Nebenhodenentzündung: Symptome, Dauer – _
Wie lässt sich eine Nebenhodenentzündung feststellen?
Bei Verdacht auf eine Nebenhodenentzündung ist es ratsam, sich an einen Urologen zu wenden. Der Arzt wird sich zunächst ausführlich mit Ihnen über Ihre Beschwerden und eventuelle Grunderkrankungen unterhalten (Anamnese). Mögliche Fragen sind zum Beispiel:
- Seit wann bestehen die Beschwerden?
- Haben die Beschwerden plötzlich begonnen?
- Haben Sie Ausfluss aus dem Penis oder Schmerzen beim Wasserlassen?
- Sind bei Ihnen bereits Erkrankungen der Harnwege bekannt (auch Harnwegsinfekte)?
- Haben Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr?
Nebenhodenentzündung: Körperliche Untersuchung
Im Anschluss folgt die körperliche Untersuchung. Der Arzt wird den Hodensack zunächst auf erkennbare Entzündungszeichen (Überwärmung, Rötung) begutachten und prüfen, ob der Nebenhoden geschwollen ist.
Dann hebt der Arzt den Hodensack an. Wenn sich die Beschwerden dadurch vermindern (Prehn-Zeichen positiv), spricht dies für eine Epididymitis. Bei einer Hodenentzündung und einer Hodentorsion (Drehung des Hodens um seine eigene Achse) bessern sich die Beschwerden durch das Heben des Skrotums hingegen nicht.
Diese Unterscheidung ist sehr wichtig, da eine Hodentorsion ein Notfall ist, der binnen weniger Stunden operiert werden muss. Bei der Hodentorsion tritt mitunter allerdings auch eine Entzündung des Nebenhodens als Begleiterscheinung auf. Ist es also nicht möglich, eine Hodentorsion in der Untersuchung auszuschließen, ist eine operative Freilegung des Hodens notwendig.
Hat sich ein Abszess (abgekapselte Eiteransammlung) im Bereich des Nebenhodens gebildet, ertastet der Arzt diesen als fluktuierende Schwellung.
Nebenhodenentzündung: Laboruntersuchungen
Der Arzt wird Sie um eine Urinprobe bitten. Mithilfe sogenannter Urin-Sticks lässt sich der Verdacht auf einen Infekt der Harnwege schnell erhärten. Zusätzlich lässt der Arzt eine Erregerkultur aus dem Urin anfertigen. Dadurch ist es möglich, den auslösenden Erreger zu bestimmen.
Außerdem testet das Labor die Bakterien auf deren Empfindlichkeit gegenüber Antibiotika (Resistogramm). Ergänzend entnimmt der Arzt bei Verdacht auf eine Epididymitis einen Abstrich aus dem Harnröhreneingang und lässt diesen im Labor untersuchen.
In der Blutuntersuchung zeigen sich im Falle einer Nebenhodenentzündung typische Entzündungszeichen (wie eine erhöhte Zahl weißer Blutzellen). Bei Verdacht auf eine Mumps-Virus-Infektion weisen Antikörper im Blut auf die Infektion hin.
Nebenhodenentzündung: Bildgebende Verfahren
Bei Verdacht auf eine Nebenhodenentzündung ist die Ultraschalluntersuchung des Hodens (Hodensonografie) zur Diagnose besonders wichtig. Sie lässt sich jederzeit wiederholen und ist völlig gefahrlos. Deshalb eignet sich die Sonografie hervorragend, um den Verlauf der Erkrankung zu beurteilen.
Der Urologe erkennt am Ultraschallbild die Ausdehnung der Entzündung und ob sich der Prozess bereits auf den benachbarten Hoden ausgebreitet hat. Auch erkennt er in der Untersuchung frühzeitig eine beginnende Abszessbildung.
Besteht der Verdacht auf eine Abflussbehinderung im Harnsystem, die den Harn in Samenleiter und Hoden presst, kommen neben der Ultraschalluntersuchung Röntgenuntersuchungen infrage. Mithilfe von Kontrastmittel (Urografie) lassen sich Engstellen in der Harnröhre (Urethrastrikturen) darstellen.
Gegebenenfalls sind eine Messung des Harnstrahls oder eine Blasenspiegelung hilfreich, um die genaue Ursache einzugrenzen.
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