Hallux rigidus: Ursachen und Symptome
Wie kann man einen Hallux rigidus behandeln?
Je nach Krankheitsstadium gibt es verschiedene Möglichkeiten, Hallux rigidus zu behandeln. Zunächst versucht der Arzt, die Schmerzen zu lindern. Dabei helfen zum einen Schmerzmedikamente, zum anderen Hilfsmittel, die den Fuß ruhigstellen. Außerdem werden verschiedene physikalische Behandlungsmethoden wie Balneo- und Elektrotherapie eingesetzt.
Langfristig helfen bei Hallux rigidus Schuhe mit der passenden Fußform und spezielle Einlagen. Wenn diese Maßnahmen nicht wirken, zieht der Arzt oft eine Hallux-rigidus-OP in Erwägung. Eine konservative Therapie ohne Operation führt beim Hallux rigidus in vielen Fällen zum Therapieerfolg.
Hallux rigidus: Schmerzbehandlung
Bei starken Schmerzen sind Schmerzmedikamente zum Einnehmen oder als Salbe auf das Gelenk aufgetragen die erste Wahl. Besonders eignen sich hier Schmerzmedikamente, die zusätzlich die Entzündung hemmen und abschwellend wirken (Antiphlogistika).
Darüber hinaus hilft oft die sogenannte Infiltrationstherapie bei Hallux rigidus gegen die Schmerzen. Dabei spritzt der Arzt ein lokales Betäubungsmittel und ein Kortisonpräparat in die schmerzhafte Region am Fuß. Das Betäubungsmittel lindert die Schmerzen, das Kortison hemmt die Entzündung. Weil es bei dieser Behandlung leicht zu Infektionen kommt, sollte sie nach Möglichkeit durch einen erfahrenen Arzt durchgeführt werden.
Erst die Schmerzbehandlung ermöglicht es manchen Patienten überhaupt, krankengymnastische Übungen, die bei Hallux rigidus helfen, anzuwenden.
Hallux rigidus: Ruhigstellung
Indem man das Zehengrundgelenk beim Hallux rigidus durch eine Schiene oder einen Gips ruhigstellt, lässt sich das Gelenk entlasten und die Entzündung hemmen. Dies lindert meistens auch die Schmerzen. Diese Therapie wird aber nur für eine gewisse Zeit eingesetzt. Sobald die akute Entzündung abgeklungen ist, empfiehlt der Arzt in der Regel andere orthopädische Hilfsmittel wie zum Beispiel Hallux-rigidus-Einlagen.
Frei erhältlich sind auch spezielle Hallux-rigidus-Bandagen oder Hallux-rigidus-Tapes. Unter Umständen helfen diese bei der Therapie oder lindern den Schmerz – eine Selbsttherapie damit ersetzt jedoch nicht die Behandlung durch einen Arzt.
Hallux rigidus: Schuhe, Einlagen und orthopädische Hilfsmittel
Bereits in den ersten Stadien eines Hallux rigidus ist geeignetes Schuhwerk wichtig. Wenn die Schuhe nicht der individuellen Fußform entsprechen, verändert sich eventuell das Gangbild, was den Hallux rigidus begünstigt.
Bei speziellem Schuhwerk lässt sich die Schuhsohle unter dem Vorfuß versteifen, was Schmerzen beim Abrollen des Fußes lindert und ein normales, gesundes Gangbild fördert. Außerdem gibt es bestimmte Hallux-rigidus-Einlagen. Sie sind unter der Großzehe verstärkt, sodass sie das Zehengrundgelenk entlasten und Stöße dämpfen.
Hallux rigidus: Physikalische Therapie
Bei der physikalischen Therapie reizt der Therapeut den Körper des Patienten gezielt durch physikalische Maßnahmen wie etwa Wärme oder Strom. Dies regt die Selbstheilung des Körpers an und beeinflusst den Krankheitsprozess in der Regel positiv. Bei Hallux rigidus setzt man folgende physikalische Therapien ein:
- Balneotherapie: Schwefelbäder helfen in vielen Fällen bei entzündlichen Gelenkbeschwerden und Abnutzungserscheinungen. Auch ein sogenanntes Radonbad lindert oft Schmerzen. Hierzu wird das radioaktive Edelgas Radon verwendet. Diese Therapie lässt sich nur zeitlich begrenzt einsetzen.
- Elektrotherapie: Gleichstrom oder Wechselstrom in unterschiedlichen Frequenzen beeinflusst die Gefäßweite. Ziel ist, die Durchblutung an der behandelten Stelle zu verbessern und die Muskeln zu entspannen. In vielen Fällen lassen die Schmerzen der Betroffenen nach.
- Hydrotherapie bezeichnet die Anwendung von Wasser. Fußbäder, Waschungen, Wickel und wechselwarme Sitzbäder fördern in der Regel die Heilung.
Hallux rigidus: Operation
Wenn die nicht-operativen Maßnahmen die Beschwerden nicht ausreichend bessern, sind oft Hallux-rigidus-Operationen notwendig. Dabei wählt der Arzt je nach Beschwerdebild und Alter des Betroffenen zwischen verschiedenen Arten des operativen Eingriffs:
Cheilotomie
Diese Operation setzt der Chirurg bei einem schmerzhaften Hallux rigidus mit knöchernen Ausziehungen auf dem Fußrücken im Bereich des Großzehengrundgelenks ein, wenn das Gelenk selbst noch unbeschädigt ist. Er entfernt hier die knöchernen Ausziehungen. Dadurch lässt sich in den meisten Fällen der Großzeh wieder schmerzfrei nach oben bewegen. Die Cheilotomie bietet den Vorteil, dass sich erneut auftretende Beschwerden noch mit einer sogenannten Arthrodese oder Resektionsarthroplastik behandeln lassen.
Osteotomie
Bei dieser Form der Hallux-rigidus-OP verkürzt der Chirurg den Mittelfußknochen. Außerdem werden dabei meist die Gelenkflächen des Großzehengrundgelenks so verstellt, dass der Großzeh weiter nach unten gerichtet ist. Diese Operation entlastet das Großzehengrundgelenk und verhindert oft, dass der Hallux rigidus weiter fortschreitet.
Arthrodese des Großzehengrundgelenks
Diese Hallux-rigidus-Operation wird der Arzt jungen und aktiven Menschen mit Hallux rigidus empfehlen, bei denen das Großzehengrundgelenk bereits zerstört ist. Der Chirurg versteift hierbei das Gelenk in einer bestimmten Position. Der Großzeh ist nach oben innen gerichtet. In der Folge lässt sich beim Abrollen des Fußes Kraft auf die Großzehe übertragen, ohne dass Schmerzen entstehen.
Resektionsarthroplastik
Hierbei handelt es sich um eine Operationsmethode für ältere und weniger aktive Patienten mit einer fortgeschrittenen Arthrose des Großzehengrundgelenks. Der Chirurg trägt einen Teil des unteren Großzehenknochens ab. Außerdem bildet der Operateur einen kleinen Lappen aus einem Teil der Gelenkkapsel und befestigt ihn im Gelenkspalt.
Endoprothetische Versorgung
Ähnlich wie bei einer Kniegelenksprothese wird hier ein Teil des Knochens und der Gelenkfläche am Großzeh durch eine Metallprothese ersetzt. Der Erfolg dieser Hallux-rigidus-Operation ist umstritten, da der Zeh beim Gehen mit großer Kraft belastet wird. Dadurch lockert oder löst sich unter Umständen die Prothese.
Verhalten nach Hallux rigidus-OP
Egal welche Form des Eingriffs bei einer Hallux-rigidus-Operation verwendet wird. Die Operation ist immer ein Eingriff an der Knochenstruktur. Um spätere Komplikationen zu verhindern und die Heilung des Knochens zu ermöglichen, empfehlen Ärzte nach einer solchen OP, den operierten Fuß zunächst zu schonen.
Um die Schwellung gering zu halten, raten Ärzte, den Fuß zwischen zwei und sechs Wochen hochzulagern. Der Zeitraum variiert je nach Größe des Eingriffs und der verwendeten Operationsmethode. Fäden werden in einigen Fällen bereits nach 14 Tagen gezogen.
Nach der ersten Schonphase beginnen Maßnahmen wie die Physiotherapie. Viele Patienten tragen bei weniger umfangreichen Operationen bereits nach sechs Wochen wieder normales, aber angepasstes Schuhwerk. Nach größeren Eingriffen wird der Fuß allerdings zunächst etwa mit einem Gips für mehrere Wochen ruhiggestellt, so dass der Patient zum Gehen in der Regel Krücken benutzt.
Medizinische Geräte und Verbandsmaterialien findest du hier zum Vorzugspreis.
#Anzeige
Source link