Prämenstruelles Syndrom: Symptome & Therapie
PMS: Was sind die Symptome?
Bei Frauen mit dem Prämenstruellen Syndrom kündigen sich in der zweiten Zyklus-Hälfte, etwa zwei Wochen bis drei Tage vor Beginn der Monatsblutung, verschiedene körperliche und/oder psychische Beschwerden an. Wie schwer die PMS-Symptome ausgeprägt sind, ist individuell verschieden und schwankt auch von Monat zu Monat.
Körperliche PMS-Symptome
Mögliche körperliche PMS-Symptome sind zum Beispiel:
Außerdem verändert sich bei einigen Frauen der Appetit durch PMS: Manche leiden unter Heißhungerattacken, andere klagen dagegen über Appetitlosigkeit und Völlegefühl. Auch Übelkeit vor der Periode sowie ein Blähbauch sind möglich. Manche Frauen berichten zudem von einer Gewichtszunahme vor der Periode. Diese beruht weniger auf einer gesteigerten Nahrungsaufnahme als auf einer Einlagerung von Wasser in das Gewebe.
Brustspannen und Brustschmerzen vor der Periode sind ebenfalls mögliche Anzeichen von PMS. Mediziner sprechen hierbei von Mastodynie. Charakteristisch sind stechende oder ziehende Schmerzen. Oft ist die Brust auch vergrößert, weil durch das hormonelle Ungleichgewicht vor der Periode Wasser im Brustgewebe eingelagert wird. Mit Beginn der Menstruationsblutung bilden sich diese Wasseransammlungen (Ödeme) wieder zurück.
Von der Mastodynie zu unterscheiden ist die Mastalgie. Das sind Brustschmerzen unabhängig von der Regelblutung. Sie werden zum Beispiel durch Zysten, eine Brustentzündung oder Brustkrebs verursacht.
Kopfschmerzen vor der Periode sind ebenfalls keine Seltenheit beim Prämenstruellen Syndrom. Viele leiden vor der Regelblutung unter Druckschmerzen mitten auf dem Kopf. Bei einigen Betroffenen weiten sich die Kopfschmerzen zu einer Migräne aus.
Manche Menschen reagieren vor der Regelblutung deutlich sensibler auf Reize wie helles Licht, Lärm, Gerüche oder Berührungen, die dann oft als extrem unangenehm empfunden werden. Zudem ist bei manchen PMS-Betroffenen die Toleranz für Stress oder Zeitdruck herabgesetzt.
Psychische PMS-Symptome
Meist geht das Prämenstruelle Syndrom nicht nur mit körperlichen, sondern auch mit psychischen Beschwerden einher. So sind Betroffene in der Zeit vor der Regelblutung oft gereizt. Außerdem werden sie schneller müde, benötigen öfter Pausen und mehr Schlaf als gewöhnlich. Weitere psychische PMS-Symptome, die häufig beobachtet werden, sind:
- Plötzliche Wutanfälle
- Depressive Verstimmungen
- Erhöhte Ängstlichkeit
- Interessenlosigkeit
- Antriebslosigkeit
- Innere Unruhe
- Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Hyperaktivität
Viele Betroffene fühlen sich in der Zeit vor der Regelblutung schneller überfordert. Sie machen sich mehr Sorgen und haben ein Gefühl von Kontrollverlust. Einige sind zudem traurig oder depressiv verstimmt. Oft ist dadurch auch das Selbstwertgefühl beeinträchtigt. Das beflügelt das negative Gesamt-Empfinden, was wiederum andere PMS-Symptome wie Ängstlichkeit, Konzentrations- und Schlafstörungen in einigen Fällen verstärkt. So geraten die Betroffenen oft in einen Kreislauf aus negativen Emotionen.
Die Traurigkeit oder depressive Verstimmung vor der Periode haben oft keinen objektiven Grund. Sie verschwindet meist urplötzlich wieder. Diese unerklärlichen Stimmungsschwankungen führen oft zu Problemen mit Partnern, Familie oder Freunden.
Wenn Sie unter psychischen PMS-Symptomen leiden, heißt das nicht, dass Sie psychisch krank sind. Die seelischen Veränderungen werden – genauso wie die körperlichen – unter anderem durch den veränderten Hormonspiegel hervorgerufen. Ebenso wie die körperlichen PMS-Symptome verschwinden auch die psychischen Beschwerden in der Regel mit der Menstruationsblutung.
PMS oder schwanger?
Einige PMS-Symptome wie Stimmungsschwankungen, Unterbauchschmerzen, Übelkeit und Heißhungerattacken deuten auch auf eine möglicherweise bestehende Schwangerschaft hin. Doch gerade zu Beginn einer Schwangerschaft treten zusätzlich weitere, klar vom PMS abgrenzbare Beschwerden auf. Dazu zählen vor allem Morgenübelkeit, eine dauerhaft leicht erhöhte Temperatur sowie extreme Erschöpfung. Und spätestens, wenn die nächste Menstruationsblutung ausbleibt, klärt sich die Frage: PMS oder schwanger?
Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS)
Bei einigen Frauen ist die Belastung durch das Prämenstruelle Syndrom so groß, dass sie den normalen Tagesablauf sowie das Berufs- und Familienleben beeinträchtigt. Diese besonders schweren Fälle werden als Prämenstruelle Dysphorische Störung (PMDS) bezeichnet.
Die Symptome der Prämenstruellen Dysphorischen Störungsind ähnlich wie beim prämenstruellen Syndrom, nur viel stärker ausgeprägt und belastend. Typisch für die Prämenstruelle Dysphorische Störung sind starke Stimmungsschwankungen, die dazu führen, dass sich die Betroffenen deprimiert, weinerlich, ängstlich oder sogar hoffnungslos fühlen.
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Dr. med. Marc Schmidt,
Facharzt für Frauenheilkunde und GeburtshilfeDr. med. Marc Schmidt,
Facharzt für Frauenheilkunde und GeburtshilfeDr. Schmidt ist spezialisiert auf Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin und betreibt eine eigene Facharztpraxis in München.
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