Rachitis und Osteomalazie: Ursache, Symptome, Therapie
Rachitis: Behandlung
Die Behandlung der Rachitis bzw. Osteomalazie richtet sich vor allem nach der Ursache der Erkrankung und dem Alter des Patienten.
Behandlung der Vitamin D-Mangel-Rachitis
Ist ein Vitamin D-Mangel die Ursache für die Rachitis, gilt es, diesen medikamentös auszugleichen. Die Kinder erhalten Vitamin D und zusätzlich Kalzium, wobei sich die Dosierung nach dem Lebensalter richtet, in dem die Diagnose gestellt wird (IU = „international unit“, Internationale Einheit):
- 1. Lebensjahr: 12 Wochen lang 2000 IU Vitamin D3 sowie 40 bis 80 mg Kalzium pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Danach bis Ende des 1. Lebensjahres täglich 500 IU Vitamin D3 als Prophylaxe.
- 1 bis 12 Jahre: 12 Wochen lang 3000 bis 6000 IU Vitamin D3 sowie mindestens 500 mg Kalzium pro Tag.
- ab 12 Jahre: 12 Wochen lang 6000 IU Vitamin D3 sowie 500 bis 1000 mg Kalzium pro Tag.
Drei bis vier Wochen nach Therapiebeginn wird eine Blutuntersuchung empfohlen, um gegebenenfalls die Dosierung von Vitamin D bzw. Kalzium anzupassen.
Risikogruppen sollten grundsätzlich 500 IU Vitamin D pro Tag einnehmen. Es zählen dazu ausschließlich gestillte Säuglinge, chronisch Kranke, Kinder/Jugendliche, die Medikamente gegen Epilepsie einnehmen, sowie Migranten mit dunkler Hautfarbe.
Weitere Maßnahmen
Wenn aufgrund eines niedrigen Kalziumspiegels Krämpfe oder Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle auftreten, wird Kalzium als Infusion verabreicht. Sobald sich der Zustand der Betroffenen bessert, sollte – wenn der Kalziumspiegel weiterhin zu niedrig ist – das Spurenelement möglichst bald oral (z.B. als Brausetablette) verabreicht werden.
Bei Einnahme von hochdosiertem Vitamin D muss man unbedingt zusätzlich ausreichend Kalzium einnehmen. Ansonsten besteht anfangs die Gefahr, dass es infolge eines stark sinkenden Kalziumspiegels zu einem Krampfanfall kommt.
Kommt es durch die weichen Knochen zu Fehlstellungen wie X- oder O-Beinen oder einer Skoliose, können orthopädische Hilfsmittel notwendig werden. Dazu gehören zum Beispiel Schuheinlagen, die eine Achsenfehlstellung ausgleichen, oder ein Korsett für die aufrechte Haltung. Die richtige Behandlung besprechen Sie mit dem behandelnden Kinderarzt oder einem Orthopäden.
Behandlung anderer Rachitis-Formen
Patienten mit hypophosphatämischer Rachitis bzw. Osteomalazie müssen Phosphat und aktives Vitamin D (Calcitriol) einnehmen. Lässt sich die Knochenerweichung und -verformung aber auf eine Tumorerkrankung zurückführen, genügt es manchmal, den Tumor zu entfernen. Falls sich der Zustand der Knochen danach nicht bessert, wird jedoch eine Behandlung mit Phosphor und Calcitriol notwendig.
Die Therapie der erblichen Rachitis-Form VDAR I besteht in der lebenslangen, täglichen Einnahme von Calcitriol oder Alpha-Calcidiol. In den ersten Monaten der Therapie wird zusätzlich Kalzium gegeben.
Patienten mit VDAR II erhalten hochdosiert Calcitriol und zusätzlich Kalzium. Wenn diese Behandlung nicht zum Erfolg führt, kann ein Versuch mit hochdosierter Kalzium-Gabe unternommen werden.
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