Ratgeber

Hyperthyreose: Symptome, die Sie nicht ignorieren sollten

Hier findest du Nahrungsergänzungsmittel, um fit zu bleiben oder dich schneller zu erholen. Für PraxisKnochen-Leser zum Vorteilspreis. Nur hier!
#Anzeige

Hyperthyreose: Symptome, die Sie nicht ignorieren sollten

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, das im Hals liegt und eine entscheidende Rolle für unseren Hormonhaushalt spielt. Sie produziert Hormone, die viele wichtige Funktionen im Körper steuern, darunter den Energiehaushalt, die Herzfunktion und die Körpertemperatur. Wenn die Schilddrüse zu viel dieser Hormone produziert, spricht man von einer sogenannten Hyperthyreose. Diese Erkrankung ist weit verbreitet und betrifft Menschen jeden Alters, insbesondere aber Frauen im mittleren Alter. In diesem Artikel erfahren Sie, was Hyperthyreose genau ist, welche Ursachen sie haben kann, welche Symptome auf eine Überfunktion der Schilddrüse hinweisen, wie die Diagnose erfolgt und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Ziel ist es, Sie umfassend und verständlich zu informieren, damit Sie Anzeichen frühzeitig erkennen und rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen können.

Was ist eine Hyperthyreose?

Der Begriff „Hyperthyreose“ beschreibt eine Überfunktion der Schilddrüse – das heißt, die Schilddrüse produziert deutlich mehr Hormone, als der Körper benötigt. Diese Überproduktion wirkt auf viele Bereiche des Körpers und kann, wenn sie unbehandelt bleibt, zu ernsten Beschwerden führen. Das andere Wort für eine Überfunktion ist auch thyreotoxische Krise, wobei letzteres eher eine akute, lebensbedrohliche Situation beschreibt.

Normalerweise reguliert die Schilddrüse die Hormonproduktion durch ein komplexes Zusammenspiel mit der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Bei einer Hyperthyreose ist dieses System aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folge sind zahlreiche körperliche und psychische Veränderungen, die je nach Schweregrad unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Ursachen der Hyperthyreose

Warum entsteht die Erkrankung?

Die Ursachen für eine Hyperthyreose sind vielfältig. Hier einige der häufigsten Gründe:

  • Morbus Basedow: Die häufigste Ursache in Europa. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die Schilddrüse angreift und sie zu viel Hormone produziert. Hierbei bildet das Immunsystem sogenannte Autoantikörper, die die Schilddrüse stimulieren, zu viel Hormone auszuschütten.
  • Schilddrüsenautonomie: In manchen Fällen entwickeln sich sogenannte «Knoten» in der Schilddrüse, die eigenständig Hormone produzieren – unabhängig von der Steuerung durch das Gehirn.
  • Entzündungen und Infektionen: Selten können auch Entzündungen der Schilddrüse, beispielsweise eine Thyreoiditis, zu einer vorübergehenden Überfunktion führen.
  • Übermäßiger Jodkonsum: Zu viel Jod in der Nahrung oder durch Medikamente kann die Schilddrüse zu einer Überproduktion anregen.
  • Schilddrüsenüberfunktion durch Medikamente: Besonders bei der Behandlung bestimmter Krankheiten kann die Dosierung der Medikamente eine Überfunktion begünstigen.

In den meisten Fällen ist die Ursache eine Autoimmunerkrankung, die das hormonelle Gleichgewicht stört.

Häufige Symptome und Anzeichen

Woran Sie eine Hyperthyreose erkennen können

Die Symptome einer Überfunktion der Schilddrüse sind vielfältig und können sich ganz unterschiedlich äußern. Manche Betroffene bemerken nur leichte Veränderungen, während andere schwere Beschwerden haben. Hier die häufigsten Anzeichen:

Physische Anzeichen

  • Gewichtsverlust: Trotz normaler oder sogar vermehrter Nahrungsaufnahme verlieren viele Menschen an Gewicht.
  • Herzrasen: Das Herz schlägt oft schneller oder unregelmäßig, manchmal begleitet von Herzstolpern.
  • Hitzewallungen und Schwitzen: Übermäßige Wärmeempfindlichkeit, gesteigertes Schwitzen und heißes Körpergefühl.
  • Zittern: Feines Zittern in den Händen ist ein häufiges Zeichen einer Überfunktion.
  • Müdigkeit und Schwäche: Trotz viel Bewegung fühlen sich Betroffene oft kraftlos und erschöpft.
  • Schlafprobleme: Einschlaf- und Durchschlafstörungen sind häufig.
  • Hautveränderungen: Manche Menschen haben eine warm- und feucht wirkende Haut.

Psychische und neurologische Anzeichen

  • Nervosität und Reizbarkeit: Betroffene fühlen sich unruhig, gereizt oder ängstlich.
  • Schwierigkeiten bei Konzentration: Konzentrationsprobleme und geistige Abgeschlagenheit sind typisch.
  • Depressive Verstimmungen: Neben den Hyperaktivitäts-Symptomen können auch depressive Gefühle auftreten.

Spezifische Anzeichen bei länger anhaltender Überfunktion

  • Proptose: Hervortreten der Augäpfel, die bei Morbus Basedow häufig auftritt.
  • Vergrößerte Schilddrüse: Auch Kropf genannt, der tastbar und sichtbar sein kann.

Wie wird eine Hyperthyreose diagnostiziert?

Diagnoseverfahren einfach erklärt

Wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion besteht, wird Ihr Arzt verschiedene Tests durchführen, um die genaue Diagnose zu stellen:

Anamnese und körperliche Untersuchung

Der Arzt fragt nach Ihren Symptomen, Ihrer Krankengeschichte und untersucht Ihren Hals. Dabei wird die Schilddrüse abgetastet, um eventuelle Vergrößerungen oder Knoten zu erkennen.

Bluttests

Der wichtigste Schritt sind Blutuntersuchungen, die folgende Werte messen:

  • TSH (Thyreotropin): Ist der wichtigste Indikator. Bei Hyperthyreose ist dieser oft sehr niedrig, weil die Schilddrüse zu viel Hormone produziert und die Hirnanhangsdrüse die Produktion herunterregelt.
  • Freie Schilddrüsenhormone (fT3 und fT4): Sind bei Hyperthyreose erhöht.

Bildgebende Verfahren

  • Schilddrüsenszintigrafie: Hierbei wird eine geringe Menge radioaktiven Jods verabreicht, um die Aktivität der Schilddrüse sichtbar zu machen. So erkennt man Überaktive Knoten oder eine generelle Überfunktion.
  • Ultraschall: Untersuchet die Schilddrüse auf Knoten, Vergrößerungen oder Entzündungen.

Behandlungsmöglichkeiten bei Hyperthyreose

Wie kann man die Überfunktion der Schilddrüse behandeln?

Die Wahl der Behandlung hängt von der Ursache, dem Ausmaß der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen ab. Hier einige gängige Optionen:

Medikamentöse Behandlung

  • Thionamide (z.B. Carbimazol oder Methimazol): Diese Medikamente hemmen die Hormonproduktion der Schilddrüse. Sie sind die erste Wahl bei vielen Patienten.
  • Beta-Blocker: Medikamente wie Propranolol können Herzrasen, Zittern und Angstgefühl schnell lindern, werden aber nicht die Ursache behandeln.

Radiojodtherapie

Hierbei wird radioaktives Jod verwendet, das gezielt die überaktiven Schilddrüsenzellen zerstört. Diese Behandlung ist effektiv, kann aber zu einer dauerhaften Unterfunktion führen, die dann mit Schilddrüsenhormonen ausgeglichen wird.

Chirurgische Entfernung

  • Bei großen Knoten, Kropf oder unzureichender Medikamentenbehandlung kann eine Operation notwendig sein. Dabei wird ein Teil oder die gesamte Schilddrüse entfernt.

Lebensstil und Hausmittel

Obwohl Medikamente und Eingriffe die Hauptbehandlung darstellen, können auch bestimmte Änderungen im Alltag helfen, Beschwerden zu lindern:

  • Vermeiden Sie Jodreiche Lebensmittel, wenn Ihr Arzt es empfiehlt.
  • Stressreduzierung und genügend Schlaf können helfen.
  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten, die den Körper stärkt.

Verlauf und Heilungschancen

Was passiert im Verlauf der Erkrankung?

Die Prognose einer Hyperthyreose hängt von der Ursache ab. Bei Morbus Basedow lässt sich die Erkrankung oft gut kontrollieren, manchmal ist jedoch eine lebenslange Behandlung notwendig. Bei einer Radiojodtherapie oder Operation kann es zu einer dauerhaften Unterfunktion der Schilddrüse kommen, die mit Hormonpräparaten ausgeglichen werden muss.

Mit der richtigen Behandlung sind die meisten Menschen in der Lage, ihre Erkrankung gut zu kontrollieren und die Beschwerden zu lindern. Frühe Diagnose und regelmäßige ärztliche Überwachung sind entscheidend dafür, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.

Tipps für den Alltag und Vorbeugung

  • Regelmäßige Kontrolle: Lassen Sie Ihre Schilddrüsenwerte regelmäßig überprüfen, wenn Sie bekannt sind oder Risikofaktoren haben.
  • Gesunde Ernährung: Sorgen Sie für eine ausgewogene Ernährung, die Ihren Körper stärkt.
  • Stressmanagement: Stress kann die Erkrankung verschlechtern. Entspannungsübungen, Yoga oder Meditation können hilfreich sein.
  • Vermeiden Sie unnötigen Jodkonsum: Überprüfen Sie Ihre Ernährung, insbesondere bei bekannten Schilddrüsenerkrankungen.

Aktuelle medizinische Erkenntnisse

Die Medizin entwickelt sich stetig weiter. Neue Medikamente und Behandlungsmethoden werden erforscht, um die Therapie noch schonender und effizienter zu gestalten. Besonders im Bereich der personalisierten Medizin wird angestrebt, individuelle Therapien anzubieten, die auf die spezifischen Ursachen und genetischen Eigenschaften des Patienten abgestimmt sind.

Fazit

Hyperthyreose ist eine ernsthafte, aber gut behandelbare Erkrankung der Schilddrüse. Frühes Erkennen und eine individuelle Behandlung sind entscheidend, um Beschwerden zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Wenn Sie Veränderungen wie Herzrasen, ungewollten Gewichtsverlust oder Nervosität bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Mit der richtigen Medizin, Lebensstiländerungen und regelmäßiger Kontrolle können Sie die Krankheit erfolgreich steuern und Ihre Lebensqualität bewahren.

Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige