Symptome und Behandlungsmethoden

Leberkrebs: Ursachen, Therapie und mehr

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Leberkrebs: Behandlung

Die Leberkrebs-Therapie hängt von mehreren Faktoren ab, zu denen das Stadium der Krebserkrankung, das Alter und der Allgemeinzustand des Patienten zählen. Zur Verfügung stehen verschiedene Behandlungsmethoden, die allein oder in unterschiedlichen Kombinationen zur Anwendung kommen:

Eine Operation bietet die Chance, den Leberkrebs-Patienten zu heilen, indem der erkrankte Teil der Leber (Teilresektion) oder aber die gesamte Leber entfernt wird. Im zweiten Fall erhält der Patient als Ersatz eine Spenderleber (Lebertransplantation).

In den meisten Fällen aber ist Leberkrebs zum Zeitpunkt der Diagnose für eine chirurgischen Eingriff schon zu weit fortgeschritten. Statt einer Operation oder aber zur Überbrückung der Zeit bis zur Lebertransplantation kommen dann örtliche Maßnahmen in Betracht, die den Tumor zerstören (lokal-ablative Therapieverfahren).

Lässt sich Leberkrebs weder operativ noch lokal-ablativ vollständig beseitigen, können Patienten mittels transarterieller (Chemo- oder Radio-)Embolisation und/oder mit Medikamenten behandelt werden. Manchmal kommt auch eine Hochpräzisions-Strahlentherapie (Hochpräzisionsradiotherapie) in Betracht. Ziel dieser Behandlungen ist es, das Tumorwachstum zu bremsen und die Überlebenszeit der Betroffenen zu verlängern.

Operation / Lebertransplantation

Bei Leberkrebs versucht der Chirurg, das befallene Lebergewebe möglichst vollständig operativ zu entfernen. Bei einem kleinen Tumor genügt es dafür meist, einen Teil der Leber zu entfernen (Leberteilresektion). Da die Leber grundsätzlich ein großes Regenerationspotenzial hat, können insgesamt bis zu 85 Prozent des Lebergewebes operativ entfernt werden. Sofern die restlichen 15 Prozent der Leber gesund und voll funktionsfähig sind, kann die Leber weiterhin ihre Aufgaben erfüllen. Die verbliebenen gesunden Leberzellen ersetzen das entfernte Gewebe nach und nach.

Hat sich der Leberkrebs auf so viele Bereiche des Organs ausgebreitet, dass eine operative Teilresektion nicht mehr möglich ist, kann eventuell das ganze Organ entfernt und durch eine Spenderleber ersetzt werden. Eine solche Lebertransplantation kommt allerdings nur für wenige Patienten in Betracht, weil dafür verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Beispielsweise muss der Tumor auf die Leber beschränkt sein und darf noch keine Tochtergeschwülste (Leberkrebs-Metastasen) – etwa in Lymphknoten – gebildet haben.

Lokal-ablative Verfahren

Es gibt verschiedene lokal-ablative Verfahren zur Behandlung von Leberkrebs. Hier die wichtigsten:

Bei der Radiofrequenz-Ablation (RFA, RFTA, RITA) führt der Arzt unter Ultraschall- oder CT-Kontrolle eine Sonde in den bösartigen Tumor ein. Über diese wird dann das Tumorgewebe mithilfe von Radiofrequenzwellen auf über 100 Grad Celsius erhitzt. Auf diese Weise lassen sich Tumorareale mit einem Durchmesser von bis zu drei bis fünf Zentimetern zerstören. Bei mehreren Tumorherden sind meist mehrere Sitzungen nötig. Sie werden jeweils unter Kurznarkose durchgeführt.

Auch bei der Mikrowellenablation (MWA) wird das Tumorgewebe lokal erhitzt und dadurch zerstört. Es kommen dabei allerdings noch höhere Temperaturen (bis zu 160 Grad) zum Einsatz als bei der Radiofrequenz-Ablation (RFA).

Ein anderes lokal-ablatives Therapieverfahren bei Leberkrebs ist die perkutane Ethanol- oder Essigsäure-Injektion (PEI). Dabei spritzt der Arzt Alkohol (Ethanol) oder Essigsäure durch die Bauchdecke in das betroffene Leberareal. Beide Substanzen bewirken, dass die Krebszellen absterben. Das umliegende gesunde Gewebe bleibt dagegen weitgehend verschont. Die perkutane Ethanol- oder Essiginjektion wird meist in mehreren Sitzungen in mehrwöchigen Abständen wiederholt.

Experten empfehlen zur Behandlung von Leberzellkrebs (hepatozelluläres Karzinom) die Radiofrequenz- oder Mikrowellen-Ablation als lokal-ablatives Verfahren. Die perkutane Ethanol- oder Essigsäureinjektionen haben sich als weniger effektiv als etwa die RFA erwiesen.

Transarterielle (Chemo-)Embolisation (TAE/TACE)

Unter Embolisation versteht man den gezielten Verschluss von Blutgefäßen. Im Rahmen der Leberkrebs-Therapie kann man das bei Gefäßen machen, die den Tumor mit Blut versorgen:

Über einen Zugang in den Leistenarterien schiebt der Arzt unter Röntgenkontrolle eine biegsame Kanüle (Katheter) bis zur Leberarterie vor. Jeder Lebertumor wird über eine oder mehrere Verzweigungen dieser Arterie mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Im nächsten Schritt spritzt der Arzt über den Katheter kleine Kunststoffteilchen in diese Gefäße und verschließt sie dadurch – die Krebszellen, die nun von der Blutzufuhr abgeschnitten sind, sterben ab.

Dieses Therapieverfahren wird transarterielle Embolisation (TAE) genannt. Sie kann mit einer lokalen Chemotherapie kombiniert werden: Dazu spritzt der Arzt über den Katheter auch noch einen Wirkstoff in die Tumornähe, der Krebszellen abtötet (Chemotherapeutikum). Dann spricht man von transarterieller Chemo-Embolisation (TACE).

Transarterieller Radio-Embolisation (TARE)

Dieses Verfahren wird oft auch Selektive interne Radiotherapie (SIRT) genannt. Es handelt sich dabei um eine neuartige örtliche Strahlenbehandlung von innen. Sie kommt in Betracht, wenn Leberkrebs nicht operativ entfernt werden kann und noch keine Tocherabsiedlungen gebildet hat:

Auch hier wird wieder ein Katheter über die Leiste in die Leberarterie eingeführt. Über diesen Katheter schleust der Arzt dann zahlreiche winzige, radioaktive Kügelchen in jene Gefäße ein, die den Tumor versorgen. Das hat zwei Effekte: Zum einen werden die Gefäße verschlossen, sodass der Tumor von der Blutzufuhr abgeschnitten wird. Zum anderen werden die Krebszellen einer hohen lokalen Strahlendosis ausgesetzt, die sie abtötet.

Hochpräzisionsradiotherapie

Bei einer Hochpräzisionsradiotherapie wird eine hohe Strahlendosis von außen sehr präzise auf ein genau umschriebenes Körperareal – den Tumor oder eine Metastase – gerichtet. Das Verfahren wird auch stereotaktische Bestrahlung (engl.: “Stereotactic Body Radiotherapy”, SBRT) genannt. Sie kommt in Betracht, wenn andere lokale Therapieverfahren zur Behandlung von Leberkrebs nicht möglich sein.

Medikamente

Zielgerichtete Medikamente

Im Jahr 2007 wurde mit Sorafenib der erste zielgerichtete Wirkstoff zur Behandlung von Leberkrebs zugelassen. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Multi-Kinase-Hemmer (Multi-Kinase-Inhibitor): Durch die Blockade bestimmter Enzyme verzögert er das Wachstum des Tumors und der ihn versorgenden Blutgefäße. Sorafenib kann bei fortgeschrittenem Leberkrebs verordnet werden.

Neben Sorafenib stehen inzwischen noch weitere Enzymhemmer (Multi-Kinase- bzw. Tyrosinkinasehemmer) für die Leberkrebs-Therapie zur Verfügung, darunter Regorafenib und Lenvatinib.

Für bestimmte Patienten mit Leberzellkrebs kommt eine Kombinationstherapie mit den künstlich hergestellten monoklonalen Antikörpern Atezolizumab und Bevacizumab in Frage. Atezolizumab hemmt ein von den Krebszellen produziertes Protein (PD-L1), das dafür sorgt, dass das körpereigene Immunsystem nicht gegen die Tumorzellen vorgeht. Durch die Blockade von PD-L1 kann Atezolizumab diese “Bremse” der Immunabwehr aufheben, sodass der Körper effektiver gegen die bösartigen Zellen vorgehen kann.

Bevacizumab hemmt gezielt den Wachstumsfaktor VEGF. Dieser wird von Tumoren hergestellt, um die Neubildung von Blutgefäßen anzuregen – für eine bessere Versorgung des Tumors. Durch die Hemmung von VEGF kann Bevacizumab also die Versorgung und damit das Wachstum der bösartigen Geschwulst verringern.

Der Wirkstoff Ramucirumab ist ein weiterer monoklonaler Antikörper, der in bestimmten Fällen von Leberzellkrebs gegeben werden kann. Er besetzt bestimmte Bindungsstellen (Rezeptoren) des Wachstumsfaktors VEGF und blockiert damit dessen Wirkung.

Die Behandlung mit zielgerichteten Medikamenten kommt nur für ausgewählte Patientengruppen in Betracht.

Systemische Chemotherapie

Gegen viele Krebserkrankungen setzen Mediziner eine systemische (= auf den ganzen Körper wirkende) Chemotherapie ein – also Medikamente, die allgemein das Wachstum sich schnell teilender Zellen (wie Krebszellen) hemmen.

Bei Erwachsenen mit Leberzellkrebs wird eine solche Chemotherapie aber nicht standardmäßig angewendet, weil sie hier im Allgemeinen wenig wirkt. Im Einzelfall kann sie aber überlegt werden, etwa im Leberkrebs-Endstadium als schmerzlindernde (palliative) Maßnahme. Der Leberkrebs-Verlauf lässt sich dadurch zwar nicht gänzlich stoppen, aber zumindest verlangsamen.

Kinder und Jugendliche mit Leberzellkrebs sprechen im Unterschied zu Erwachsenen in fast der Hälfte aller Fälle gut auf eine systemische Chemotherapie an. Deshalb gehört sie bei der Behandlung dieser Patientengruppe zum Standard.

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