Hautpilz: Symptome, Anzeichen erkennen, Behandlung
Hautpilz: Symptome
Die Hautpilz-Symptome hängen davon ab, welcher Erreger die Infektion verursacht, welche Körperstelle betroffen ist und wie ausgedehnt die Infektion ist. Zu den häufigsten Erregern zählen Fadenpilze (Dermatophyten). Sie können Haut, Haare und Nägel befallen. Weitere häufige Erreger sind Hefe- und Schimmelpilze. Sie können neben der Haut auch Schleimhäute und innere Organe befallen. Im Folgenden erfahren Sie mehr über typische Symptome wichtiger Arten von Hautpilz:
Symptome bei Fußpilz (Tinea pedis)
Fußpilz gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten und wird durch Fadenpilze ausgelöst. Die Pilze siedeln sich vor allem in den Zehenzwischenräumen an – diese interdigitale Krankheitsform beginnt meist zwischen der vierten und fünften Zehe: Die befallene Haut sieht gerötet und schuppig oder grauweiß und verquollen aus und zeigt kleine Fisssuren. Über diese winzigen Hautverletzungen können leicht Bakterien eindringen und eine zusätzliche Infektion (Superinfektion) verursachen.
Auch die Fußsohlen können von Fußpilz betroffen sein. Anzeichen für die squamös-hyperkeratotische Form ist eine trockene, weiße Schuppung der Haut. Manchmal entwickelt sich auch eine stärker entzündliche Infektion mit Bläschen und Juckreiz. Die Symptome können sich außerdem auf die seitlichen Fußränder ausdehnen. Der Fußrücken bleibt meist symptomlos.
Die vesikulös-dyshidrotische Form betrifft das Fußgewölbe und die Fußkanten, wo die Bläschen platzen. An den Fußsohlen platzen die Bläschen nicht wegen der Hornschicht, sondern trocknen ein. Meist begleiten ein Spannungsgefühl und Juckreiz den Fußpilz.
Symptome bei Ringelflechte (Tinea corporis)
Tinea corporis (Ringelflechte) ist ebenfalls eine Hautpilzinfektion durch Fadenpilze. Sie betrifft den Rumpf und die Extremitäten. Die befallenen Hautstellen zeigen runde, schuppige Rötungen, die zusammenfließen (konfluieren) können und meist mit deutlichem Juckreiz verbunden sind.
Entlang von Haaren kann sich diese oberflächliche Pilzinfektion in tiefe Hautschichten ausdehnen. Die Folge ist eine verstärkte Entzündungsreaktion, die mit der Bildung schmerzhafter, flüssigkeitsgefüllter Knoten einhergeht. Benachbarte Lymphknoten schwellen an. Zudem können die Patienten allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber und Abgeschlagenheit entwickeln.
Mehr über die Ringelflechte erfahren Sie im Beitrag Tinea corporis.
Symptome bei Kopfpilz (Tinea capitis)
Pilze können auch die behaarten Bereiche des Kopfes befallen. Meist ist die Kopfhaut betroffen und nur selten Augenbrauen oder Bart, wobei am häufigsten Fadenpilze der Auslöser sind. Die dabei auftretenden Hautpilz-Symptome sind sehr vielgestaltig. Bei manchen Patienten verläuft die Kopfpilzinfektion fast ohne Symptome (keine Entzündungszeichen). Bei vielen anderen entwickeln sich kreisrunde, scharf begrenzte haarlose Bezirke unterschiedlicher Größe. Die Kopfhaut zeigt an diesen Stellen eine gräuliche Schuppung. In anderen Fällen erinnern die befallenen Kopfhautstellen an ein Stoppelfeld – durch den Pilzbefall sind die Haare auf etwa gleicher Höhe abgebrochen.
Eine Sonderform der Tinea capitis ist die seltene Favus (Erbgrind). Diese Form der Pilzinfektion der Kopfhaut tritt heute nur noch in Ländern mit schlechten hygienischen Bedingungen und schlechter Gesundheitsversorgung auf. Typisch sind narbenartige Veränderungen auf der Kopfhaut, die zu irreversiblem Haarausfall führen.
Alles über die Ursachen, Symptome und die Behandlung von Kopfpilz finden Sie hier!
Symptome bei Gesichtspilz (Tinea faciei)
Eine Fadenpilzinfektion im Gesicht zeigt sich in Form von schuppenden, juckenden Hautpartien. Die Symptome verschlechtern sich meist, wenn man die Gesichtshaut starker Lichteinwirkung aussetzt. Die Tinea faciei kann auch zusammen mit einer Tinea corporis auftreten. Sind die Symptome sehr stark ausgeprägt, kann dies ein Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem sein.
Symptome bei Handpilz (Tinea manuum)
Hautpilz-Symptome an den Händen lassen sich ebenfalls auf eine Infektion mit Fadenpilzen zurückführen. Meist ist zunächst nur eine Hand betroffen. Später kann die Pilzinfektion auf die andere Hand übergreifen. Viele Patienten mit Tinea manuum leiden zugleich unter Fußpilz.
Mediziner unterscheiden zwei Formen von Handpilz:
- hyperkeratotisch-squamöse Form: Typisch dafür sind schnell eintrocknende Hautbläschen, aus denen sich runde, schuppige Infektionsherde entwickeln. Manchmal ist der ganze Handteller entlang der Hautlinien “mehlstaubartig” mit feinen Schuppen bedeckt. Später können sich dicke Schuppen bilden, die sich auf der ganzen Handfläche ausbreiten. Auch viele feine, schmerzhafte Hautrisse sind möglich. Befällt der Pilz auch die Haarfollikel auf dem Handrücken, entstehen runde, entzündliche Infektionsherde, teilweise von Pusteln bedeckt.
- dyshidrosiformer Handpilz: Kommt seltener vor als die hyperkeratotisch-squamäse Form. Typische Hautpilz-Symptome sind hier juckende Bläschen am Handteller, an den Handkanten und/oder an den Seitenpartien der Finger.
Eine Sonderform von Tinea manuum ist das “One hand/two feet”-Syndrom. Es ist auch als Tinea palmoplantaris bekannt: Die Hautpilz-Symptome zeigen sich dabei an einer Handfläche und beiden Fußsohlen. Betroffen sind oft Diabetiker, da sie besonders anfällig für Infektionen sind.
Symptome bei Nagelpilz (Tinea unguium)
Auch der Nagelpilz (Tinea unguium oder Onychomykose) wird meist von Fadenpilzen verursacht. Seltener stecken Schimmel- oder Hefepilze dahinter. Am häufigsten sind die Fußnägel befallen, es kann aber auch die Fingernägel treffen. Manchmal dringen die Erreger unterhalb des Nagels am Nagelende ein, in anderen Fällen befallen sie die Nageloberfläche. Zu den typischen Symptomen gehören in beiden Fällen glanzlose Nägel und eine verdickte Nagelplatte. Außerdem verfärbt sich der Nagelrand weiß oder gelblich. Zusätzlich entstehen weißliche, gelbe oder grau-braune Flecken im Nagel. In fortgeschrittenem Stadium können auch Schmerzen auftreten.
Was hilft, wie er erkannt und behandelt werden kann, lesen Sie in unserem Text zu Nagelpilz!
Symptome bei Leistenpilz (Tinea inguinalis)
An Pilzinfektionen in der Leistenregion erkranken oft Männer, die stark schwitzen. Typische Symptome sind brennende, scharf begrenzte Hautrötungen mit betontem Rand und teilweiser Schuppenbildung. Die Infektion beginnt meist an der Haut zwischen Oberschenkeln und Hodensack. Später breitet sie sich häufig in Richtung Anus und Gesäß aus. Der Hodensack, der Penis und bei Frauen die Vulva können mit befallen sein.
Symptome der Kutanen Candidiasis
Als Kutane Candidiasis wird eine Hautpilzinfektion durch Hefepilze der Gattung Candida (vor allem C. albicans) bezeichnet. Sie entwickelt sich bevorzugt in feucht-warmen Körperregionen. Meist sind die sogenannten intertriginösen Regionen betroffen. Das sind Körperpartien, an denen sich benachbarte, teils direkt gegenüberliegende Hautareale häufig berühren. Beispiele dafür sind Achselhöhlen, Leistenregion, Gesäßfalte, Genitalregion, Zehen- und Fingerzwischenräume sowie der Hautbereich unterhalb der weiblichen Brust.
Eine Kutane Candidiasis zeigt sich anfangs mit knotigen Bläschen (Papulopusteln). Daraus entstehen rasch großflächig rote, teils nässende Plaques mit schuppigem Rand, die von kleinen Pusteln begleitet werden.
Generell kann eine Hefepilzinfektion (Candidiasis) neben der Haut auch die Schleimhäute betreffen. Ein Pilzbefall die Genitalregion wird als genitale Candidiasis bezeichnet. Sie äußert sich bei Frauen als Scheidenpilz. Typische Symptome sind ein starker Juckreiz, eine fleckige Rötung, abwischbare weiße Ablagerungen auf der Schleimhaut sowie ein geruchloser, bröckelig-weißer Ausfluss. Männer sind seltener von einem genitalen Hefepilzbefall betroffen. Wenn doch, äußert er sich als Eichelentzündung (Penispilz).
Symptome bei Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor)
Die Kleienpilzflechte ist eine Hautpilzinfektion mit Hefepilzen der Gattung Malassezia. Sie entwickelt sich vorwiegend auf Brust, Rücken, Schultern und Hals. Manchmal breitet sich die Infektion aber auch auf die Arme und den mittleren Rumpf aus.
Diese Form von Hautpilz beginnt mit scharf begrenzten, rundlichen Flecken, die so groß wie Linsen oder Centstücke sind und kaum jucken. Die Flecken verbinden sich mit der Zeit zu größeren, landkartenförmigen Herden mit glatter Oberfläche. Streicht man mit einem Spatel darüber, schuppt die Haut. Die Hautschuppen erinnern an die namensgebende Kleie.
Die Hautflecken sind gegenüber der gesunden Haut verfärbt. Dabei zeigt sich ein Farbunterschied je nach Hautfarbe:
- Pityriasis versicolor alba: Bei dunkelhäufigen oder gebräunten Patienten sehen die Hautflecken hell aus. Verantwortlich dafür ist der dichte Pilzteppich auf der Haut, der UV-Strahlen abhält. So kann die Haut darunter kein Farbpigment (Melanin) mehr bilden. Die Folge sind weiße Flecken auf dunkler Haut.
- Pityriasis versicolor rubra: Bei hellhäutigen Patienten tritt die Kleienpilzflechte dagegen mit rötlich-bräunlichen Flecken in Erscheinung. Die Färbung entsteht durch Pigmente, die der Pilz selbst produziert.
Alle Einzelheite, Symptome und Behandlung der Kleienpilzflechte finden sie im unter Pityriasis versicolor!
Symptome bei Mikrosporie
Diese Hautpilzerkrankung wird von Fadenpilzen der Gattung Microsporum (wie M. canis) ausgelöst. Diese Pilze befallen oft Haustiere wie Hunde und Katzen. Durch den Kontakt mit solchen infizierten Tieren kann sich ein Mensch mit dem Pilz anstecken. Das passiert vor allem Kindern. Sie entwickeln entzündliche, scheibenförmige Hautveränderungen am Rumpf und auf der Kopfhaut. Bei Befall der Kopfhaut können an den betroffenen Stellen die Haare abbrechen.
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