisch und wissenschaftlich nicht belegt.
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