Pulmonale Hypertonie: Ursachen, Symptome – _
Welche Ursachen hat die pulmonale Hypertonie?
Eine pulmonale Hypertonie ist definiert als Erhöhung des mittleren Blutdrucks der Lungenschlagader (Pulmonalarterie), des sogenannten pulmonal-arteriellen Drucks (PAPm). Bei einem gesunden Menschen beträgt der Wert für den pulmonalen Mitteldruck in Ruhe weniger als 20 mmHg; alle Werte, die darüber liegen, sprechen bei Erwachsenen für eine pulmonale Hypertonie.
Die Ursache für einen Lungenhochdruck ist eine Verengung der Lungengefäße, wodurch sich das Volumen der Gefäße verringert und der Blutfluss reduziert. Grund für die Gefäßverengung ist ein Ungleichgewicht zwischen bestimmten Botenstoffen, die regulieren, wie sich die Gefäße erweitern oder verengen.
Die Ursache für dieses Ungleichgewicht ist bislang unbekannt. Dabei sind Zellen der inneren Gefäßwand (Endothelzellen), die Innenschicht und die glatte Gefäßmuskulatur von Lungenarterien vermehrt gefäßverengenden Botenstoffen (wie zum Beispiel Endothelin, Serotonin, Thromboxan) ausgesetzt.
Gleichzeitig sind gefäßerweiternde Botenstoffe (wie Prostazyklin oder Stickstoffmonoxid) in verringerter Anzahl vorhanden. Dies hat zur Folge, dass sich die Gefäße zusammenziehen. Die gefäßerweiternden Stoffe führen aber auch zu einem erhöhten Zellwachstum, sodass sich die Gefäßwände verdicken und die Gefäße immer mehr verengen.
Durch diese Vorgänge verringert sich das Volumen der Gefäße: Weniger Blut strömt durch sie hindurch. Gleichzeitig ist durch das geringere Volumen der Widerstand erhöht, wodurch der Druck steigt, mit dem das Blut durch die Gefäße fließt. Damit steigt die Belastung für das Herz: Aufgrund des höheren Widerstands in den Gefäßen braucht es immer mehr Kraft, um Blut in den Lungenkreislauf zu pumpen.
Mit der Zeit vergrößert sich die rechte Herzkammer und der Muskel der Herzwand verdickt sich (Cor pulmonale). Schließlich ist das Herz nicht mehr in der Lage, genügend Blut zu pumpen. Ohne rechtzeitige Behandlung entwickelt sich daraus eine sogenannte Rechtsherz-Insuffizienz.
Mediziner unterscheiden eine primäre von der sekundären pulmonalen Hypertonie: Die primäre oder idiopathische pulmonale Hypertonie (IPAH) tritt als eigenständiges Krankheitsbild ohne bekannte Ursache auf. Es liegt also keine Grunderkrankung als Ursache vor. Die IPAH ist zum Teil erblich: Sind in einer Familie zwei oder mehr Familienmitglieder betroffen, ist von der sogenannten familiären pulmonalen Hypertonie (FPAH) die Rede. Beide Formen der pulmonalen Hypertonie sind jedoch äußert selten. So beträgt die Anzahl der Neuerkrankungen beider Formen zusammen nur ein bis drei Fälle pro einer Million Einwohner pro Jahr.
Meist ist eine bestimmte Grunderkrankung die Ursache für einen Lungenhochdruck. Dann ist von einer sekundären pulmonalen Hypertonie die Rede. Vor allem Patienten mit einer Linksherzschwäche oder chronischen Lungenerkrankungen leiden gehäuft unter pulmonaler Hypertonie. Krankheiten, die unter Umständen eine pulmonale Hypertonie nach sich ziehen, sind:
- COPD (engl.: chronic obstructive pulmonary disease – chronisch obstruktive Lungenerkrankung): Sie ist die häufigste Ursache einer pulmonalen Hypertonie.
- Lungenfibrose: Bei dieser Erkrankung des Lungengewebes wird vermehrt Bindegewebe gebildet, wodurch es u. a. zu verringerter Sauerstoffaufnahme kommt.
- Bindegewebserkrankungen wie das sog. CREST-Syndrom oder Sklerodermie
- Lungenembolien (Verstopfungen von Blutgefäßen der Lunge)
- HIV-Infektion
- Linksherzerkrankungen
- Lebererkrankungen
- Schistosomiasis (Bilharziose): Diese durch Würmer hervorgerufene Krankheit ist vor allem in Südamerika eine häufige Ursache für eine pulmonale Hypertonie.
Als Risikofaktoren, die eine pulmonale Hypertonie begünstigen, gelten zudem bestimmte Medikamente wie Appetitzügler (Anorektika) sowie Drogenmissbrauch.
Je nach Ursache wird die pulmonale Hypertonie in fünf Kategorien eingeteilt:
- Pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)
- Pulmonale Hypertonie bei Linksherzerkrankungen
- Pulmonale Hypertonie bei Lungenerkrankungen und/oder Hypoxämie (erniedrigter Gehalt an Sauerstoff im arteriellen Blut)
- Pulmonale Hypertonie durch chronische thrombotische und/oder embolische Krankheiten
- Pulmonale Hypertonie durch andere, nicht klassifizierte Erkrankungen
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