Schweinegrippe: Ansteckung, Therapie – _
Schweinegrippe: Krankheitsverlauf und Prognose
Die Pandemie im Jahr 2009 verlief weniger schlimm, als zunächst befürchtet. In einigen Fällen war der Schweinegrippe-Verlauf aber auch sehr schwerwiegend oder sogar tödlich. Mindestens 18.449 Menschen sind weltweit durch die Schweinegrippe-Pandemie 2009/2010 gestorben, in Deutschland waren es 253. Dabei waren bis zu 85 Prozent der Betroffenen jünger als 65 Jahre.
Besonders anfällig für einen schweren oder sogar tödlichen Schweinegrippe-Verlauf sind Kinder unter vier Jahren, schwangere Frauen und Menschen mit chronischen Vorerkrankungen wie Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Immunschwäche sowie Nieren- und Lebererkrankungen.
Bislang ist das Virus nicht zu einer noch tödlicheren Form mutiert und hat bisher auch noch keine Resistenzen gegen Medikamente entwickelt. Der Impfstoff gegen die Schweinegrippe hat sich bislang als wirksam gegen die sich im Umlauf befindlichen Viren erwiesen.
Kürzlich veröffentlichte Studien haben gezeigt, dass 20 bis 40 Prozent der Bevölkerung bereits in der Vergangenheit mit dem H1N1-Virus infiziert waren und folglich jetzt einen gewissen Grad der Immunität besitzen.
Schweinegrippe: Allgemeine Schutzmaßnahmen
Um sich gegen die Schweinegrippe oder auch gegen die saisonale Grippe zu schützen, gibt es ein paar einfache Maßnahmen. Dabei geht es vor allem darum, zu verhindern, dass virenbelastetes Sekret in die eigenen Atemwege und Augen gelangt:
- Waschen Sie häufig Ihre Hände, vor allem nach Personenkontakten, vor dem Essen oder wenn Sie mit Gegenständen in Kontakt waren, die möglicherweise von infizierten Personen benutzt wurden. Dazu gehören auch Türgriffe in öffentlichen Räumen und Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Vermeiden Sie direkten Kontakt zu möglicherweise erkrankten Personen.
- Berühren Sie möglichst selten Ihre Augen, Nase oder Mund, da sie die Einfallspforten für die Erreger sind.
- Vermeiden Sie es, angehustet oder angeniest zu werden.
- Vermeiden Sie Händeschütteln.
Darüber hinaus gibt es einige Tipps für Patienten, um einer Weitergabe der Viren vorzubeugen:
- Gewöhnliche Atemschutzmasken aus Papier bieten Gesunden nur wenig Schutz. Besser ist es, wenn Patienten sie tragen, um zu verhindern, dass sie große Mengen virushaltiges Sekret verteilen und so andere Menschen infizieren.
- Erkrankte sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese sicher entsorgen.
- Wer bereits krank ist, sollte mindestens eine Woche zu Hause bleiben. Zum einen verhindert man damit, andere anzustecken. Zum anderen bewahrt der Patient sich selbst davor, sich infolge seines geschwächten Immunsystems Zweitinfektionen einzufangen.
Schweinegrippe: Impfung
Den größten Schutz vor der Ansteckung mit Influenza jeglichen Typs bietet eine Grippeschutzimpfung. Eine Schweinegrippe-Impfung ist seit Oktober 2009 erhältlich – vorrangig für besonders gefährdete Personengruppen. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit Vorerkrankungen, medizinisches Personal, Feuerwehr, Polizei, Justizvollzugsbeamte, Schwangere, Menschen mit erhöhter Ansteckungsgefahr wie Schüler, Kindergartenkinder und deren Familienangehörige sowie Lehrer und Kindergartenpersonal.
Da die ersten Fälle der Schweinegrippe erst im Frühjahr 2009 aufgetreten sind, empfahl das Robert Koch-Institut zusätzlich zur normalen Grippeimpfung der Saison 2009/2010 auch eine eigene Schweinegrippe-Impfung. Im August 2010 hat die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut die Impfempfehlung zur separaten Schweinegrippe-Impfung zurückgezogen. Inzwischen bietet auch der jährliche „normale“ Grippeimpfstoff einen Schutz gegen die Schweinegrippe.
Schweinegrippe-Impfstoff: Ursache für die Schlafkrankheit?
Einige europäische Studien gehen davon aus, dass die Schweinegrippe-Impfung in einigen Fällen die Schlafkrankheit (Narkolepsie) ausgelöst haben könnte. In Finnland wurde bei 60 Kindern im Alter zwischen vier und 19 Jahren während der Schweinegrippe-Pandemie die Schlafkrankheit diagnostiziert. 52 von ihnen hatten den damals verwendeten, speziellen Schweinegrippe-Impfstoff erhalten. Im gleichen Jahr (2010) wurden auch in Deutschland 29 Fälle mit Narkolepsie diagnostiziert. Der ursächliche Zusammenhang ist noch nicht ganz klar. Untersuchungen zeigten aber, dass ein kleiner Teil des Impfstoffes einem Teil des Nervenbotenstoffes (Neurotransmitter) Hypocretin ähnelt, welches im Gehirn den Schlafrhythmus reguliert. Nach Meinung von Forschern kann ein Mangel an Hypocretin Narkolepsie auslösen. Bei Menschen mit entsprechender genetischer Veranlagung scheint nun das Immunsystem Hypocretin mit den Schweinegrippe-Viren im Impfstoff zu verwechseln und den Botenstoff ebenfalls zu attackieren.
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