Meningitis (Hirnhautentzündung) – _
Meningitis: Symptome
Im Allgemeinen treten am Beginn einer Meningitis Symptome auf, die denen einer Grippe ähneln. Dazu zählen beispielsweise hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Im weiteren Verlauf gesellt sich eine schmerzhafte Nackensteifigkeit (Meningismus) hinzu. Sie ist ein sehr typisches Hirnhautentzündungs-Symptom: Die Hirnhäute sind (im Unterschied zum Gehirn) mit Schmerzrezeptoren ausgestattet. Auf Entzündungen und Reizungen wie bei einer Meningitis reagieren sie deshalb mit Schmerzen. Zudem versteift sich der Nacken. Die Schmerzen machen sich besonders bei Kopfbewegungen bemerkbar, weil die Hirn- und Rückenmarkshäute hierbei leicht gedehnt werden. Am stärksten schmerzt es, wenn das Kinn zum Brustkorb geführt wird. Durch die Schmerzen verspannt sich zudem die Nackenmuskulatur. Das verstärkt die Nackensteife.
Hirnhäute und Gehirn selbst können auch gleichzeitig entzündet sein. Diese Kombination aus Hirnhautentzündung (Meningitis) und Gehirnentzündung (Enzephalitis) wird Meningoenzephalitis genannt.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über alle wichtigen Hirnhautentzündung-Symptome bei Erwachsenen:
Hirnhautentzündung: Symptome bei Erwachsenen |
schmerzhafte Nackensteifigkeit (Meningismus) |
Fieber |
ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Gliederschmerzen |
erhöhte Lichtempfindlichkeit der Augen (Lichtscheue, Photophobie) |
erhöhte Geräuschempfindlichkeit (Phonophobie) |
Übelkeit und Erbrechen |
Verwirrtheit und Benommenheit |
ggf. Schwindel, Hörstörungen, epileptische Anfälle |
Hirnhautentzündung: Symptome bei bakterieller Meningitis
Besonders stark sind die Meningitis-Symptome bei der bakteriellen Meningitis: Innerhalb von Stunden können sich die anfänglich leichten Symptome massiv verschlimmern und sogar zum Tode führen! Deshalb ist es lebenswichtig, bei einer bakteriellen Hirnhautentzündung die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und den Arzt zu alarmieren.
Erste Symptome der Meningitis zeigen sich hier zwei bis fünf Tage (bei Meningokokken etwa zwei bis zehn Tage), nachdem man sich mit den Bakterien angesteckt hat. Es beginnt wie bei anderen Formen von Hirnhautentzündung mit unspezifischen, grippeartigen Beschwerden. Im Verlauf von Stunden oder wenigen Tagen kann sich ein hochakutes Krankheitsbild entwickeln. Dabei haben die Betroffenen meist starke Kopfschmerzen, extreme Nackensteifigkeit und Fieber. Auch neurologische Ausfallerscheinungen sind möglich, also beispielsweise eine Bewusstseinseintrübung und verwaschene Sprache.
Komplikationen
Eine mögliche Komplikation bei einer durch Meningokokken-Infektion ist eine „Blutvergiftung“ (Sepsis): Die Bakterien überschwemmen in großer Anzahl das Blut des Patienten. Hohes Fieber, Schwäche und ein schweres Krankheitsgefühl mit Kreislaufbeschwerden sind die Folge. In schweren Fällen kann sich aus dieser Meningokokken-Sepsis (Meningitis-Sepsis) das sogenannte Waterhouse-Friderichsen-Syndrom entwickeln (besonders bei Kindern und Menschen ohne Milz):
Die Meningokokken tragen auf ihrer Oberfläche schädliche Zuckerketten (Endotoxine). Beim Zerfall der Bakterien werden diese Giftstoffe in großer Menge ins Blut freigesetzt. Das löst eine unkontrollierte Blutgerinnungsreaktion im Körper aus: Es bilden sich zahlreiche Blutgerinnsel (Thromben), die kleinere Gefäße verstopfen können. Zudem werden durch die massive Gerinnselbildung die für die Blutgerinnung notwendigen Gerinnungsfaktoren aufgebraucht (Verbrauchskoagulopathie). Das kann starke Blutungen in der Haut, in Schleimhäuten und an inneren Organen zur Folge haben.
Beispielsweise entstehen zunächst kleine Einblutungen in Haut und Schleimhaut, sogenannte Petechien. Sie zeigen sich zuerst nur als etwa stecknadelgroße, rote oder bräunliche Pünktchen. Diese werden im Verlauf immer größer und sehen wie „blaue Flecken“ aus. Auch Einblutungen in inneren Organen treten auf, etwa in den Nebennieren. Sie werden dadurch stark geschädigt, sodass sie als Hormonproduzent ausfallen. Mediziner sprechen dann von einer Nebennierenschwäche (Nebenniereninsuffizienz). Die starken Blutungen lassen den Blutdruck abfallen, es kann sich ein Schockzustand bis hin zum Koma entwickeln. Die Sterblichkeit beim Waterhouse-Friderichsen-Syndrom ist hoch!
Das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom kann bei verschiedenen bakteriellen Erkrankungen auftreten. Am häufigsten ist es aber die Folge einer von Meningokokken ausgelösten Hirnhautentzündung.
Hirnhautentzündung: Symptome bei viraler Meningitis
Eine durch Viren ausgelöste Meningitis verläuft im Allgemeinen milder als eine bakterielle Hirnhautentzündung. Anzeichen treten erstmals etwa zwei bis vierzehn Tage nach der Ansteckung in Erscheinung: grippeähnliche Beschwerden, gefolgt von einer schmerzhaften Nackensteife. Im Gegensatz zur bakteriellen Meningitis verstärken sich die Symptome meist nicht innerhalb von Stunden, sondern eher im Verlauf von mehreren Tagen.
Bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem klingen die Beschwerden in aller Regel im Laufe einiger Tage von allein wieder ab. Die Erholungsphase kann aber recht lang dauern. Bei kleineren Kindern kann die Erkrankung auch schwer verlaufen. Das Gleiche gilt bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (zum Beispiel durch Medikamente, Krebs oder Infektionen wie HIV).
Hirnhautentzündung: Symptome bei Säuglingen und Kleinkindern
Viele Säuglinge und Kleinkinder zeigen sehr unspezifische Meningitis-Symptome. Die Hirnhautentzündung lässt sich dann oft nur schwer diagnostizieren, besonders in frühen Stadien der Erkrankung.
Erste Meningitis-Anzeichen bei Säuglingen und Kleinkindern sind etwa Fieber, Trinkschwäche und auffallende Müdigkeit. Die kleinen Patienten sind ungewöhnlich reizbar und teilnahmslos. Später können Bauchschmerzen, Krampfanfälle und schrilles Schreien hinzukommen. Die Fontanelle (Knochenlücke am kindlichen Schädel, die mit Bindegewebe und Haut bedeckt ist) kann vorgewölbt sein. Die schmerzhafte Nackensteifigkeit (Meningismus), die normalerweise ein typisches Anzeichen von Hirnhautentzündung ist, fehlt bei Kleinkindern und Babys oftmals.
Tipp: Da sich gerade bei kleinen Kindern die Meningitis-Symptome rasch entwickeln und gefährlich werden können, sollten Sie bereits bei einem vagen Krankheitsverdacht zum Arzt gehen.
Hirnhautentzündung: Symptome bei Sonderformen der Meningitis
Zu den Sonderformen der Meningitis zählen unter anderem die tuberkulöse Meningitis (durch Tuberkulose-Bakterien) und eine Meningitis bei Neuroborreliose (durch Borreliose-Bakterien). Beide beginnen langsam – über Tage kann Fieber das einzige Meningitis-Symptom sein. Später können weitere Anzeichen der Hirnhautentzündung hinzukommen wie Nackensteife und Kopfschmerzen.
Insgesamt sind diese beiden Sonderformen sehr selten. Bei einem lang anhaltenden Krankheitsverlauf sollten sie allerdings in Betracht gezogen werden.
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