Rachenentzündung (Pharyngitis) – _
Rachenentzündung: Behandlung
Wie man eine Rachenentzündung behandelt, hängt davon ab, ob es sich um eine akute oder chronische Entzündung handelt und ob sich zusätzlich Bakterien angesiedelt haben.
Akute Rachenentzündung: Therapie
Eine akute Rachenentzündung (akute Pharyngitis) wird in aller Regel von Viren ausgelöst. Sie lässt sich also nur symptomatisch behandeln. Dazu verschreibt Ihnen der Arzt zum Beispiel schmerzlindernde und fiebersenkende Präparate (mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Paracetamol). Wohltuend bei Halsschmerzen sind zudem Lutschtabletten, Sprays oder Gurgellösungen mit lokal betäubenden Wirkstoffen.
Außerdem verordnet der Arzt bei einer Rachenentzündung Antibiotika, wenn sich zusätzlich Bakterien im Rachen eingenistet oder den Infekt verursacht haben. Meist handelt es sich bei den Keimen um Streptokokken, weshalb der Arzt im Allgemeinen Penicillin verschreibt – ein Antibiotikum, das gut gegen diese Bakterien wirkt.
Chronische Rachenentzündung: Therapie
Will man eine chronische Rachenentzündung loswerden, muss man als erstes den auslösenden Reiz (Tabak, Alkohol, Chemikalien etc.) beseitigen oder zumindest weitestgehend meiden.
Ist die Reizursache beseitigt, heilt die Entzündung oft innerhalb weniger Wochen von allein ab. Dieser Heilungsprozess lässt sich unterstützen, etwa mit:
- entzündungshemmenden Medikamenten (Ibuprofen, Diclofenac etc.)
- Inhalationen und Gurgellösungen (mit Salzwasser oder Salbeilösung)
- Lutschtabletten (mit Salbei, Salz, Hyaluronsäure oder Isländisch Moos)
Wenn eine Strahlenbehandlung am Kopf oder Hals die Speicheldrüsen geschädigt und damit die Speichelproduktion vermindert hat, kann man den Rachen mit künstlichem Speichel einsprühen. Das hilft gegen trockenheitsbedingte chronische Rachenentzündung.
Eine Operation ist manchmal notwendig, wenn eine behinderte Nasenatmung die Ursache der chronischen Pharyngitis ist. Der Chirurg kann zum Beispiel eine gekrümmte Nasenscheidewand begradigen oder die Öffnungen der Nasennebenhöhlen vergrößern.
Auch bei einer sogenannten Pharyngitis lateralis hilft ein operativer Eingriff: Das wuchernde, überschüssige (hypertrophische) Gewebe der Seitenstränge wird entweder verätzt oder mit einem Laser beseitigt.
Tritt die chronische Rachenentzündung in Verbindung mit einer chronischen Mandelentzündung auf, werden oft die Mandeln operativ entfernt.
Rachenentzündung: Hausmittel
Um die Beschwerden schnell wieder loszuwerden, wenden viele Patienten mit akuter Rachenentzündung Hausmittel an.
Tees gegen Rachenentzündung
Viele Patienten empfinden warmen Tee bei einer Rachenentzündung als sehr angenehm. Die folgenden Heilpflanzen sind wegen ihrer entzündungshemmenden Eigenschaften besonders gut als Hausmittel gegen Rachenentzündung geeignet:
- Kamille
- Thymian
- Salbei
- Ingwer
- Brombeere (Brombeerblätter)
- Heidelbeeren
- Ringelblume
Bei trockenem Reizhusten sind die folgenden Heilpflanzentees empfehlenswert:
- Eibisch
- Malve
- Spitzwegerich
- Isländisch Moos
- Königskerze
Bei beginnendem Fieber greifen Sie am besten zu Heilpflanzentees, die die Schweißproduktion ankurbeln:
- Lindenblüten
- Holunderblüten
Mehr über die Wirkung und die richtige Zubereitung der Tees lesen Sie in den jeweiligen Heilpflanzen-Artikeln.
Sie können den Heilungsprozess zusätzlich unterstützen, indem Sie den Dampf des frisch aufgekochten Tees (zum Beispiel Kamille) inhalieren. Das befeuchtet die Schleimhäute und wirkt je nach Tee der Entzündung entgegen.
Gurgeln
Abgekühlte Heilpflanzentees können Sie auch zum Gurgeln verwenden. Nehmen Sie einen Schluck und spülen Sie damit Ihren Mund und Rachenraum.
Alternativ können Sie sich auch eine spezielle Gurgellösung herstellen: Dazu eine der folgenden Zutaten in einem Glas mit lauwarmem Wasser auflösen:
- zwei Esslöffel Apfelessig oder
- einen Esslöffel Zitronensaft oder
- einen Teelöffel Meersalz
Gut umrühren und mit der Lösung mehrmals täglich gurgeln.
Halswickel und Auflagen
Weitere Hausmittel gegen Rachenentzündung sind kalte Wickel am Hals. Das lindert den Schmerz und wirkt abschwellend auf die beanspruchten Schleimhäute.
Prießnitz-Halswickel: Ein Tuch in kaltes Wasser (10 bis 18 Grad) legen, auswringen und um den Hals legen. Die Wirbelsäule dabei aussparen. Mit einem trockenen Tuch abdecken und 30 Minuten bis mehrere Stunden wirken lassen. Nach dem Abnehmen des Wickels den Hals vor Kälte schützen.
Kalte Quarkauflage: Ein- bis zweimal täglich 250 bis 500 Gramm Quark (Zimmertemperatur) auf ein bis zwei Mullkompressen streichen und am Hals anlegen. Mit dem überstehenden Mull und einem Baumwolltuch abdecken und fixieren. Die Auflage 20 Minuten bis mehrere Stunden wirken lassen. Danach ruhen.
Heilerdeauflage: Die gewünschte Menge an Heilerde mit etwas kaltem Wasser zu einem streichfähigen Brei verrühren und ca. 0,5 bis 2 cm dick direkt auf den Hals auftragen. Mit einem Tuch abdecken und einem weiteren Tuch fixieren. Die Auflage ein bis zwei Stunden wirken lassen, bis die Heilerde trocken ist. Anschließend die Haut reinigen, abtrocknen und einölen. Ein- bis zweimal täglich anwenden.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Tipps für den Alltag
Folgende Tipps helfen bei einer Rachenentzündung, die Schleimhäute zu schonen:
Reizende Stoffe meiden: Schleimhaut-reizende Faktoren wie Nikotin, Alkohol und scharfe Gewürze sollte man bei einer Rachenentzündung meiden – besonders bei einer chronischen Pharyngitis.
Schleimhaut feucht halten: Wenn Sie an einer trockenen Rachenentzündung (Pharyngitis sicca) leiden, sollten Sie Ihre Rachenschleimhaut möglichst feucht halten. Das bedeutet zum Beispiel: Viel trinken. Gut geeignet sind warme Honigmilch und lauwarmer schwarzer Johannisbeersaft. Meiden Sie außerdem überheizte Räume im Winter und lüften Sie regelmäßig. Auch ein Wasserverdunster kann helfen.
Knoblauch essen: Die Knolle wirkt leicht entzündungshemmend. Wenn Sie an einer chronischen Rachenentzündung leiden, können Sie gerne häufiger mit Knoblauch kochen oder würzen.
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