Kopfläuse (Pediculosis capitis) – _
Kopfläuse: Ursachen und Risikofaktoren
Kopfläuse zählen zu den Insekten und bevölkern das menschliche Haupthaar. Bei Kindern kommt ein Kopflausbefall (Pediculosis capitis) besonders häufig vor, da die körperliche Nähe in Kindergärten und Schulen eine Ansteckung fördert.
Die Hygiene spielt dabei keine Rolle: Den Parasiten ist es egal, ob die Haare sauber oder verschmutzt sind. Das heißt: Auch wenn man sich täglich die Haare wäscht, können sich Kopfläuse darin einnisten.
Eine Ansteckung mit Kopfläusen passiert fast immer durch direkte Übertragung der Parasiten von Mensch zu Mensch, etwa wenn Kinder beim Spielen die Köpfe zusammenstecken. Die Läuse wandern dann flink von Haar zu Haar – springen können sie nämlich nicht.
Es ist nicht auszuschließen, dass Kopfläuse auch indirekt über Gegenstände, die innerhalb einer kurzen Zeitspanne gemeinsam benutzt wurden, übertragen werden. Infrage kommen beispielsweise Mützen, Kämme oder Fahrradhelme. Dieser Übertragungsweg spielt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch so gut wie keine Rolle. Kopfläuse ohne Wirt werden durch fehlende Blutmahlzeiten schnell geschwächt und sterben. Bei Zimmertemperatur überleben sie auf Gegenständen deshalb in der Regel maximal drei Tage.
Können Kopfläuse auch Haustiere befallen?
Hunde, Katzen und andere Tiere sind keine Überträger von Kopfläusen. Kopfläuse sind auf den Menschen als Wirt spezialisiert und können sich ausschließlich von menschlichem Blut ernähren. Haustiere stecken sich daher nicht mit Kopfläusen an.
Wo sitzen die Kopfläuse am liebsten?
Kopfläuse tummeln sich besonders gern an den Schläfen, hinter den Ohren, im Nacken und am Hinterkopf. Hier ist die Haut sehr dünn und hat die optimale Temperatur für die kleinen Blutsauger.
Normalerweise beschränkt sich der Kopflausbefall auf das Haupthaar. Bei einem starken Befall finden sich die kleinen Parasiten aber manchmal auch an anderen behaarten Körperstellen – in den Augenbrauen, den Achselhaaren oder im Bart.
Gelegentlich werden Kopfläuse auch als Haarläuse bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch irreführend, da sich auch andere Läusearten, etwa Filzläuse, in den Haaren einnisten.
Wie ernähren und vermehren sich Kopfläuse?
Kopfläuse ernähren sich von menschlichem Blut. Dazu stechen sie alle vier bis sechs Stunden kleinste Blutgefäße (Kapillaren) in der Kopfhaut an und saugen das austretende Blut auf. Die Tiere geben dabei Speichel in die kleine Wunde ab, damit das Blut fließfähig bleibt und nicht gerinnt.
Das allzeit verfügbare Nahrungsangebot erlaubt den Kopfläusen, sich fleißig zu vermehren: Die Weibchen können während ihrer etwa vierwöchigen Lebenszeit 90 bis 140 Eier produzieren. Diese heften sie nahe der Kopfhaut mit einem speziellen Sekret an die Haare an. Dieser „Klebstoff“ ist wasserunlöslich, sodass sich die Eier beim normalen Haarewaschen nicht ablösen.
Die Läuseeier sind oval, etwa 0,8 Millimeter lang und mit einer weißlichen Chitinhülle (Nisse) versehen. Aus ihnen schlüpfen meist sieben bis acht Tage nach der Ablage die Larven (auch Nymphen genannt). Diese entwickeln sich innerhalb von neun bis elf Tagen zu geschlechtsreifen ausgewachsenen Kopfläusen. Vom frisch gelegten Ei bis zur fortpflanzungsfähigen Laus dauert es insgesamt also ungefähr drei Wochen.
Warum befallen Kopfläuse meistens Kinder?
Ein Befall mit Kopfläusen findet sich vor allem bei Kindern zwischen drei und zwölf Jahren, Kinder zwischen sieben und neun sind am häufigsten betroffen. Der Grund: Sie haben beim alltäglichen Spielen und Rumtollen mehr engen Körperkontakt als Erwachsene. Das macht es den recht flinken erwachsenen Läusen sehr leicht, den Wirt zu wechseln.
Erwachsene stecken sich nur selten an und wenn, dann meist bei ihren Kindern, die Kopfläuse aus der Schule oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen mit nach Hause bringen.
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