Hämangiom (Blutschwämmchen) – _
Hämangiom: Behandlung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um ein Hämangiom zu behandeln. Bei der Wahl der Methode kommt es vor allem darauf an, wo sich das Blutschwämmchen befindet und wie groß es ist. Eine rasche Therapie ist ratsam, wenn durch den Tumor Organe in ihrer Funktion eingeschränkt werden, zum Beispiel Auge, Ohr, Nase, Mund, Füße oder Hände.
Auch aus kosmetischen (im Gesicht) oder pflegerischen Gründen (im Genitalbereich) sollten manche Hämangiome frühzeitig behandelt werden.
Kälte- und Lasertherapie
Kleine, flache Hämangiome bis zu einem Durchmesser von maximal einem Zentimeter werden in der Regel mit einer Kältetherapie (Kryotherapie) behandelt. Die Blutschwämmchen werden also vereist. Als Folge kann sich eine Blase oder Kruste bilden. Vor der Behandlung sollte die betroffene Hautstelle mit einem Pflaster mit Lokalanästhetikum betäubt werden.
Auch eine Lasertherapie mit Farbstofflaser (FPDL) oder gepulster Blitzlampe (IPL) kann bei sehr kleinen Blutschwämmchen zum Einsatz kommen. Sie ist aber mittlerweile zugunsten der gut wirksamen medikamentösen Behandlung mit Propranolol in den Hintergrund getreten.
Medikamente
Wenn jemand ein größeres Hämangiom oder mehrere Blutschwämmchen hat, erfolgt oft eine medikamentöse Behandlung, und zwar mit dem Wirkstoff Propranolol. Das ist ein Betablocker – ein gefäßverengendes Medikament, das normalerweise bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt wird. Für die Hämangiom-Therapie ist es offiziell seit 2014 zugelassen, weil man zufällig festgestellt hat, dass es auch recht gut gegen Blutschwämmchen wirkt.
Propranolol sollte unter stationärer Überwachung verabreicht werden. Die Dosis ist anfangs sehr niedrig und wird dann langsam gesteigert, um Herz-Kreislauf-Störungen zu vermeiden. Außerdem muss das Herz des Patienten vor Therapiebeginn mittels Elektrokardiografie (EKG) und Herzultraschall (Echokardiografie) untersucht werden. So will man ausschließen, dass eine Herzerkrankung vorliegt, die gegen eine Therapie mit Propranolol sprechen würde.
Früher hat man Blutschwämmchen auch mit Glukokortikoiden (Kortison) oder Chemotherapeutika behandelt, was aber mittlerweile als veraltet gilt.
Operation
Eine Operation ist bei einem Hämangiom nur dann angezeigt, wenn nach Abschluss der anderen Therapien Reste des Blutschwämmchens zurückbleiben oder Narben entstanden sind. Ebenfalls operiert werden sollte, wenn der Blutschwamm durch schnelles Wachstum akut die Funktion eines Organs einschränken könnte (z.B. die Nasenatmung).
Zusätzliche Maßnahmen
Infantile Hämangiome gehen mit einer Geschwürbildung (Ulzeration) in der Anus- oder Geschlechtsregion einher? Dann kann – zusätzlich zur Propanolol-Therapie – ein Pflegekonzept hilfreich sein, das die Läsion austrocknet: Nach jedem Wasserlassen oder Stuhlgang spült man die betroffene Stelle mit Desinfektionsmittel (Octenidindihydrochlorid) ab und lässt sie anschließend an der Luft trocknen. Danach trägt man ein Antiseptikum (Polyhexanid) auf die wunde Stelle auf und deckt sie steril mit einem Paraffingazeverband ab.
Auch mit Umschlägen aus schwarzem Tee kann man eine Austrocknung erreichen.
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