Grippe: Symptome, Behandlung, Dauer – _
Grippe: Symptome
Wer mit Husten, Schnupfen und Fieber im Bett liegt, fragt sich häufig, ob ihn eine Grippe oder eine Erkältung (grippaler Infekt) plagt. Das wichtigste Unterscheidungskriterium: Während es einem bei einer Erkältung langsam schlechter geht, überfällt einen die Grippe schlagartig.
Grippe oder Erkältung? Die wichtigsten Unterschiede
Grippe |
„Erkältung“ (grippaler Infekt) |
plötzliches Fieber von mindestens 38,5°C bis 40°C |
langsam ansteigendes oder gar kein Fieber |
Fieber meist länger als drei Tage anhaltend |
Fieber häufig nur kurzzeitig |
schweres Krankheitsgefühl |
leichtes bis mittelschweres Krankheitsgefühl |
häufig Übelkeit, Erbrechen, Durchfall |
keine Magen-Darm-Probleme oder leichte Übelkeit |
danach häufig anhaltende Leistungsschwäche |
danach schnell wieder leistungsfähig |
Typische Grippe-Symptome
Die häufigsten Grippeanzeichen sind hohes Fieber, Schüttelfrost und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Oft tritt bei Erkrankten auch ein trockener Reizhusten auf. Hier finden Sie alle möglichen Grippesymptome im Überblick:
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Abgeschlagenheit
- trockener Reizhusten
- seltener Husten mit zähem, teils blutigem Auswurf
- Schnupfen
- Halsschmerzen
- Rachenentzündung
- Bindehautentzündung
- Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Kopfschmerzen
- Sensibilität gegenüber hellem Licht (Photophobie)
- aufgedunsenes Gesicht
- Glieder- und Muskelschmerzen
-
„Legen Sie sich am besten ins Bett!“
Drei Fragen an
Dr. med. Markus Frühwein,
Facharzt für Allgemeinmedizin -
Dr. med. Markus Frühwein,
Facharzt für AllgemeinmedizinDr. med. Markus Frühwein ist Facharzt für Allgemeinmedizin, Tropenmedizin, Reisemedizin und Ernährungsmedizin und Inhaber der Praxis Dr. Frühwein & Partner in München.
Grippe: Besondere Verläufe
Influenza-Viren verursachen aber nicht bei jedem Menschen typische Symptome. Sie können sich zwar schnell verbreiten und vermehren, lösen aber oftmals nur geringe Beschwerden aus. Betroffene vermuten dann beispielsweise nur einen heftigen grippalen Infekt, interpretieren Grippe-Kopfschmerzen als Migräne und krankheitsbedingte Abgeschlagenheit als berufsbedingte Erschöpfung.
Bei Kindern wird Grippe oft von einer Mittelohrentzündung mit Ohrenschmerzen begleitet. Kleinkinder können einen sogenannten Pseudokrupp entwickeln: Durch eine Entzündung des Kehlkopfes unterhalb der Stimmritze entsteht ein bellender Husten.
Nach einer ausgeheilten Grippe fühlen sich viele Menschen noch längere Zeit schwach und müde, leiden unter Kreislaufproblemen und Kopfschmerzen. Auch wenn sich ein Grippe-Erkrankter nicht ausreichend geschont hat, kann die Krankheit länger verlaufen. Husten und Abgeschlagenheit können dann beispielsweise über Wochen anhalten. In diesem Fall spricht man von einer „verschleppten Grippe“.
Grippe: Schwerer Verlauf & Komplikationen
Manchmal nimmt eine Grippe einen schweren Verlauf. Anfällig dafür sind vor allem ältere Menschen sowie Menschen mit Grunderkrankungen wie chronischen Herz- und Lungenerkrankungen, Diabetes, Immundefekten / Immunschwäche sowie neurologischen Erkrankungen. Auch bei starkem Übergewicht (Adipositas) und in der Schwangerschaft ist das Risiko, dass eine Grippe schwer verläuft, erhöht.
Zu den möglichen Komplikationen bei schwerer Grippe zählt eine durch die Grippeviren verursachte Lungenentzündung (Influenza-Pneumonie). Zudem kann sich eine bestehende Herz-Lungen-Erkrankung infolge einer Grippe verschlechtern.
Eine weitere Gefahr besteht darin, dass der Körper anfälliger für weitere Krankheitserreger ist, wenn das Immunsystem durch die Grippevireninfektion auf Hochtouren läuft. Es kann sich dann beispielsweise eine bakterielle Infektion hinzugesellen. Eine solche zusätzliche Infektion wird Superinfektion genannt. Erste Anzeichen dafür sind ein erneuter Fieberanstieg und Schwäche oder ein sich wieder verschlimmernder Husten.
Die folgenden Komplikationen können durch eine bakterielle Superinfektion entstehen (meist drei bis zehn Tage nach Beginn der Grippe-Symptome):
Entzündungen der Atemwege
Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entsteht oft als bakterielle Superinfektion bei Grippe.
Menschen mit Asthma oder COPD erkranken während einer Grippe nicht selten auch an einer durch Bakterien hervorgerufenen Lungenentzündung (Pneumonie). Diese ist sogar häufiger als die oben genannten Influenza-Pneumonie, die durch die Influenza-Viren selbst ausgelöst wird. Die bakterielle Pneumonie ist eine lebensbedrohliche Komplikation und die häufigste Ursache für einen tödlichen Grippe-Verlauf.
Mittelohrentzündung
Insbesondere Kinder bekommen oft zusätzlich zur Grippe eine bakterielle Mittelohrentzündung. Anzeichen dafür sind plötzlich auftretende, heftige Ohrenschmerzen. Oft berichten die Betroffenen auch von einem Klopfen oder Pochen im Ohr sowie von Hörstörungen oder Schwindel.
Herzentzündung
Eine Grippe kann auch das Herz in Mitleidenschaft ziehen. Es kann sich der Herzmuskel entzünden (Myokarditis) – eine gefährliche Komplikation, die sich aber oft nur durch wenige Symptome bemerkbar macht. Gelegentlich treten Fieber, Brustschmerzen und spürbare Herzrhythmusstörungen auf. Wenn Menschen, die unwissentlich an einer Myokarditis erkrankt sind, sich zu sehr anstrengen, haben sie ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod!
Im Verlauf einer Grippe ist auch eine Herzbeutelentzündung (Perikarditis) möglich. Sie verläuft meist weniger dramatisch als eine Myokarditis und heilt nach einiger Zeit von selbst aus.
Sowohl bei Peri- als auch bei Myokarditis sind ein Krankenhausaufenthalt und Bettruhe nötig, um das Risiko weiterer Komplikationen zu verringern.
Hirnhautentzündung
In seltenen Fällen kann sich bei einer Grippe eine Hirnhautentzündung (Meningitis) entwickeln. Neben Fieber treten dann meist heftige Kopf- und Nackenschmerzen sowie eine „Nackensteife“ auf. Kommt zu diesen Symptomen noch Verwirrtheit, Schläfrigkeit oder ein Krampfanfall hinzu, haben sich höchstwahrscheinlich nicht nur die Hirnhäute, sondern auch das Gehirn entzündet (Enzephalitis). Der Fachbegriff für die kombinierte Entzündung lautet Meningoenzephalitis.
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