Giardiasis: Ursache, Symptome, Therapie – _
Giardiasis: Beschreibung
Wie die Malaria wird die Durchfallerkrankung Giardiasis von sogenannten Protozoen ausgelöst. Das sind Einzeller mit einem echten Zellkern. Im Fall von Giardiasis handelt es sich dabei um Erreger aus der Gruppe der Giardien (Lamblien). Sie werden fäkal-oral übertragen. Das bedeutet, sie werden über Lebensmittel oder Trinkwasser übertragen, die mit Spuren von Stuhl eines Infizierten verunreinigt sind. Oft geschieht dies bei der Zubereitung von Essen durch “schmutzige Hände” oder verseuchtes Trinkwasser.
Der Giardiasis-Erreger ist weltweit verbreitet, kommt also auch in Mitteleuropa vor. Besonders betroffen sind allerdings südliche Länder – je nach den hygienischen Verhältnissen kann bis zu ein Drittel der Bevölkerung mit den Parasiten infiziert sein.
Hierzulande sind oft Reiserückkehrer betroffen, welche die Giardien vor allem aus Asien (z.B. Indien) und Afrika (z.B. Ägypten), aber auch aus Ländern wie Türkei, Spanien oder Italien mitbringen. Außerdem tritt die Durchfallerkrankung oft in Kindertageseinrichtungen auf.
Lebenszyklus: Giardiasis
Die Erreger der Giardiasis – die Giardien (Lamblien) – haben einen sehr einfachen Lebenszyklus:
Die ausgewachsenen Parasiten (Trophozoiten) leben in den Furchen der Dünndarmwand infizierter Menschen. In aller Regel verlassen sie die Schleimhaut nicht, sodass die Infektion auf den Darm begrenzt bleibt. Allerdings verändern die Giardien die Darmoberfläche, was die Aufnahme von Nährstoffen stören und in der Folge Mangelerscheinungen beim Patienten verursachen kann.
Bei Menschen mit Vorschädigungen im Darm oder einem schwachen Immunystem können die Parasiten auch durch die Darmwand brechen und in verschiedenen anderen Körperregionen Probleme verursachen (z.B. Bauchspeicheldrüsenentzündung = Pankreatitis).
Die Erreger können sich asexuell fortpflanzen, indem sie sich einfach teilen und so Nachkommen erzeugen. Einige ausgewachsene Erreger wandern den Darm entlang und verwandeln sich in Zysten (inaktives Stadium): Sie umgeben sich mit einer schützenden Hülle, mit der sie – wenn sie mit dem Stuhl ausgeschieden werden – in der Außenwelt eine Zeitlang überleben können, bis sie in den Körper eines anderen Menschen gelangen. Beispielsweise können die Zysten im (Trink-)Wasser bis zu drei Monate infektiös bleiben.
Werden die Zysten von einem Menschen über Nahrung oder Trinkwasser aufgenommen, entwickeln sie sich im Darm erneut zu ausgewachsenen Trophozoiten – der Zyklus beginnt von neuem.
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