Generalisierte Angststörung – _
Generalisierte Angststörung: Behandlung
Viele Betroffene interessiert vor allem eine Frage: Ist die Generalisierte Angststörung heilbar? Tatsache ist – nur selten verschwinden die Symptome von alleine. Bei vielen Patienten verfestigen sich die ständigen Ängste vielmehr und werden zum ständigen Begleiter.
Wenn aber Menschen mit Generalisierter Angststörung eine Therapie machen, lassen sich Angstsymptome erkennen und reduzieren. Dadurch gewinnen die Betroffenen an Lebensqualität und sind oft auch wieder in der Lage, am Berufs- und Sozialleben teilzunehmen.
Eine Generalisierte Angststörung lässt sich mit Psychotherapie und Medikamenten behandeln. Bei der Therapieplanung berücksichtigen Mediziner möglichst auch die Wünsche des Betroffenen.
Leiden Sie zusätzlich an einer Depression, sollte Sie diese ebenfalls fachgerecht behandeln lassen! Mehr dazu lesen Sie hier.
Generalisierte Angststörung: Psychotherapie
Als Therapieform empfehlen Experten in erster Linie eine Kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Zur Überbrückung bis zum Beginn der KVT oder begleitend bietet sich eine KVT-basierte Internetintervention an.
Eine mögliche Alternative zur Kognitiven Verhaltenstherapie ist eine psychodynamische Psychotherapie. Sie kommt zur Anwendung, wenn die KVT nicht wirkt, nicht verfügbar ist oder der Angstpatient diese Therapieform bevorzugt.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) konzentriert sich vor allem auf das Verhalten und die Gedanken des Patienten. Zunächst erklärt der Therapeut dem Betroffenen den Mechanismus der Angststörung:
Die Sorgen verstärken sich gegenseitig und werden immer stärker. Menschen mit Generalisierter Angststörung suchen zudem regelrecht nach Gründen für ihre Sorgen. Ein wichtiger Ansatzpunkt ist daher, die Aufmerksamkeit von negativen Reizen wegzulenken. Der Patient lernt, diese zu hinterfragen und durch realistische Gedanken zu ersetzen.
Ein Hauptproblem bei der Generalisierten Angststörung ist, dass die Gedanken von einer Sorge zur nächsten springen und diese somit nicht wirklich verarbeitet werden. In der KVT soll sich der Betroffene mit Hilfe des Therapeuten deshalb intensiv mit einer Angst auseinandersetzen. Die gedankliche Konfrontation mit beunruhigenden Ereignissen dient dazu, den Patienten an die negativen Vorstellungen zu gewöhnen. Die Angstintensität nimmt so mit der Zeit ab.
KVT-basierte Internetintervention
Die KVT-basierte Internetintervention eignet sich nicht als alleinige Behandlung einer Generalisierten Angststörung. Sie kann aber eine Anleitung zur Selbsthilfe bieten, bis Betroffene mit der Kognitiven Verhaltenstherapie bei ihrem Therapeuten oder ihrer Therapeutin starten können. Außerdem kann sie die therapeutische Behandlung unterstützen.
Psychodynamische Therapie
Die Psychodynamische Richtung geht davon aus, dass ungelöste Konflikte für die Ängste verantwortlich sind. In der Therapie werden deshalb aktuelle und auch zurückliegende Konflikte aus der Kindheit des Betroffenen bearbeitet.
Die Dauer der ambulanten Therapie richtet sich nach der Schwere der Generalisierten Angststörung, eventuellen Begleiterkrankungen (wie Depressionen, Suchterkrankungen) und psychosozialen Rahmenbedingungen (z.B. familiärer Rückhalt, Arbeitssituation).
Generalisierte Angststörung: Medikamente
Zur medikamentösen Behandlung sind vor allem folgende Wirkstoffe empfohlen:
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI): Eine Generalisierte Angststörung lässt sich mit Escitalopram oder Paroxetin behandeln. Diese Wirkstoffe verlängern die Wirkung des Nervenbotenstoffes Serotonin.
- Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI): Zur Behandlung eignen sich Venlafaxin und Duloxetin. Sie verlängern die Wirkung der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin.
Gegebenenfalls kann auch Pregabalin bei Generalisierter Angststörung eingesetzt werden. Es zählt zur Wirkstoffgruppe der Antiepileptika.
Manchmal erhalten Menschen mit Generalisierter Angststörung auch andere Medikamente – zum Beispiel Opipramol, wenn SSRI oder SNRI nicht wirken oder nicht vertragen werden.
Dauer der medikamentösen Behandlung
Die Wirkung der Medikamente tritt erst einige Wochen nach Einnahmebeginn ein. Sobald die Behandlung anschlägt und sich die Beschwerden des Betroffenen bessern, sollte die medikamentöse Behandlung noch mindestens sechs bis zwölf Monate fortgesetzt werden. Das soll Rückfälle verhindern.
In manchen Fällen ist eine längere Anwendung der Medikamente notwendig – etwa wenn die Generalisierte Angststörung besonders schwer ausgeprägt ist oder die Angstsymptome nach Absetzen der Medikamente zurückkehren.
Um die Anwendung von SSRI, SNRI oder Pregabalin zu beenden, sollte man das betreffende Medikament nicht abrupt absetzen. Sonst drohen nämlich Absetzsymptome. Stattdessen sollten Betroffene langsam die Dosierung reduzieren, und zwar nach den Anweisungen ihres Arztes oder ihrer Ärztin.
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