Hüftschnupfen: Symptome, Therapie – _
Hüftschnupfen: Diagnose
Um plötzlich auftretenden Hüftschmerzen auf den Grund zu gehen, wird der Arzt zuerst die Krankengeschichte des Patienten erheben (Anamnese). Unter anderem lässt er sich dazu vom Kind beziehungsweise von den Eltern schildern, welche Symptome genau bestehen und wann sie erstmals aufgetreten sind. Außerdem erkundigt er sich, ob das Kind vor kurzem eine Erkältung, eine Magen-Darm-Grippe oder eine andere Infektion hatte – Hüft- bzw. Beinschmerzen beim Kind nach einem Infekt erwecken schnell den Verdacht auf Hüftschnupfen.
Nach dem Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung: Der Arzt bittet das Kind, ein paar Schritte hin und her zu gehen, um das Gangbild beurteilen zu können. Zudem prüft er die passive Beweglichkeit der Hüfte – sie ist schmerzbedingt eingeschränkt. Das gilt vor allem für die Innenrotation.
Darüber hinaus untersucht der Arzt die Haut im Hüftbereich und misst die Körpertemperatur des Patienten. Plötzliches Fieber in Verbindung mit den Hüftschmerzen sowie eine gerötete, warme Haut im Hüftbereich sprechen nämlich weniger für einen Hüftschnupfen als vielmehr für eine bakterielle Hüftgelenkentzündung (bakterielle oder septische Coxitis). Diese muss umgehend behandelt werden, um bleibende Schäden am Gelenk zu verhindern!
Der Verdacht auf Hüftschnupfen lässt sich meist mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) der Hüftgelenke im Seitenvergleich bestätigen: Bei einer Coxitis fugax ist ein Gelenkerguss erkennbar, also eine Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenkspalt.
Bei Zweifel weitere Untersuchungen
Ist sich der Arzt unsicher, ob nicht vielleicht doch eine bakterielle Entzündung in der Hüfte vorliegt, sind weitere Untersuchungen sinnvoll – etwa eine Blutuntersuchung. Hierbei sind vor allem die Entzündungsparameter von Interesse, darunter die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), das C-reaktive Protein (CRP) und die Blutsenkung. Sie sind bei einem Hüftschnupfen nicht oder nur leicht erhöht, bei einer bakteriellen Coxitis dagegen meist deutlich erhöht.
Gegebenenfalls führt der Arzt auch eine Gelenkpunktion durch: Sowohl bei Hüftschnupfen als auch bei bakterieller Hüftgelenkentzündung bildet sich ein Gelenkerguss. Mit einer feinen Hohlnadel kann der Arzt eine Probe dieser angesammelten Flüssigkeit entnehmen und zur Analyse ins Labor schicken. Bei einem Hüftschnupfen finden sich keine Bakterien in der Probe, bei bakterieller Hüftentzündung schon.
Differenzialdiagnosen
Neben der erwähnten bakteriellen Hüftgelenkentzündung muss der Arzt noch andere mögliche Ursachen für die Beschwerden (Differenzialdiagnosen) ausschließen – vor allem dann, wenn die Beschwerden nicht, wie bei Hüftschnupfen, nach wenigen Tagen wieder abklingen. Möglicherweise steckt dann eine der folgenden Erkrankungen dahinter:
- Osteomyelitis: Knochenmarkentzündung, meist verbunden mit einer Knochenentzündung (Osteitis)
- Morbus Perthes: Das ist eine seltene, nicht-infektiöse Kinderkrankheit, bei der infolge einer Durchblutungsstörung Knochengewebe im Bereich des Hüftkopfes (Oberschenkelkopfes) abstirbt. Betroffen sind vor allem Jungen. Die Ursache von Morbus Perthes ist unbekannt.
- Rheuma: Eine schmerzhafte Entzündung in der Hüfte kann auch rheumatisch bedingt sein. Rheumatische Gelenkentzündungen bei Kindern unter 16 Jahren werden unter dem Begriff „Juvenile idiopathische Arthritis“ (JIA) zusammengefasst. Meist sind nur wenige Gelenke betroffen.
- Lyme-Borreliose: Gerade Kinder, die viel in Wald und Wiese spielen, können sich in Risikogebieten durch den Stich infizierter Zecken mit der bakteriellen Krankheit anstecken. Die möglichen Symptome sind vielfältig und umfassen auch schmerzhafte Gelenkentzündungen.
Manchmal sind Hüftschmerzen bei Heranwachsenden auch einfach harmlose Wachstumsschmerzen.
Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige
Source link