Symptome und Behandlungsmethoden

Posttraumatische Belastungsstörung: Definition – _

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Wie wird eine posttraumatische Belastungsstörung therapiert?

Die posttraumatische Belastungsstörung sollte von einem traumatherapeutisch geschulten Psychiater oder Psychologen behandelt werden. Bei Anwendung eines falschen Therapieverfahrens verfestigt sich die posttraumatische Belastungsstörung möglicherweise sonst noch.

Manche Menschen, die ein traumatisches Erlebnis verarbeiten wollen, suchen zusätzlich Hilfe durch Austausch mit anderen Betroffenen und schließen sich Selbsthilfegruppen an.

Psychotherapie

Eine posttraumatische Belastungsstörung lässt sich erfolgreich mit einem psychotherapeutischen Verfahren behandeln. Die Behandlung erfolgt dabei meist in mehreren Schritten:

Schritt 1: Sicherheit

An oberster Stelle steht, einen geschützten Rahmen und ein Gefühl der Sicherheit für den Betroffenen zu schaffen. Der Patient muss sich einigermaßen sicher und geschützt fühlen, um seine posttraumatische Belastungsstörung in Angriff zu nehmen. Oft wird deshalb ein teilstationärer oder vollstationärer Aufenthalt für den Anfang der Behandlung empfohlen. Die Dauer eines Klinikaufenthalts richtet sich unter anderem nach dem Schweregrad und ob der Betroffene beispielsweise zusätzlich unter schweren depressiven Symptomen leidet.

Bevor die Psychotherapie begonnen wird, erfolgt meist eine Aufklärung des Patienten (Psychoedukation), damit er die posttraumatische Belastungsstörung als Krankheitsbild besser versteht.

Schritt 2: Stabilisierung

Das geplante psychotherapeutische Vorgehen wird in der Regel von Patient und Therapeut gemeinsam besprochen. Es werden Strategien entwickelt, um den Alltag zu bewältigen. Entspannungsübungen sowie Atemübungen helfen, die eigenen Gedanken im Zaum zu halten.

Eine ergänzende medikamentöse Unterstützung ist mitunter hilfreich, um Ängste zu lösen. Medikamente werden aber nicht als alleinige oder vorrangige Therapie eingesetzt. Zudem haben Patienten, die eine posttraumatische Belastungsstörung erleiden, ein höheres Risiko, medikamentenabhängig zu werden. Die Medikamente werden deshalb gezielt und unter Beobachtung eingenommen. Als Wirkstoffe kommen lediglich Sertralin, Paroxetin oder Venlafaxin zum Einsatz.

Bei Kindern und Jugendlichen wird nicht empfohlen, Psychopharmaka einzusetzen.

Schritt 3: Überwindung, Integration und Rehabilitation

In dieser Phase hat der Patient bereits Sicherheit erlangt und Techniken erlernt, die dabei helfen, seine Gefühle etwas zu lenken. Nun geht es an die “Trauma-Arbeit”:

Viele Betroffene fühlen sich schnell mit Emotionen überfordert. Deshalb ist es womöglich hilfreich, wenn therapeutisch zunächst nicht direkt auf das Trauma eingegangen wird, sondern eine indirekte Bearbeitung der Erinnerung erfolgt. Schritt für Schritt wird der Erkrankte dann langsam mit Bildern und Gefühlen konfrontiert. Diese weiterentwickelte Form der Verhaltenstherapie (Konfrontationstherapie) wird sehr oft eingesetzt, um eine posttraumatische Belastungsstörung zu behandeln.

Eine weitere speziell für die PTBS entwickelte Therapiemethode ist das Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR). Hierbei wird der Patient im geschützten Rahmen der Therapie langsam an das Trauma herangeführt. Im Moment der Erinnerung und wenn die Angst erneut aufsteigt, soll durch eine schnelle, ruckartige Veränderung der horizontalen Blickrichtung eine Gewöhnung an das Traumaerlebnis erreicht werden.

Letztlich soll das traumatisierende Erlebnis in die gedanklichen Prozesse eingebettet werden und nicht mehr zu Angst und Hilflosigkeit führen.

Manche Menschen weisen nach einer Akutbehandlung noch Symptome auf und sind hierdurch von chronischer Krankheit oder Behinderung und damit einhergehender Arbeitsunfähigkeit bedroht. Um die ursprüngliche Leistungsfähigkeit wiederzuerlangen und ins gesellschaftliche und berufliche Leben zurückzufinden (Reintegration), helfen ihnen Rehabilitationsmaßnahmen. Unter anderem kommen hier unterstützend Ergo-, Sport- und Sozialtherapie zum Einsatz.

Therapie der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung

Die komplexe posttraumatische Belastungsstörung wird im deutschsprachigen Raum oft durch die psychodynamische imaginative Traumatherapie (PITT) nach Luise Reddemann behandelt. Bei dieser imaginativen Therapie werden im Allgemeinen verschiedene Behandlungstechniken kombiniert.

Der Patient lernt dabei, sich gedanklich einen sicheren Raum für einen Rückzug zu schaffen, wenn die Emotionen in Bezug auf das Ereignis zu stark werden. Ziel hierbei ist es, die posttraumatische Belastungsstörung dadurch zu überwinden, dass das Erlebte in die normale Gefühlswelt eingebettet wird.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind die Prolonged Exposure Therapy (PE), bei der der Patient sich in die traumatische Situation zurückversetzt und das Trauma nochmals erlebt. Die Therapiesitzung wird auf Tonband aufgenommen. Der Patient hört sich die Aufzeichnung täglich an, so lange, bis die dadurch ausgelösten Emotionen weniger werden.

Bei der Cognitive Processing Therapie (CPT) soll der Patient schriftlich seine Erlebnisse aufarbeiten und “Denkfehler” wie Schuld- oder Schamgefühle umstrukturieren.

Die Narrative Exposure Therapy (NET) ist eine Kombination der Testimony Therapy (einem Kurzzeitverfahren zur Behandlung von traumatisierten Überlebenden politischer Gewalt) mit klassischen verhaltenstherapeutischen Verfahren. Dabei wird der gesamte Lebenslauf des Patienten mit unbewältigten Traumata verarbeitet. An diese gewöhnt sich der Patient im Laufe der Zeit und ordnet sie in seine Lebensgeschichte ein.

Die Brief Eclectic Psychotherapy for PTSD (BEPP) kombiniert kognitiv-verhaltenstherapeutische und psychodynamische Element in 16 Therapiesitzungen. Sie umfasst fünf Elemente: Psychoedukation, Exposition, Schreibaufgaben und die Arbeit mit Erinnerungslücken, Bedeutungszuschreibung und Integration sowie ein Abschiedsritual.

Therapie bei Kindern und Jugendlichen

Für Heranwachsende sind die Behandlungsansätze ganz ähnlich. Auch bei ihnen kommen die genannten Therapieformen infrage. Sie werden allerdings altersgemäß angepasst. So werden je nach individuellem Entwicklungsstand beispielsweise die verwendeten Methoden (wie Malen versus Schreiben) ausgewählt.

Der Umfang des Einbezugs der Eltern oder der Bezugsperson richtet sich nach dem Alter des Betroffenen. Je jünger das Kind ist, desto dringender ist die Unterstützung nahestehender Menschen, um das in der Therapie Gelernte umzusetzen.

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