Symptome und Behandlungsmethoden

Rosacea: Symptome, Behandlung, Pflege – _

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Wie wird Rosacea behandelt?

Durch Vermeidung auslösender oder begünstigender Faktoren, den Einsatz spezieller Medikamente und die richtige kosmetische Pflege lassen sich die Rosacea-Symptome oft in einem erträglichen Rahmen halten. Unbehandelt verschlimmert sich die Rosacea dagegen meist schubweise.

Zusätzlich oder alternativ zur medikamentösen Behandlung stehen weitere Therapie-Methoden zur Verfügung. Dazu zählen Veröden, photodynamische Therapie und chirurgische Eingriffe.

Manche Patienten wenden bei der Behandlung der Rosacea Homöopathie an (oft ergänzend zur schulmedizinischen Therapie). Manche Patienten berichten zwar von einer Besserung der Symptome, eine Wirksamkeit der alternativen Heilmethode ist bislang jedoch nicht wissenschaftlich erwiesen.

Wie lässt sich Rosacea selbst behandeln?

Ein erster Schritt zur Behandlung der Rosacea ist es, Dinge zu vermeiden, die eine Entstehung oder Verschlechterung der Symptome begünstigen. Dies betrifft insbesondere Ernährung und Umweltfaktoren, denen die Haut ausgesetzt wird, zum Beispiel intensives Sonnenlicht oder Temperatur-Schwankungen.

Im Internet lassen sich Empfehlungen zu Hausmitteln der Rosacea-Behandlung, wie Apfelessig, Kamillentee, grüner Tee, Honig und mehr finden. In Anbetracht der sehr empfindlichen Haut Betroffener, ist dringend zu empfehlen, eine entsprechende Anwendung vorher mit einem Hautarzt abzustimmen.

Er informiert Sie darüber, ob die Anwendung in Ihrem speziellen Fall sinnvoll und ungefährlich ist. Falls Ihre Haut nach einer Behandlung auf unerwünschte Art und Weise reagiert, ist der Arzt außerdem in der Lage, eventuelle Folgen zu behandeln und Alternativen aufzuzeigen.

Ernährung

Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei Entstehung und Behandlung der Rosacea, es gibt jedoch keine spezielle Rosacea-Diät und somit auch keine “verbotenen Lebensmittel”.

Erfahrungsgemäß führen jedoch scharfe Gewürze, sehr heiße Speisen und Getränke, Alkohol sowie Nikotin zu Gefäß-Erweiterungen im Gesicht. In einer Umfrage unter Betroffenen wurden auch Tomaten und Zitrusfrüchte als Auslöser von Rosacea-Schüben genannt.

Die amerikanische Rosacea-Vereinigung führt außerdem unter anderem Leber-, Eier- und Milchprodukte und einige Hülsenfrüchte als mögliche Auslöser eines Rosacea-Schubs an.

Es wird daher Betroffenen empfohlen, diese Lebensmittel möglichst zu vermeiden. Nach neueren Erkenntnissen begünstigen in einigen Fällen auch Nahrungs- und Genussmittel, die reich an bestimmten Stickstoff-Verbindungen (Amine) sind, die Bildung einer Rosacea. Beispiele hierfür sind (vor allem Rot-)Wein und Käse.

Sorgen Sie insgesamt für eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Reduzieren Sie insbesondere Ihren Fett- und Zucker-Konsum zugunsten von viel Obst und Gemüse. So vermindern sie die Gefahr, dass die Poren der Gesichtshaut verstopfen. Das wiederum wirkt sich positiv auf das Hautbild aus.

Ob und wie Ihre Haut auf bestimmte Nahrungsmittel reagiert, ist sehr individuell. Insgesamt lohnt es sich deshalb, immer wieder einmal bewusst auf einzelne Lebensmittel und zu beobachten, ob und wie sich die Rosacea-Symptome dadurch verändern.

Andere Faktoren

Wichtig ist außerdem, dass Sie andere typische Auslöser eines Rosacea-Schubs meiden. Dies sind insbesondere:

  • Starke, langanhaltende UV-Strahlung (Sonnenbäder, Solarium)
  • Hitze, heißes Baden und Duschen, Sauna-Besuche
  • Waschlotionen und Seifen mit alkalischem pH-Wert (>7)
  • Bestimmte Kosmetika
  • Bestimmte Medikamente
  • Stress

Auch hormonelle Veränderungen, etwa in der Schwangerschaft, lösen unter Umständen einen Krankheitsschub aus. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.

Rosacea-Patienten reagieren unterschiedlich auf verschiedene mögliche Auslöser. Beobachten Sie deshalb genau, auf welche Reize Ihre Haut reagiert und passen Sie Ihre Lebensweise entsprechend an.

Behandlung mit Medikamenten

Die medikamentöse Behandlung ist der wichtigste Baustein der Rosacea-Therapie. Man unterscheidet hier zwischen der lokalen und der systemischen Therapie. Erfahrungsgemäß ist die Kombination von lokaler und systemischer Rosacea-Therapie besonders wirksam.

Lokale (topische) Behandlung

Hierbei wird das Medikament als Salbe, Gel oder Lotion direkt auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen. Welche Darreichungsform am wirksamsten ist und am besten vertragen wird, hängt vom Einzelfall ab.

Die äußerliche Behandlung der Rosacea wird meist über einen sehr langen Zeitraum durchgeführt (als topische Erhaltungstherapie). Die beiden wichtigsten Wirkstoffe, die dabei verwendet werden, sind:

Metronidazol (ein Antibiotikum):Es wird eine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung vermutet. Außerdem hemmt es das Immunsystem und dadurch eine eventuell überschießende Immunreaktion. Darüber hinaus tötet es Parasiten wie Demodex-Milben ab, die unter Umständen eine Rolle bei der Entstehung der Rosacea spielen.

Nebenwirkungen sind selten und umfassen Haut-Irritationen, trockene Haut, Haut-Rötungen und Brennen oder Stechen der behandelten Haut-Bereiche.

Azelainsäure:Eine natürlich vorkommende Säure, die antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Außerdem beeinflusst sie die Zellen der äußersten Hautschicht (Keratinozyten) positiv, die an Entzündungen und an der Schmerz-Weiterleitung beteiligt sind. Als Nebenwirkungen sind leichtes, vorübergehendes Stechen und Juckreiz beschrieben.

Darüber hinaus werden bei Bedarf weitere Substanzen zur lokalen Rosazea-Therapie eingesetzt:

  • Ivermectin: Ein Makrolid, das entzündungshemmend wirkt und gegen Demodex-Milben hilft. Nebenwirkungen sind brennende, trockene Haut und Juckreiz.
  • Permethrin: Wirkt gegen Demodex-Milben und Knötchen (Papeln), sowie Rötungen um einzelne Haut-Reizungen herum. Es hilft nicht gegen die dauerhaft bestehenden Rötungen, Eiterbläschen (Pusteln), Gefäß-Veränderungen (Teleangiektasien) oder Zubildungen (Phyme) der Rosacea.
  • Clindamycin: Das Antibiotikum wurde zur Verminderung von Papeln und Pusteln eingesetzt. Die lokale Anwendung wird wegen der Gefahr der Resistenz-Bildung und Sensibilisierung heute nicht mehr empfohlen.
  • Retinoide: Entzündungshemmende und keratolytische (Ablösung von Hornzellen aus der Hornhaut) Wirkstoffe. Vermindern entzündliche Haut-Veränderungen besser, vermindern Rötungen aber schlechter als Metronidazol.
  • Calcineurin-Hemmer: Entzündungshemmer, die vor allem bei einer Steroid-Rosacea helfen. Sie verhindern nach dem Absetzen der Steroide ein starkes Wiederaufflammen der Entzündung. Nebenwirkungen sind Rosazea-ähnliche Haut-Veränderungen, teilweise bildet sich durch die lokale Unterdrückung des Immunsystems eine Herpes-Infektion um die Augen.

Die genannten Medikamente wirken vor allem gegen die Knötchen und Bläschen. Gegen die typische Gesichts-Rötung helfen sie jedoch meist nicht. Dagegen wurde in den USA ein Spezial-Gel mit dem Wirkstoff Brimonidin entwickelt. Seit 2014 ist es auch in der EU zugelassen.

Das Medikament bewirkt, dass sich die Blutgefäße in der Gesichtshaut zusammenziehen. Dadurch verblassen die Rötungen. Außerdem wirkt es leicht entzündungshemmend.

Brimonidin wirkt recht zuverlässig bei anhaltenden, jedoch schlechter bei vorübergehenden Rötungen (“Flushing”). Mögliche, unerwünschte, Nebenwirkungen sind Haut-Rötungen, Juckreiz, Brennen der Haut und Hitzewallungen.

Die sehr empfindliche Haut von Rosacea-Patienten reagiert teilweise ungünstig auf die topische Behandlung. Daher ist es sinnvoll, mit dem Arzt abzustimmen, welche Präparate eingesetzt werden und auf welche Art. Außerdem werden eventuelle Nebenwirkungen sinnvollerweise gut überwacht, um gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen.

Bei der Ophthalmo-Rosacea sind die Behandlungsziele vor allem, die Entzündung und Trockenheit des Auges zu bekämpfen. Dafür stehen ebenfalls Topika mit den oben genannten Wirkstoffen zur Verfügung. Dazu kommen Tränen-Ersatzmittel und gegebenenfalls weitere Maßnahmen, um den Tränenfluss zu steigern.

Systemische Behandlung

Bei einigen milderen Formen der Rosacea reicht eine lokale Behandlung aus. Zeigt sich durch eine lokale Therapie keine Besserung oder sind die Haut-Veränderungen schwerwiegend, ist aber zusätzlich eine systemische Behandlung nötig.

Systemische Behandlung bedeutet, dass das Medikament innerlich angewendet wird, zum Beispiel in Form von Tabletten. So gelangt der Wirkstoff über das Blut in den gesamten Körper. Das macht die systemische Therapie einerseits effektiver als die lokale, andererseits kommt es aber häufig zu stärkeren Nebenwirkungen.

Meist werden für die systemische Rosacea-Therapie Antibiotika verwendet, insbesondere zwei Gruppen:

  • Tetrazykline: Die am häufigsten verwendeten Medikamente dieser Wirkstoff-Gruppe heißen Doxycyclin und Minozyklin. Sie sind die erste Wahl bei der Antibiotika-Behandlung, weil sie für Magen und Darm besser verträglich sind als Makrolide (siehe unten). Sie wirken vor allem gegen Papeln und Pusteln, aber kaum gegen die Rötungen oder Gefäß-Veränderungen.
  • Makrolide: Zu dieser Wirkstoff-Gruppe zählen zum Beispiel Erythromycin und Clarithromycin. Makrolide werden eingesetzt, wenn Patienten Tetrazykline nicht vertragen.

Antibiotika werden eigentlich eingesetzt, um Bakterien zu bekämpfen. Bei der Rosazea-Behandlung macht man sich jedoch einen anderen Wirkmechanismus dieser Substanzen zunutze.

In geringer Dosierung wirken die Antibiotika vorwiegend entzündungshemmend und dämpfend auf das überreagierende Immunsystem – ähnlich wie Metronidazol und Azelainsäure bei der lokalen Rosacea-Behandlung. Doxycyclin wird daher auch in niedrigeren, nicht antibakteriellen, Dosen angewandt, die weniger Nebenwirkungen hervorrufen.

Neben Antibiotika werden zur systemischen Rosacea-Behandlung manchmal auch Wirkstoffe eingesetzt, die normalerweise für die lokale Behandlung zur Anwendung kommen – zum Beispiel Tabletten mit Metronidazol.

Studien deuten darauf hin, dass auch Retinoide wie Isotretinoin bei innerlicher Anwendung die Rosacea-Symptome lindern. Allerdings ist Isotretinoin in Deutschland nur zur Behandlung schwerer Akne zugelassen. Es wird bei Rosacea deshalb nur in Ausnahmefällen außerhalb der offiziellen Zulassung (“off label”) eingesetzt.

Dabei ist große Vorsicht geboten, weil die Einnahme von Isotretinoin-Kapseln in einigen Fällen zu teils schweren Nebenwirkungen führt, zum Beispiel Haut- und Schleimhaut-Reizungen.

Die Anwendung von Isotretinoin erhöht außerdem das Risiko kindlicher Fehlbildungen bei Anwendung während der Schwangerschaft. Deshalb wird von der Anwendung bei Frauen mit Kinderwunsch oder während der Schwangerschaft abgeraten.

Anders als viele andere Haut-Erkrankungen, wird die Rosacea nur in Ausnahmefällen mit Glukokortikoiden (“Kortison”) behandelt, da diese Mittel das Krankheitsbild in der Regel verschlechtern. Selbst nach einer anfänglichen Besserung kehren die Symptome nach dem Absetzen des Kortison-Präparats meist umso stärker zurück.

Laser-Behandlung und Veröden

Mit einer Laser-Behandlung lassen sich die Gefäß-Erweiterungen (Teleangiektasien) meist gut, die flächigen Haut-Rötungen jedoch selten beseitigen. Dazu werden die betroffenen Haut-Partien mit gebündelten, energiereichen Lichtstrahlen behandelt. Durch das Lasern lassen sich auch Phymen abtragen.

Gefäß-Erweiterungen werden zudem mithilfe von elektrischem Strom verödet.

Photodynamische Therapie (PDT)

Bei der Photodynamischen Therapie erhalten Rosacea-Patienten zuerst eine Substanz, welche die Haut lichtempfindlicher macht (Photo-Sensibilisator). Diese lagert sich an die betroffenen Haut-Partien an.

Dann werden diese Areale mit Licht einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Dadurch verändert sich die Struktur des Photo-Sensibilisators und zerstört in der Folge defekte Haut-Strukturen.

Einzelne Studien deuten darauf hin, dass die PDT das Immunsystem stimuliert und einen antimikrobiellen Effekt hat, genauere Untersuchungen hierzu stehen aber noch aus.

Insgesamt mangelt es noch an größeren, gut geplanten Studien, um eine zuverlässige Wirksamkeit dieser Methode zu bestätigen und eine ausdrückliche Behandlungs-Empfehlung auszusprechen.

Chirurgische Therapie

Die Rosacea lässt sich auch chirurgisch behandeln, etwa mit einer Dermabrasion (Abschleifen der oberen Hautschichten) oder einem Dermashaving (schichtweises Abtragen von Haut-Verdickungen).

Diese Methoden kommen vor allem bei Phymen zum Einsatz. Sie werden deshalb im Beitrag Rosacea: Rhinophym näher beschrieben.

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