Herzmuskelentzündung: Symptome & Behandlung – _
Wie wird eine Herzmuskelentzündung behandelt?
Die Behandlung einer Herzmuskelentzündung richtet sich zum einen nach den Symptomen, zum anderen nach dem Auslöser. Körperliche Schonung und die Behandlung einer möglichen Grunderkrankung stellen dabei die Grundpfeiler der Myokarditis-Behandlung dar.
Bei einer sehr schweren Herzmuskelentzündung erfolgt die Behandlung des Patienten meist auf der Intensivstation. Dort überwachen Spezialisten durchgehend lebenswichtige Werte wie Herzaktivität, Puls, Sauerstoff-Sättigung und Blutdruck.
Körperliche Schonung
Besonders wichtig bei einer Herzmuskelentzündung ist, dass sich der Patient körperlich vollständig schont. Das bedeutet, dass er im Idealfall jede körperliche Anstrengung vermeidet, beispielsweise auch im Haushalt. Denn eine Herzmuskelentzündung hinterlässt lebenslange Schäden am Herzmuskel und den Herzklappen, wenn Belastung sie weiter befeuert.
Bei schwerer Herzmuskelentzündung werden Patienten in der Regel ins Krankenhaus eingewiesen.
Auch Wochen nach der akuten Phase der Erkrankung darf sich der Patient nicht überanstrengen. Der Arzt entscheidet, wann eine Vollbelastung wieder möglich ist. Solange Zeichen einer Herzschwäche bestehen, ist der Patient arbeitsunfähig und gilt als krank. Wenn er sich vorzeitig wieder belastet, riskiert er einen Rückfall und bleibende Schäden.
Erfordert eine Myokarditis längere Bettlägerigkeit, besteht die Gefahr, dass sich Blutgerinnsel bilden (Thrombose). Zur Vorbeugung erhalten die Patienten Blutgerinnungshemmer.
Behandlung der Ursache
Die häufigsten Erreger einer infektiösen Herzmuskelentzündung sind Viren. Allerdings stehen in der Regel keine antiviralen Medikamente gegen eine solche virale Myokarditis zur Verfügung. Die Behandlung besteht hier im Wesentlichen aus Schonung und Bettruhe, um so das Immunsystem beim Kampf gegen die Erreger zu unterstützen.
Anders sieht es bei einer bakteriellen Myokarditis aus: Gegen die auslösenden Bakterien verschreibt der Arzt Antibiotika. Auch gegen weitere Krankheitserreger, die in seltenen Fällen eine Herzmuskelentzündung verursachen, setzen Ärzte meist gezielte Medikamente ein. Dazu zählen Antimykotika gegen Pilzinfektionen und Antiprotozoika gegen einzellige Parasiten (wie die Erreger der Chagas-Krankheit).
In bestimmten Fällen kommen bei einer Herzmuskelentzündung noch andere Therapien in Frage (zum Teil nur im Rahmen von Studien). Das ist etwa die Gabe von Kortison. Es wirkt entzündungshemmend und unterdrückt das Immunsystem. Das ist bei einer Autoimmun-Myokarditis sinnvoll, bei der der Körper aufgrund einer Fehlregulation des Immunsystems Antikörper gegen körpereigene Strukturen bildet (Auto-Antikörper).
Behandlung von Komplikationen
Eine mögliche Komplikation der Herzmuskelentzündung ist Herzschwäche. Dann verschreibt der Arzt verschiedene Medikamente, zum Beispiel ACE-Hemmer, AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Betablocker. Sie entlasten das schwache Herz. Das Gleiche tun auch wassertreibende Medikamente (Diuretika).
Manchmal schlägt das Herz bei einer Myokarditis derart unregelmäßig und schnell, dass eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung wie eine Kammer-Tachykardie oder Kammer-Flimmern droht. Dann muss der Patient teilweise vorübergehend mit einem äußeren Schockgeber (Defibrillator) versorgt werden. Im Falle eines Kammerflimmerns gibt das Gerät automatisch einen starken elektrischen Impuls ab, um den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Diese Maßnahme ist aber zum Glück selten erforderlich.
Hat sich während einer Herzmuskelentzündung im Herzbeutel (Perikard) Flüssigkeit angesammelt (Perikard-Erguss), saugt der Arzt diese unter Umständen mit einer dünnen, feinen Hohlnadel ab (Perikard-Punktion).
Ist das Herz im Rahmen einer Myokarditis so schwer und dauerhaft geschädigt, dass es seine Funktion nicht mehr ausüben kann, braucht der Patient sehr wahrscheinlich ein Spenderherz (Herz-Transplantation).
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