Symptome und Behandlungsmethoden

Plantarfasziitis: Symptome, Therapie, Prognose – _

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Wie wird die Plantarfasziitis behandelt?

Die Plantarfasziitis ist eine der hartnäckigsten und frustrierendsten Sportverletzungen. Obwohl es viele konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten gibt, entwickelt sich eine Plantarfasziitis häufiger – in bis zu 20 Prozent der Fälle – zu einer chronischen Belastung.

Konservative Behandlung

Um die Entzündung und die Schmerzen einer Plantarfasziitis zu verringern, besteht die Behandlung zunächst aus Entlastung oder Anpassung der sportlichen Bewegungsabläufe. Dabei analysiert der Arzt die Trainingsmethoden und -umstände, beispielsweise Bergläufe, Laufoberflächen aus Sand oder Geröll, plötzliche Trainingssteigerung, und schlägt bei Bedarf eine Änderung vor.

Dehnübungen: Für die Waden- und Fußsohlenmuskulatur sind Dehnungsübungen ein wesentlicher Bestandteil bei der konservativen Behandlung der Plantarfasziitis. In einer Studie haben sich bei 72 Prozent der Patienten die Symptome allein durch Dehnübungen gebessert.

Eine Dehnübung besteht beispielsweise darin, den Fuß über eine mit Eis gefüllte Flasche abzurollen. Die passive Beugung des Fußes mit einem Handtuch, welches um den Vorfuß gewickelt und Richtung Kopf gezogen wird, ist ebenfalls eine gute Dehnübung. Ärzte und Therapeuten empfehlen, die Dehnübungen etwa dreimal täglich für mindestens zehn Minuten zu wiederholen.

Schuheinlagen: Schuheinlagen, die das zur Körpermitte gerichtete Längsgewölbe abstützen und aufrichten und so die Faszien entlasten, wirken sich positiv aus. Nachtlagerungsschienen in Streckstellung des oberen Sprunggelenks helfen vor allem bei starken Schmerzen am Morgen.

Tapeverbände/Bandagen: Mithilfe von Tapes und Bandagen lassen sich der Fuß und das Fußgewölbe stabilisieren. Beides dämpft den Druck auf die Sehne beim Gehen und reduziert damit die Belastung und die Fersenschmerzen.

Physiotherapie: Spezielle Massagen wie Querfriktionsmassagen am Sehnenansatz sind zunächst unangenehm, helfen aber bei der Schmerzlinderung. Ebenso Teil der Therapie ist ein gezieltes Fußmuskeltraining.

Gewichtsreduktion: Übergewichtige Menschen neigen vermehrt zu Plantarfasziitis, da bei ihnen die plantare Sehne stärker belastet ist. Liegen eine Entzündung und zudem stärkeres Übergewicht vor, ist eine Gewichtsreduktion häufig Teil der Therapie.

Medikamente: Medikamentös eignen sich nicht-steroidale Antirheumatika(NSAR). Die Injektionstherapie mit Kortison ist eine weitere Möglichkeit, dabei verschwinden mitunter bis zu 70 Prozent der Schmerzen. Allerdings setzen unter Umständen wiederholte Injektionen den Stoffwechsel des Sehnengewebes so stark herab, dass die Gefahr eines Risses ansteigt.

Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Bei der extrakorporalen Stoßwellentherapie werden über die Haut Ultraschallstoßwellen in die verletzte Region gebracht. Die Methode hat wegen ihres guten Erfolgs in der physikalischen Therapie zur Bewegungsverbesserung und Schmerzreduktion zunehmend an Bedeutung gewonnen. Da die Behandlungskosten sehr hoch sind, behandeln Ärzte zunächst nur chronische und solche Fälle, die auf andere konservative Maßnahmen nicht ansprechen.

Röntgenentzündungsbestrahlung: Auch die sogenannte Röntgenentzündungsbestrahlung setzen Mediziner bei konservativ erfolglos behandelter Plantarfasziitis ein. Etwa zwei Drittel der damit behandelten Patienten werden schmerzfrei. Nachteil ist jedoch die Strahlenbelastung.

Operative Behandlung durch Einkerbung

In seltenen Fällen, in denen trotz konservativer Maßnahmen nach sechs Monaten noch keine Besserung eingetreten ist, ziehen Ärzte eine Operation in Betracht. Dies bleibt in der Regel den Fällen vorbehalten, die auf konservative Behandlungsversuche nicht ansprechen – etwa fünf Prozent aller Erkrankten mit Plantarfasziitis werden operiert.

Die offene Einkerbung ist das Standardverfahren der operativen Therapie der Plantarfasziitis. Dabei wird über einen kurzen, schrägen Hautschnitt über dem Punkt an der Fußsohle, an dem der Druckschmerz am stärksten ist, die Plantarfaszie am Ursprung eingekerbt. Das reduziert unmittelbar die Spannung in der Sehne. Außerdem lassen sich so schmerzhafte Vernarbungen vermeiden. Liegt ein Fersensporn vor, lässt sich dieser zudem an seiner Basis abtragen.

Nach der Operation tragen Betroffene für etwa zwei Tage eine Unterschenkelfußschiene. Danach ist es wichtig, in den ersten Tagen eine vorsichtige Teilbelastung einzusetzen, wobei spezielle Einlagen der zusätzlichen Entlastung dienen. Erforderlich ist zudem eine Physiotherapie mit gezieltem Kräftigungs- und Dehnungsprogramm für die Fußmuskeln.

Nach der sechsten postoperativen Woche ist es möglich, langsam die Laufbelastung zu steigern, wobei zunächst nur leichtes Ausdauertraining zu empfehlen ist. Vor der zehnten bis zwölften Woche nach der Operation ist von Sprungbelastungen noch nachdrücklich abzuraten. Die gesamte Heilung dauert mindestens zwölf Wochen, in Einzelfällen sogar bis zu einem Jahr.

Eine endoskopische Behandlung ist ebenso möglich. Die Heilungsdauer ist dann in der Regel kürzer.

Komplikationen der Operation

Als Komplikation bleiben beispielsweise die Schmerzen nach einer Operation bestehen oder wandern auf den Mittelfuß. Dies passiert, wenn die komplette Plantarfaszie durchtrennt wurde, da sich die Verspannung der Längswölbung verändert hat. Wie bei jeder Operation sind allgemeine Operationsrisiken wie oberflächliche oder tiefe Infektionen, schmerzende Narben oder tiefe Venenthrombosen nicht auszuschließen.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Als Hausmittel, die bei einer Plantarfasziitis helfen, gelten Schmerzsalben. Sie sind beispielsweise in der Drogerie erhältlich und beinhalten Wirkstoffe wie Arnika. Dieses Kraut aus den Blüten der Alpenblume soll schmerz- und entzündungslindernd wirken. Anzumerken ist, dass diese Salben Wirkstoffe in geringer Konzentration enthalten und eine Wirkung nicht eindeutig medizinisch nachgewiesen ist.

Ähnliches gilt für alternative Arzneimittel mit Rizinusöl oder Capsaicin. Rizinusöl regt insbesondere die Bildung von Kollagen an und soll so unter anderem die Struktur von Sehnen stärken. Außerdem wirkt es entzündungshemmend. Capsaicin ist als Schmerzmittel in Form von Pflastern und Salben gerade im Sport weit verbreitet.

Kälte wirkt bis zu einem gewissen Grad ebenfalls gegen Schmerzen und reduziert das Brennen in der Fußsohle. Ärzte raten daher, bei akuten Fersenschmerzen den Fuß zu kühlen. Dazu eignen sich Kühlkissen (Cool-Packs)oder Quarkwickel.

Wärme ist ein ebenso hilfreiches Mittel gegen Fersenschmerzen. Sie regt, ähnlich wie Kälte, die Durchblutung an und stimuliert so die Selbstheilungskräfte des Körpers. Aber sie sorgt auch für Entspannung und lockert verhärtetes Gewebe. Massagen mit erwärmten, hautschonenden Ölen eignen sich daher gut als unterstützende Maßnahme in der Therapie einer Plantarfasziitis und lassen sich zu Hause durchführen.

Alternativ finden sich in der Homöopathie Ansätze zur Behandlung einer Plantarfasziitis. Die Therapie gilt als ganzheitlich und bezieht beispielsweise die Ernährung der betroffenen Person mit ein. Hierbei empfiehlt sich, einen auf Homöopathie spezialisierten Mediziner aufzusuchen.

Hausmittel und Homöopathie haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.

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