Lungenemphysem: Symptome, Ursachen – _
Lungenemphysem: Behandlung
Ein Lungenemphysem ist nicht heilbar. Das bedeutet, dass die krankhaften Veränderungen des Lungengewebes unumkehrbar (irreversibel) sind. Mit der richtigen Therapie aber schreitet die Erkrankung deutlich langsamer fort.
Nicht rauchen!
Die wichtigste Maßnahme ist der Rauchstopp: Unabhängig von der Ursache und dem Stadium der Erkrankung sollten Betroffene sofort mit dem Qualmen aufhören. Manche schaffen diesen Rauchstopp ganz allein. Viele brauchen dabei aber Hilfe. Schließlich gilt die Nikotinsucht als eine der stärksten Abhängigkeiten überhaupt.
Zögern Sie also nicht, sich Unterstützung beim Rauchstopp zu suchen. Das kann etwa eine Verhaltenstherapie oder eine Selbsthilfegruppe sein. Auch Nikotinersatzmittel wie Nikotinpflaster, -kaugummis oder -sprays sowie Akupunktur oder Hypnose können bei der Entwöhnung helfen. Nützliche Informationen erhalten Sie in unserem Beitrag „Rauchen aufhören: So werden Sie Nichtraucher!“.
Vermeiden Sie auch das Passivrauchen! Halten Sie sich also beispielsweise nicht in Räumen auf, in denen geraucht wird.
Andere eingeatmete Schadstoffe beseitigen
Neben Tabakrauch sollten Lungenemphysem-Patienten auch andere inhalative Noxen möglichst meiden, um die krankhaften Prozesse in der Lunge nicht noch anzutreiben.
Impfen lassen
Lungenemphysem-Patienten sind anfälliger für Infekte der Atemwege. Deshalb empfehlen Ärzte ihnen die Pneumokokken-Impfung und die Grippe-Impfung. Der Impfschutz der Pneumokokken-Impfung hält etwa fünf Jahr lang an und sollte dann erneuert werden. Gegen Grippe (Influenza) müssen Sie sich jedes Jahr neu impfen lassen: Grippeviren verändern sich permanent, sodass der Impfstoff jährlich angepasst werden muss.
Infekte frühzeitig behandeln
Bei Menschen mit einem Lungenemphysem sollten Atemwegsinfekte frühzeitig behandelt werden. Fieber und Husten mit gelb-grünlichem Auswurf weisen auf eine bakterielle Infektion hin. Dann ist unbedingt eine Behandlung mit Antibiotika ratsam – sie kann einen schweren Krankheitsverlauf verhindern. Selten ist eine antibiotische Langzeitbehandlung nötig, die der Hausarzt dann engmaschig überwachen muss.
Medikamente
Bei Bedarf erhalten Lungenemphysem-Patienten Medikamente, die die Symptome lindern:
- Beta-2-Sympathomimetika: Sie wirken bronchienerweiternd und werden inhaliert; dabei gibt es kurzwirksame (wie zum Beispiel Salbutamol) und langwirksame Vertreter (wie etwa Salmeterol).
- Anticholinergika: Auch diese Mittel wirken bronchienerweiternd und werden inhaliert. Ein bekannter Vertreter ist zum Beispiel Ipratropium.
- ggf. Glukokortikoide („Kortison“): Sie besitzen eine entzündungshemmende Wirkung und werden meist inhaliert; nur in schweren Fällen verschreiben Ärzte manchmal Kortison-Tabletten.
Wird das Lungenemphysem durch einen angeborenen Alpha-1-Antitrypsinmangel verursacht, kann man in manchen Fällen das fehlende Eiweiß medikamentös ersetzen. Solche Alpha-1-Antitrypsin-Substitute werden regelmäßig als Infusion verabreicht.
Physiotherapie, körperliche Aktivität, Ernährung
Bei einer Atemtherapie erlernen die Patienten spezielle Techniken, die das Ausatmen erleichtern. Hilfreich für die richtige Atemtechnik sind außerdem starke Bauchmuskeln. Deshalb beinhaltet die Therapie zusätzlich gezieltes Bauchmuskeltraining.
Ratsam ist auch ein individuell angepasstes Ausdauertraining, um Atemmuskulatur und Herz-Kreislauf-System fit zu halten beziehungsweise zu machen. Patienten können zum Beispiel regelmäßig Spaziergänge machen, Rad fahren (in der Ebene) und gemeinsam mit einer Lungensportgruppe (Sportgruppe speziell für Lungenkranke) trainieren.
Inhalieren mit einer Kochsalzlösung erleichtert das Abhusten von Schleim in den Atemwegen. Unterstützend sollten Patienten viel trinken. Dann löst sich der Schleim in den Atemwegen leichter. Was „viel“ bedeutet, sollten Patienten am besten mit ihrem Arzt besprechen. Er weiß, welche Trinkmenge im Einzelfall am ratsamsten ist – und ob diese vielleicht aus medizinischen Gründen (wie Nierenproblemen) eingeschränkt werden sollte.
Manchmal ist auch eine individuelle Anpassung der Ernährung sinnvoll – etwa um ein bestehendes Über- oder Untergewicht abzubauen.
Sauerstoff-Langzeittherapie
Patienten mit einem schweren Lungenemphysem erhalten oft eine Langzeitbehandlung mit Sauerstoff: Sie atmen täglich über eine gewisse Zeit reinen Sauerstoff über eine Maske oder einen Sauerstoffschlauch an der Nase. Das kann die Prognose verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen steigern.
Doch ist bei einer Sauerstofftherapie manchmal besondere Vorsicht geboten: Hat sich der Körper bereits an einen erhöhten Kohlenstoffdioxid (C02)-Spiegel im Blut gewöhnt, entfällt der stärkste Atemantrieb – eben der steigende C02-Gehalt. Dann verbleibt der Sauerstoffmangel als einziger Atemantrieb.
Wird nun unkontrolliert Sauerstoff zugeführt, entfällt auch dieser letzte Atemantrieb. Die Patienten hören auf, ausreichend zu atmen. Sie können folglich die „verbrauchte Luft“, das Kohlenstoffdioxid (C02), nicht mehr richtig abatmen und trüben zunehmend ein (C02-Narkose). Deshalb entscheidet der Arzt sehr sorgfältig, ob und wie viel Sauerstoff im Einzelfall sinnvoll ist.
Während einer Sauerstofftherapie sollten Sie auf keinen Fall rauchen, denn Sauerstoff ist hochexplosiv. Schon ein wenig Glut oder ein kleiner Funke reicht aus, um das Gas zu entzünden!
Operation
Bei einem schweren Lungenemphysem kann ein chirurgischer Eingriff sinnvoll sein. Im Rahmen einer Lungenvolumenreduktion (LVR) beseitigen Ärzte besonders geschädigtes Lungengewebe oder schalten es gezielt aus. In der Folge wird das verbleibende Lungengewebe wieder besser belüftet.
Es gibt verschiedene Verfahren zur Lungenvolumenreduktion. Manchmal wird der Eingriff nicht chirurgisch durchgeführt, sondern im Rahmen einer Bronchoskopie.
Bei Patienten mit einem Lungenemphysem im Endstadium bleibt als letzte Therapieoption oft nur noch eine Lungentransplantation.
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