Polymyalgia rheumatica: Lebenserwartung – _
Polymyalgia rheumatica: Untersuchungen und Diagnose
Bei unklaren Beschwerden wie starken Schulter- und Nackenschmerzen mit Abgeschlagenheit und Fieber ist meist der Hausarzt der erste Ansprechpartner. Vermutet dieser eine rheumatische Ursache, wird er Sie an einen Spezialisten überweisen. Das ist in der Regel ein Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, kurz Rheumatologe.
Es gibt keine einzelne, spezifische Untersuchung zum Nachweis einer Polymyalgia rheumatica. Die Diagnose stellt der Arzt auf Basis des Anamnesegesprächs, der Blut- und Ultraschalluntersuchungen. Dabei schließt er andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen aus (wie Rheumatoide Arthritis, Polymyositis).
Anamnese
Der erste Schritt zur Abklärung Ihrer Beschwerden ist ein ausführliches Gespräch über Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Der Arzt fragt Sie, welche Beschwerden Sie genau haben, seit wann diese bestehen und wie sie sich im Alltag bemerkbar machen (z.B. steife Gelenke am Morgen, vor allem nachts heftige Schulter- und Nackensschmerzen). Wichtig zu wissen ist für den Arzt auch, ob es Vor- oder Grunderkrankungen gibt und ob Sie bereits Medikamente einnehmen.
Körperliche Untersuchung
An das Gespräch schließt sich eine allgemeine körperliche Untersuchung an. Sie gibt dem Arzt Hinweise auf Ihren allgemeinen Gesundheitszustand und trägt dazu bei, andere Erkrankungen als Ursache der Beschwerden auszuschließen.
Bei der körperlichen Untersuchung achtet der Arzt vor allem auf Ihre Gelenke. Hat sich durch die Polymyalgie die Gelenkinnenhaut entzündet (Synovitis), zeigen sich leicht geschwollene Gelenke (etwa an Händen oder Knie). Zudem testet der Arzt Ihre Beweglichkeit: Manche PMR-Patienten haben Schwierigkeiten, ihre Arme seitlich über 90 Grad anzuheben.
Blutuntersuchungen
Wie bei fast allen entzündlichen Erkrankungen lassen sich auch bei der Polymyalgia rheumatica auffällige Entzündungswerte im Blut feststellen: In der Regel sind bei einer PMR die Blutsenkungsgeschwindigkeit und/oder das C-reaktive Protein (CRP) angestiegen. Eventuell ist auch die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) erhöht. Zusätzlich finden Ärzte manchmal eine erhöhte Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) und eine Verschiebung der Bluteiweiße.
Autoantikörper wie der Rheumafaktor, der bei Rheumatoider Arthritis und einigen anderen rheumatischen Erkrankungen meistens im Blut vorhanden ist, lassen sich bei Polymyalgia rheumatica typischerweise nicht nachweisen.
Ultraschall
Im Ultraschall können Ärzte die entzündlichen Veränderungen im Schulterbereich (z.B. Schleimbeutelentzündung) erkennen, die bei Polymyalgia rheumatica typischerweise auftreten. Röntgenbilder sind dagegen unauffällig. Sie zeigen höchstens alterstypische Veränderungen wie Gelenkverschleiß, aber keine Entzündungszeichen.
ACR-EULAR-Klassifikation der Polymyalgia rheumatica
Die Experten der Europäischen Liga gegen Rheuma (EULAR) und des American College of Rheumatology haben 2012 ein Punkteystem entwickelt, um die Diagnose einer Polymyalgia rheumatica zu unterstützen. Ärzte können diesen Score anwenden, wenn die Patienten
- älter als 50 Jahre sind,
- neue Schulterschmerzen beidseits haben und
- das CRP und/oder die Blutsenkung erhöht sind.
Die Kriterien selbst beziehen sich vor allem auf die Symptome einer Polymyalgia rheumatica, verschiedene Blutwerte und eine Ultraschalluntersuchung. Je nach Untersuchungsergebnissen sammelt der Betroffene Punkte, was ab einer entsprechenden Punktzahl für das Vorliegen einer Polymyalgia rheumatica spricht.
Weitere Untersuchungen bei Bedarf
Vermutet der Arzt zusätzlich oder alternativ eine Riesenzellarteriitis, kann eine Gewebeprobe (Biopsie) von Arterien aufschlussreich sein: Meist wird aus der Schläfenarterie ein Stück entnommen und mikroskopisch auf entzündliche Veränderungen untersucht. Bei Polymyalgia rheumatica liefert die Gefäßbiopsie dagegen ein unauffälliges Ergebnis.
Manchmal sind weitere Untersuchungen zum Ausschluss anderer Erkrankungen notwendig. Ein Beispiel: Kommt als Ursache der Beschwerden neben der Polymyalgia rheumatica auch eine Polymyositis (eine Autoimmunerkrankung der Muskeln) in Betracht, kann eine Gewebeprobe der schmerzenden Muskeln weiterhelfen. Bei PMR ist eine solche Muskelbiopsie unauffällig. Bei Polymyositis finden sich in der Muskelprobe dagegen typische Veränderungen.
Im Unterschied zur Polymyositis sind zudem eine Elektromyografie (EMG), die die Muskelaktivität misst, und der Blutwert Creatinkinase üblicherweise unauffällig.
Steht die Diagnose Polymyalgia rheumatica fest, können weitere Untersuchungen zur Therapieplanung sinnvoll sein. Das kann zum Beispiel eine Knochendichtemessung sein. Die bei der Polymyalgia rheumatica notwendige Kortisontherapie kann nämlich Knochenschwund (Osteoporose) begünstigen beziehungsweise verstärken.
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