Hornhautverkrümmung: Anzeichen, Diagnose, Behandlung – _
Hornhautverkrümmung: Beschreibung
Die Hornhaut (Kornea) ist der vorderste Abschnitt des Augapfels, der vor der Pupille liegt. Sie ist leicht oval geformt, etwas kleiner als ein 1-Cent-Stück und circa einen halben Millimeter dick. Da sie dem runden Augapfel aufliegt, ist sie selbst sphärisch gewölbt, in etwa so wie eine Kontaktlinse.
Was ist eine Hornhautverkrümmung?
Von einer Hornhautverkrümmung (ungenau: „Hornhautkrümmung“) spricht man, wenn die Kornea nicht gleichmäßig gewölbt ist. Diese Anomalie wird auch Stabsichtigkeit genannt. Mediziner sprechen bei einer Hornhautverkrümmung von Astigmatismus, was aus dem Griechischen kommt und so viel wie „Punktlosigkeit“ bedeutet. Beide Begriffe deuten bereits darauf hin, welche Auswirkungen auf das Sehvermögen die Hornhautverkrümmung hat:
Normalerweise sorgt die Hornhaut zusammen mit der Augenlinse dafür, dass die parallel einfallenden Lichtstrahlen gebündelt werden und fokussiert auf einem einzigen Punkt der Netzhaut (Brennpunkt) auftreffen. Dadurch ist scharfes Sehen möglich.
Bei der Hornhautverkrümmung ist die Kornea aber ungleichmäßig gewölbt, wodurch das Licht nicht richtig gebündelt werden kann. An manchen Stellen werden einfallende Lichtstrahlen stärker gebündelt als an anderen. Sie vereinen sich auf der Netzhaut in der Folge nicht in einem einzigen Punkt, sondern auf einer Linie (Brennlinie): Auf der Netzhaut wird kein einzelner klarer Punkt abgebildet – die Sicht ist unscharf.
Welche Arten von Hornhautverkrümmung gibt es?
Beim regulären Astigmatismus werden einfallende Lichtstrahlen auf senkrecht stehenden Brennlinien („Stab“) abgebildet. Diese Form der Hornhautverkrümmung lässt sich noch weiter untergliedern. Das ist aber hauptsächlich für den Optiker relevant, um eine passgenaue Sehhilfe anzufertigen.
Bei einer irregulären Hornhautverkrümmung stehen die optischen Ebenen nicht senkrecht aufeinander. Einfacher gesagt: Während beim regulären Astigmatismus noch eine gewisse Ordnung herrscht, ist bei einem irregulären manchmal überhaupt kein System mehr erkennbar. Bei extremen Formen (etwa durch Vernarbungen der Hornhaut) wird das Licht in verschiedenste Richtungen abgelenkt, sodass kaum mehr Brennlinien vorhanden sind. Die Behandlung eines irregulären Astigmatismus ist deshalb schwieriger.
Man kann eine Hornhautverkrümmung auch danach beurteilen, wo die Brennlinien in Bezug zur Netzhaut liegen. Oft liegt die eine in der Netzhautebene, die andere aber davor (Astigmatismus myopicus simplex) oder dahinter (Astigmatismus hyperopicus simplex). Es kann auch eine Brennlinie davor und die andere dahinter liegen (Astigmatismus mixtus). Manchmal besteht zusätzlich zur Hornhautverkrümmung eine Weitsichtigkeit oder Kurzsichtigkeit (Hyperopie beziehungsweise Myopie): Astigmatismus compositus nennt dies der Fachmann.
Astigmatismus ist auch ohne Hornhautverkrümmung möglich
Zwar wird mit Hornhautverkrümmung und Astigmatismus oft das Gleiche gemeint, tatsächlich ist der Begriff „Astigmatismus“ aber weiter gefasst. Denn auch Unregelmäßigkeiten der Linse (lentikulärer Astigmatismus) und sogar des Augenhintergrundes können zu einem Astigmatismus führen. Die Hornhautverkrümmung ist aber der häufigste Grund für eine Stabsichtigkeit.
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