Fadenwürmer: Symptome, Ursachen, Therapie – _
Untersuchungen und Diagnose
Es ist ratsam, einen Hausarzt beziehungsweise Kinderarzt aufzusuchen, wenn man Würmer oder Wurmteile im Stuhl entdeckt und/oder schon seit längerer Zeit an unspezifischen Bauchschmerzen leidet. Das Gleiche gilt, wenn wiederholt ein bislang unbekanntes Afterjucken auftritt. Bei solchen Beschwerden sind Fadenwürmer möglicherweise die Ursache. Um dies abzuklären, wird sich der Arzt zuerst die Beschwerden des Patienten genau schildern lassen und dabei Fragen stellen wie:
- Wann tritt das Afterjucken auf?
- Waren Sie kürzlich auf Reisen?
- Litt jemand in Ihrem Umfeld kürzlich an einem Wurmbefall?
Je nach Fadenwurm treten möglicherweise unterschiedliche Komplikationen auf, die der behandelnde Arzt abklären wird. So beispielsweise bei einem Befall mit Spulwürmern: Selten wandert dieser Nematode in die Gallengänge und verlegt den Gallen- und Pankreasgang. Mögliche Folgen sind etwa eine Gallestauung (Cholestase) und eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis). Weitere mögliche Komplikationen einer Infektion mit diesen Fadenwürmern sind:
- Darmverschluss (Ileus): Spulwürmer bilden möglicherweise „Knäuel“ im Darm
- Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Leberentzündung (Hepatitis)
- Krämpfe
- Schock
Bei einem Befall mit Madenwürmern entwickelt sich vor allem bei Kindern eine Blinddarmentzündung (Appendizitis). Bei Frauen führt die Infektion möglicherweise zu Entzündungen an den Geschlechtsorganen (Eierstöcke, Gebärmutter, Vagina). Darüber hinaus kommt es in schweren Fällen unter Umständen zu einem Darmdurchbruch (Darmperforation).
Peitschenwürmer dringen teilweise in die Darmschleimhaut ein, was Blutungen und Blutarmut (Anämie) zur Folge hat. Bei sehr starkem Wurmbefall sind mögliche Folgen unter anderem:
- Dickdarmentzündung (Kolitis)
- Selten Blinddarmentzündung (Appendizitis)
- Blutarmut (Anämie)
Auch bei einem Trichinen-Befall ist das Auftreten gefährlicher und zum Teil sogar lebensbedrohlicher Komplikationen möglich. Dazu gehören:
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- Hirnentzündung (Enzephalitis)
- Lungenentzündung
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Kreislaufversagen
- Unterfunktion der Nebennieren (Nebenniereninsuffizienz)
- Psychotische Zustände
- Koma und Krampfanfälle
Bei einer Infektion mit blutsaugenden Hakenwürmern sind eine lebensbedrohliche Blutarmut infolge Eisenmangels (Eisenmangelanämie) und Proteinmangel im Blut (Hypoproteinämie) sowie eine Lungenentzündung als Folgen möglich.
Stuhlprobe zeigt Fadenwürmer-Befall
Um Fadenwürmer wie Spul-, Maden-, Peitschen- oder Hakenwürmer nachzuweisen, wird eine Stuhlprobe des Patienten auf Eier und Larven der Parasiten hin untersucht. Bei einem starken Befall lassen sich manchmal schon mit bloßem Auge lebende Würmer im Kot erkennen.
Lungen-Röntgen bei Spulwürmern
Wenn die Larven von Spulwürmern gerade die Lunge durchwandern, lässt sich dies auf einem Röntgenbild des Brustkorbs manchmal an wolkenartigen „Verschattungen“ (hellen Flecken) erkennen.
Klebestreifen-Methode bei Madenwürmern
Bei Verdacht auf Madenwürmer wird zur Abklärung oft die Klebestreifen-Methode angewendet: Dabei wird ein Stück durchsichtiger Klebestreifen auf die Haut der Analregion geklebt, dann abgezogen und unter dem Mikroskop untersucht, ob sich eventuell Wurmeier oder Würmer erkennen lassen. Für eine sichere Diagnose fertigt man am besten an drei aufeinanderfolgenden Tagen ein solches Präparat an, denn diese Fadenwürmer legen nicht jeden Tag Eier ab.
Antikörper-Test und Muskelbiopsie bei Trichinellose
Eine Infektion mit Fadenwürmern, die Trichinellose verursachen, wird in erster Linie durch den Nachweis spezifischer Antikörper im Blut festgestellt. Die Untersuchung ist meist schon frühzeitig möglich. Manchmal ist es jedoch erst in der dritten oder vierten Krankheitswoche möglich, die Antikörper nachzuweisen.
Manchmal wird bei einer Trichinellose eine Probe von Muskelgewebe (vom Bizeps, Brustmuskel oder Deltamuskel) entnommen und auf die Parasiten hin untersucht. Denn die Larven dieser Fadenwürmer wandern in die Skelettmuskulatur ein (besonders in gut durchblutete Muskeln) und zerstören Muskelfasern.
Laborwerte
Bei einer Fadenwürmer-Infektion (oder einer anderen parasitären Infektion) ist die Anzahl bestimmter Abwehrzellen im Blut (eosinophile Granulozyten) erhöht. Der Anstieg dieser Untergruppe der weißen Blutkörperchen wird als Eosinophilie bezeichnet.
Oft treten weitere Blutveränderungen auf, etwa eine Erhöhung der Kreatinkinase bei Trichinellose. Bei dieser Fadenwürmer-Infektion wird auch eine Urinprobe auf Veränderungen hin untersucht, zum Beispiel auf eine erhöhte Ausscheidung von Eiweiß (Proteinurie) infolge einer Nierenbeteiligung.
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